Gesundsitzen Ausgabe 2018/2019
Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2018/2019
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AROMATHERAPIE<br />
Heilsame Duftwelt<br />
der Emotionen<br />
Thymian<br />
Wie die Liebe durch den Magen geht, so gelangen wir über die Nase<br />
in das Reich unserer Gefühle und Erinnerungen.<br />
Diese Verbindung nutzt die Aromatherapie, um<br />
das Wohlgefühl von Körper und Seele zu stärken,<br />
Heilungsprozesse zu fördern und uns bei<br />
der Bewältigung des Alltags zu unterstützen.<br />
Wer heute einige Tropfen eines<br />
ätherischen Öls in die Schale einer<br />
Duftlampe träufelt, um die Luft eines<br />
Raumes oder das eigene Gemüt zu erfrischen,<br />
bedient sich eines uralten<br />
Wissens. Bereits vor Jahrtausenden<br />
nutzten die Menschen den Duft bestimmter<br />
Öle für Rituale, Gesundheit<br />
und Wohlergehen – in Form von Inhalationen,<br />
Bädern, Einreibungen, Kosmetika,<br />
Parfums und Räucherungen. So wurden um<br />
Christi Geburt in speziellen Duftläden exquisite<br />
Öle aus Ägypten feilgeboten, und der römische<br />
Kaiser Nero liess seinen Palast durch ein<br />
Röhrensystem mit verschiedenen Parfums beduften.<br />
Aus den Überlieferungen zur Wirkung gewisser<br />
Pflanzen und deren Essenzen entwickelte sich mit<br />
der Zeit eine Erfahrungsheilkunde, die im Lauf des<br />
letzten Jahrhunderts durch Forschungen wissenschaftlich<br />
vertieft wurde und mit René-Maurice Gattfossé ihren<br />
Namen erhielt: Aromatherapie. Der französische Chemiker<br />
und Parfümeur hatte entdeckt, dass ätherische Öle sowohl<br />
prophylaktisch als auch therapeutisch<br />
anwendbar sind, sei es über die Haut,<br />
durch Einatmen oder eine Einnahme.<br />
Im Vordergrund vieler Anwendungen dieser<br />
komplementärmedizinischen Methode steht der<br />
Geruchssinn. Und das aus gutem Grund.<br />
Sandelholz<br />
Wissenschaftlich bestätigt<br />
Unser Geruchssinn ist als einziger unserer<br />
fünf Sinne direkt mit dem sogenannten<br />
limbischen System verbunden, dem<br />
biologisch ältesten Teil unseres Gehirns,<br />
zuständig für die Regelung der vegetativen<br />
Organfunktionen und Zentrum<br />
unserer Emotionen. Das macht ihn zu<br />
einem unmittelbar und meist unbewusst<br />
wirksamen Faktor bei einigen wichtigen<br />
Entscheidungen. Zum Beispiel bei der<br />
Partnerwahl. Zwei Menschen müssen<br />
«sich riechen können», sollen sie zusammenfinden.<br />
«Die Aromatherapie dürfte<br />
mit der Zeit zu einer echten<br />
Ergänzung schulmedizinischer<br />
Therapien werden.»<br />
54 Aromatherapie<br />
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