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Schaufenster 2022-09-23

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Zuspruch – nicht nur zur Hauptsaison,<br />

Weihnachten und Silvester sowie während<br />

der Ball-Zeit, sondern prickeln zunehmend<br />

ganzjährig. Besonders Rosa ist auch beim<br />

Sekt eine Trendfarbe.<br />

Außerdem hat die 2015 in Österreich eingeführte<br />

dreistufige Sekt-Qualitätspyramide<br />

mit geschützter Ursprungsbezeichnung<br />

(g.U.) „Sekt Austria“ und der rot-weiß-roten<br />

Banderole auf dem Flaschenverschluss beigetragen,<br />

dass die Konsumenten eine klare<br />

und übersichtliche Darstellung erhielten:<br />

Mit den Sekt-Qualitätsstandards „Klassik“,<br />

„Reserve“ und „Große Reserve“ sind Ernte,<br />

Herkunft, Ausbau und Reifezeit definiert<br />

(mehr auf: www.oesterreichsekt.at).<br />

Was Sekt noch ausmacht, was man beachten<br />

sollte und was hinter Bezeichnungen steckt:<br />

Agraffe ist das Drahtkörbchen, das den<br />

Korken in der Flasche sichert. Beim<br />

Öffnen der Sektflasche sollte die Agraffe<br />

nur gelockert werden und am Korken als<br />

Schutz bleiben. Man umschließt und fixiert<br />

das Drahtkörbchen und den Korken mit der<br />

linken Hand. Dann fasst man mit der Rechten<br />

zum Flaschenboden und dreht die Flasche<br />

mit der (Arbeits-)Hand auf (Linkshänder<br />

agieren umgekehrt). Vorsicht beim<br />

Öffnen: Flaschenöffnung immer weg vom<br />

Gesicht halten. Denn die Sektflasche hat<br />

einen Druck von vier bis sechs Bar - somit<br />

das Zwei- bis Dreifache eines Autoreifens.<br />

Um diesen Überdruck standzuhalten, hat<br />

jede Sektflasche auch eine Mulde an der<br />

Unterseite. Durch diese Einwölbung ist der<br />

Flaschenboden stabiler.<br />

Blanc de Blancs/Blanc de Noirs. Der<br />

Saft der meisten Weintrauben ist hell,<br />

unabhängig davon, welche Farbe die Schale<br />

hat, da die Farbstoffe der Traube nahezu<br />

vollständig in der Beerenhaut sitzen. Somit<br />

ist ein Blanc de Blancs, ein „Weißer,“ ausschließlich<br />

aus weißen Trauben gekelterter<br />

Wein. In der Champagne ist das zu 100 Prozent<br />

ein Chardonnay. In Österreich kann der<br />

Sekt reinsortig sein oder aus mehreren weißen<br />

Rebsorten. Beim Blanc de Noirs, also<br />

einem weißen Schaumwein aus „schwarzen“,<br />

sprich roten Rebsorten, wird der Saft vor<br />

der Gärung von den Schalen getrennt, wobei<br />

sich durch den kurzen Beerenhaut-Kontakt<br />

oft ein blasser Roséton ergeben kann. Bleibt<br />

der Most länger auf den Schalen, laugt sich<br />

die Farbe aus den Beerenhäuten aus und es<br />

entsteht ein Rosé-Schaumwein.<br />

Produzenten. Rund 170 Betriebe in<br />

Österreich erzeugen Schaumwein.<br />

Konsum. Etwa 22 Millionen Flaschen<br />

Sekt werden jährlich getrunken.<br />

Rebsorten. Beliebt in der Sekterzeugung<br />

ist der Chardonnay.<br />

Dosage. Sie bestimmt den Süßegrad<br />

des Sekts und verleiht ihm so seine<br />

Geschmacksrichtung. Nach der Reife des<br />

Sekts wird die Hefe entfernt (Degorgieren).<br />

Dann fehlt der Flasche Flüssigkeit. Aufgefüllt<br />

wird mit einem Dosagelikör, wobei die<br />

Zusammensetzung der Dosage oft ein gut<br />

gehütetes Geheimnis des Kellermeisters<br />

ist. Der Restzuckergrad in einem Sekt reicht<br />

von Brut Nature (Zero Dosage) über Extra<br />

Brut (extra herb, 0–6 g/l), dem gängigen<br />

Brut (herb, bis 12 g/l), extra trocken (très sec/<br />

extra dry, 12–17 g/l), trocken (sec/dry/secco,<br />

17–32 g/l), halbtrocken (demi sec/medium<br />

dry, 32–50 g/l) bis mild (dolce/doux/sweet<br />

mit über 50 g/l). Somit hat ein Sekt von Brut<br />

aufwärts einiges an Zucker, der jedoch durch<br />

die prickelnde Säure nicht in dieser Dimension<br />

wahrgenommen wird, der Sekt braucht<br />

diesen aber oft für die Ausgewogenheit.<br />

Jahrgangssekt und Non Vintage. Die<br />

meisten Schaumweine kommen ohne<br />

Jahrgangsbezeichnung auf den Markt, sind<br />

also Non-Vintage-Sekt oder -Champagner,<br />

kurz NV. Das hat den Vorteil, dass man<br />

durch den Verschnitt mehrerer Jahrgänge<br />

die Grundausrichtung/Geschmacksrichtung<br />

eines Weins steuern kann und für gleichbleibende<br />

Qualität sorgen kann – was vor allem<br />

die großen Champagnerhäuser und internationalen<br />

Schaumwein-Erzeuger machen.<br />

In ausgesprochen guten Weinjahren werden<br />

aber auch Jahrgangs-Champagner und<br />

-Sekte erzeugt. Bei kleinen Produzenten,<br />

wie den österreichischen Winzern und Winzerinnen,<br />

finden sich öfter Jahrgangssekte,<br />

da bei diesen die Unterschiedlichkeiten<br />

erwünscht sind.<br />

Sektglas. Lange galten Sektflöte oder<br />

Sektschale als feines Glas für Sekt und<br />

Champagner. Das war vielleicht schön anzuschauen,<br />

aber für den guten Geschmack war<br />

ein Glas breit wie schlank eine Bruchlandung.<br />

Heute werden Schaumweine aus bauchigen<br />

Weingläsern getrunken mit einem<br />

sich nach oben verjüngenden Kelch. Ideal,<br />

um das volle Aroma zu genießen.<br />

Winzersekt. So bezeichnet man einen<br />

Schaumwein aus klassischer Flaschengärung,<br />

der von einem Winzer erzeugt<br />

oder in dessen Auftrag bei einem Lohnversekter<br />

hergestellt wurde. Die Trauben für<br />

den Sekt müssen zu 100 Prozent aus den<br />

eigenen Weingärten stammen. s<br />

Fotos: Christine Miess (2), Österreich Wein Marketing<br />

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