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Zuspruch – nicht nur zur Hauptsaison,<br />
Weihnachten und Silvester sowie während<br />
der Ball-Zeit, sondern prickeln zunehmend<br />
ganzjährig. Besonders Rosa ist auch beim<br />
Sekt eine Trendfarbe.<br />
Außerdem hat die 2015 in Österreich eingeführte<br />
dreistufige Sekt-Qualitätspyramide<br />
mit geschützter Ursprungsbezeichnung<br />
(g.U.) „Sekt Austria“ und der rot-weiß-roten<br />
Banderole auf dem Flaschenverschluss beigetragen,<br />
dass die Konsumenten eine klare<br />
und übersichtliche Darstellung erhielten:<br />
Mit den Sekt-Qualitätsstandards „Klassik“,<br />
„Reserve“ und „Große Reserve“ sind Ernte,<br />
Herkunft, Ausbau und Reifezeit definiert<br />
(mehr auf: www.oesterreichsekt.at).<br />
Was Sekt noch ausmacht, was man beachten<br />
sollte und was hinter Bezeichnungen steckt:<br />
Agraffe ist das Drahtkörbchen, das den<br />
Korken in der Flasche sichert. Beim<br />
Öffnen der Sektflasche sollte die Agraffe<br />
nur gelockert werden und am Korken als<br />
Schutz bleiben. Man umschließt und fixiert<br />
das Drahtkörbchen und den Korken mit der<br />
linken Hand. Dann fasst man mit der Rechten<br />
zum Flaschenboden und dreht die Flasche<br />
mit der (Arbeits-)Hand auf (Linkshänder<br />
agieren umgekehrt). Vorsicht beim<br />
Öffnen: Flaschenöffnung immer weg vom<br />
Gesicht halten. Denn die Sektflasche hat<br />
einen Druck von vier bis sechs Bar - somit<br />
das Zwei- bis Dreifache eines Autoreifens.<br />
Um diesen Überdruck standzuhalten, hat<br />
jede Sektflasche auch eine Mulde an der<br />
Unterseite. Durch diese Einwölbung ist der<br />
Flaschenboden stabiler.<br />
Blanc de Blancs/Blanc de Noirs. Der<br />
Saft der meisten Weintrauben ist hell,<br />
unabhängig davon, welche Farbe die Schale<br />
hat, da die Farbstoffe der Traube nahezu<br />
vollständig in der Beerenhaut sitzen. Somit<br />
ist ein Blanc de Blancs, ein „Weißer,“ ausschließlich<br />
aus weißen Trauben gekelterter<br />
Wein. In der Champagne ist das zu 100 Prozent<br />
ein Chardonnay. In Österreich kann der<br />
Sekt reinsortig sein oder aus mehreren weißen<br />
Rebsorten. Beim Blanc de Noirs, also<br />
einem weißen Schaumwein aus „schwarzen“,<br />
sprich roten Rebsorten, wird der Saft vor<br />
der Gärung von den Schalen getrennt, wobei<br />
sich durch den kurzen Beerenhaut-Kontakt<br />
oft ein blasser Roséton ergeben kann. Bleibt<br />
der Most länger auf den Schalen, laugt sich<br />
die Farbe aus den Beerenhäuten aus und es<br />
entsteht ein Rosé-Schaumwein.<br />
Produzenten. Rund 170 Betriebe in<br />
Österreich erzeugen Schaumwein.<br />
Konsum. Etwa 22 Millionen Flaschen<br />
Sekt werden jährlich getrunken.<br />
Rebsorten. Beliebt in der Sekterzeugung<br />
ist der Chardonnay.<br />
Dosage. Sie bestimmt den Süßegrad<br />
des Sekts und verleiht ihm so seine<br />
Geschmacksrichtung. Nach der Reife des<br />
Sekts wird die Hefe entfernt (Degorgieren).<br />
Dann fehlt der Flasche Flüssigkeit. Aufgefüllt<br />
wird mit einem Dosagelikör, wobei die<br />
Zusammensetzung der Dosage oft ein gut<br />
gehütetes Geheimnis des Kellermeisters<br />
ist. Der Restzuckergrad in einem Sekt reicht<br />
von Brut Nature (Zero Dosage) über Extra<br />
Brut (extra herb, 0–6 g/l), dem gängigen<br />
Brut (herb, bis 12 g/l), extra trocken (très sec/<br />
extra dry, 12–17 g/l), trocken (sec/dry/secco,<br />
17–32 g/l), halbtrocken (demi sec/medium<br />
dry, 32–50 g/l) bis mild (dolce/doux/sweet<br />
mit über 50 g/l). Somit hat ein Sekt von Brut<br />
aufwärts einiges an Zucker, der jedoch durch<br />
die prickelnde Säure nicht in dieser Dimension<br />
wahrgenommen wird, der Sekt braucht<br />
diesen aber oft für die Ausgewogenheit.<br />
Jahrgangssekt und Non Vintage. Die<br />
meisten Schaumweine kommen ohne<br />
Jahrgangsbezeichnung auf den Markt, sind<br />
also Non-Vintage-Sekt oder -Champagner,<br />
kurz NV. Das hat den Vorteil, dass man<br />
durch den Verschnitt mehrerer Jahrgänge<br />
die Grundausrichtung/Geschmacksrichtung<br />
eines Weins steuern kann und für gleichbleibende<br />
Qualität sorgen kann – was vor allem<br />
die großen Champagnerhäuser und internationalen<br />
Schaumwein-Erzeuger machen.<br />
In ausgesprochen guten Weinjahren werden<br />
aber auch Jahrgangs-Champagner und<br />
-Sekte erzeugt. Bei kleinen Produzenten,<br />
wie den österreichischen Winzern und Winzerinnen,<br />
finden sich öfter Jahrgangssekte,<br />
da bei diesen die Unterschiedlichkeiten<br />
erwünscht sind.<br />
Sektglas. Lange galten Sektflöte oder<br />
Sektschale als feines Glas für Sekt und<br />
Champagner. Das war vielleicht schön anzuschauen,<br />
aber für den guten Geschmack war<br />
ein Glas breit wie schlank eine Bruchlandung.<br />
Heute werden Schaumweine aus bauchigen<br />
Weingläsern getrunken mit einem<br />
sich nach oben verjüngenden Kelch. Ideal,<br />
um das volle Aroma zu genießen.<br />
Winzersekt. So bezeichnet man einen<br />
Schaumwein aus klassischer Flaschengärung,<br />
der von einem Winzer erzeugt<br />
oder in dessen Auftrag bei einem Lohnversekter<br />
hergestellt wurde. Die Trauben für<br />
den Sekt müssen zu 100 Prozent aus den<br />
eigenen Weingärten stammen. s<br />
Fotos: Christine Miess (2), Österreich Wein Marketing<br />
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