faktor Herbst 2022
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mensch<br />
Die letzte Meile<br />
Felix Dossmann hat mit Grünfuchs Logistik in Göttingen eine Lösung für die Paketzustellung bis zur<br />
Haustür entwickelt – und leistet damit einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den zunehmenden<br />
Lieferverkehr. Ein Konzept, das als Franchise bereits in weiteren Städten ankommt.<br />
TEXT SVEN GRÜNEWALD FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
LESEZEIT: 5 MINUTEN<br />
Der Logistik-Stau passiert vor der Haustür:<br />
Wenn sich hier den Tag über die verschiedenen<br />
Paketdiensttransporter die Klinke in die<br />
Hand geben, wird das Problem ersichtlich.<br />
Noch schwieriger ist die Situation in der Fußgängerzone,<br />
die eigentlich nur in einem kleinen Zeitfenster von Lieferwagen<br />
befahren werden darf – ein Fenster, das aber<br />
bei Weitem nicht mehr ausreicht.<br />
Es ist das Problem der ,letzten Meile‘ – ein Fachbegriff<br />
aus der Logistik, der den Verkehrs- und Organisationsaufwand<br />
beschreibt, der im Lieferverkehr auf dem Weg<br />
vom lokalen Distributionszentrum bis zur Anlieferung<br />
anfällt. Hier entstehen zudem die meisten Fahrt- und<br />
Personalkosten. Nach Lösungen für die letzte Meile<br />
wird schon lange gesucht – derjenige, der eine davon<br />
gefunden hat, heißt Felix Dossmann. Seine <strong>2022</strong> gegründete<br />
Grünfuchs Logistik GmbH ist seit diesem Sommer<br />
unterwegs – und das für alle Kunden sichtbar.<br />
DOSSMANN BLICKT AUF reichhaltige Unternehmensund<br />
Gründungserfahrung zurück. Der gebürtige Iserlohner<br />
bekam das quasi mit in die Wiege gelegt: Sein Vater<br />
hatte bereits eine Softwarefirma im Bereich Druck und<br />
Verpackung gegründet, in der Felix Dossmann schon<br />
früh mitgearbeitet hat. „Ich hatte mir allerdings geschworen,<br />
selbst nie Unternehmer zu werden“, erzählt<br />
Dossmann und lacht herzlich auf. Dass es doch anders<br />
kam, passierte nebenbei.<br />
Während des Studiums in Göttingen arbeitete er am<br />
Wirtschaftsinformatik-Lehrstuhl und bekam darüber einen<br />
Praktikumsplatz bei Bertelsmann. Dort war Dossmann unter<br />
anderem für New Media Development bei einem Bertelsmann-Start-up<br />
zuständig und wurde dafür als Chief<br />
Technical Officer nach New York geschickt. „Ich war damals<br />
22. Das war alles sehr spannend, aber ich habe mich<br />
dann doch dagegen entschieden, bei dem Start-up zu bleiben.<br />
Ich wollte mich lieber selbstständig machen.“<br />
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