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faktor Herbst 2022

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wissen<br />

Von Kerzen, Pilzen und DNA<br />

Der Gründungswettbewerb der Uni Göttingen Lift-Off hatte einen neuen Rekord zu verzeichnen:<br />

Fast 40 teilnehmende Teams warfen <strong>2022</strong> ihren Hut in den Ring. Wie immer war die Ideenvielfalt groß.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD FOTOS UNI GÖTTINGEN<br />

LESEZEIT: 4 MINUTEN<br />

Jedes Jahr aufs Neue berichtet <strong>faktor</strong> als Medienpartner<br />

über die spannenden Gründungen, die aus<br />

dem Lift-Off, dem Gründungswettbewerb der Uni<br />

Göttingen, hervorgehen. In den Vorjahren waren es<br />

jeweils bis zu 29 Teams, die teilgenommen haben. <strong>2022</strong><br />

hingegen waren es knapp 40 – ein neuer Rekord. 22 von<br />

ihnen erreichten die Endrunde des Wettbewerbs. „Wir<br />

haben aus dem Förderprogramm Exist-Potentiale des<br />

Bundes zusätz liche Mittel erhalten“, erzählt Martin<br />

Stammann, Leiter des Transfer & Startup Hub in der<br />

Abteilung Forschung und Transfer, sichtlich zufrieden.<br />

„Diese haben uns die Möglichkeit gegeben, mehr<br />

Transfergespräche mit Wissenschaftlern direkt<br />

zu führen sowie mehr Veranstaltungen zu<br />

organisieren, die für das Thema Gründungen<br />

sensibilisieren sollen.“ Das habe die<br />

Reichweite innerhalb der Universität noch einmal<br />

erhöht. Insbesondere wurden darüber mehr<br />

Wissenschaftler als früher angesprochen und zu einer<br />

Gründungsidee motiviert.<br />

UND SO IST WIEDER EIN BUNTES POTPOURRI an<br />

Gründungsideen zusammengekommen, das von nachhaltiger<br />

Kerzenproduktion über einen KI-basier ten Gesichtshautscanner,<br />

der eine Kombination aus auf die<br />

Haut abgestimmten Pflegeprodukten zusammenstellt,<br />

bis hin zum Möbelbau aus Pilzen und der Behandlung<br />

von Gelenkarthrose reicht.<br />

Eine gewisse Tendenz lässt sich dabei beobachten: In<br />

Göttingen haben sich in den letzten Jahren viele Player<br />

dafür engagiert, die Life Sciences in der<br />

Stadt zu stärken, und eine entsprechend<br />

tief gestaffelte Infrastruktur<br />

zur Gründungsförderung etabliert. „Wir merken,<br />

dass über diese Schiene und über die Universitätsmedizin<br />

schon mehr Teams aus dem medizinischen und<br />

biologischen Bereich kommen“, sagt Stefanie Pinkert,<br />

Gründungscoach an der Universität. „Eine sehr schöne<br />

Entwicklung dabei ist, dass Arbeitsgruppen, in denen bereits<br />

eine Ausgründung erfolgreich war, dafür gesorgt<br />

haben, dass auch Kollegen das Thema für sich entdeckt<br />

haben und zwei, drei Jahre später eine eigene Idee einreichten.“<br />

Insofern gibt es auch bereits ,Wiederholungstäter‘<br />

wie Arndt Schilling von der Universitätsmedizin,<br />

der bereits zum zweiten Mal mit einem Projekt dabei ist<br />

und damit wieder einen ersten Preis beim Lift-Off erhielt.<br />

DASS GRÜNDUNGEN ein spannendes Thema mit Potenzialen<br />

für die Zeit nach und jenseits der Uni sind, hat sich<br />

in Göttingen offenkundig schon recht gut rumgesprochen,<br />

auch wenn natürlich noch Luft nach oben ist, wie Martin<br />

Stammann betont. Denn manche Fakultäten hinken im<br />

Vergleich der Gründungsaktivitäten etwas hinterher.<br />

Doch wie es mit dem Lift-Off und der Gründungsförderung<br />

weitergeht, ist noch offen. Uni-Präsident Metin<br />

Tolan betonte zwar mehrfach, dass dieser Bereich ihm<br />

sehr wichtig sei, doch ein Teil der Mittel für die Gründungsunterstützung<br />

kommen aus Drittmitteln, die 2023<br />

auslaufen. Eine Anschlussfinanzierung ist noch nicht gesichert.<br />

Lift-Off 2023<br />

Demnächst startet die nächste Runde des<br />

Gründungswettbewerbs. Interessierte Teams<br />

können sich bereits informieren und anmelden<br />

unter: www.uni-goettingen.de/gruendung<br />

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