Verfahrenstechnik 10/2022
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SPECIAL SPS<br />
fang als auch bezüglich der Anwenderzahl flexibel skalierbar.<br />
Aufgrund der einfachen Handhabung der Smart-Service-Anwendungen<br />
können selbst Nutzer ohne IT-Kenntnisse schon nach<br />
kurzer Einarbeitungszeit von den Vorteilen der Digitalisierung<br />
profitieren: datengetriebene, bessere und schnellere Entscheidungen,<br />
größere Effizienz und höhere Produktivität anstatt des<br />
bislang üblichen redundanten Arbeitens.<br />
Ein Beispiel: Die MachineManager-Hardware überwacht Anlagen,<br />
indem sie den Energieverbrauch und wichtige Parameter<br />
von Motoren, Maschinen und anderen Verbrauchern misst – inklusive<br />
einer Mischlastüberwachung. Diese Daten sind zunächst<br />
lediglich vor Ort einsehbar oder werden via Gateway über gängige<br />
Feldbussysteme in lokale IT-Systeme übertragen. Sobald die<br />
MachineManager-Hardware über das Gateway mit Proficloud.io<br />
verbunden ist, kann sich das für den Service zuständige Personal<br />
die Daten an jedem beliebigen Ort ansehen.<br />
Unter anderem werden hochfrequent erfasste Energieprofile<br />
visualisiert. Aus diesen Informationen lassen sich Aussagen über<br />
den Maschinenzustand ableiten. Wenn beispielsweise ein Drehmoment<br />
steigt, kann das Rückschlüsse auf ein verändertes<br />
Mischungsverhältnis und damit auf die Qualität des Produkts<br />
erlauben. Wer Prozessdaten analysieren und über einen längeren<br />
Zeitraum speichern, vergleichen und bewerten möchte, kann dazu<br />
den Service Time Series Data heranziehen. Aus übersichtlichen<br />
Datenreihen können damit Maßnahmen abgeleitet und begründet<br />
werden, die die Effizienz erhöhen und Ausfallzeiten verringern.<br />
FÜNF SERVICES FÜR FUNDIERTE<br />
PROZESSOPTIMIERUNGEN<br />
Nach der Verbindung der Maschinen und Anlagen mit der Industrial-IoT-Plattform<br />
steht eine Reihe von Smart Services zur Verfügung,<br />
mit denen sich die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der<br />
Produktion steigern lassen. Die fünf wesentlichen sind:<br />
n Device Management Service: Damit können Anwender ihre<br />
Geräte, Maschinen und Anlagen zu Proficloud.io hinzufügen<br />
und dort verwalten. Die Anwendung umfasst standardisierte<br />
Geräteinformationen, die den Nutzern vorliegen, sobald sie in<br />
der Applikation aufgetreten sind. Den Anwendern wird auf einer<br />
übersichtlichen Oberfläche jederzeit der aktuelle Status<br />
angezeigt, zum Beispiel die Auslastung einer Anlage, Metadaten<br />
wie Firmware- und Hardwareversionen sowie der State<br />
of Health und Logs. Voraussetzung dafür ist die Nutzung der<br />
Smart Devices von Phoenix Contact. Geräte von Drittanbietern<br />
lassen sich über das grafische Entwicklungswerkzeug Node-<br />
Red anbinden. Firmware-Updates für die Hardware von<br />
Phoenix Contact werden automatisch und zentral gesteuert<br />
eingespielt.<br />
n Time Series Data Service: Diese Anwendung ermöglicht, Prozessdaten<br />
aller Art aufzuzeichnen, zu beobachten und darauf<br />
zuzugreifen. Dazu gehören beispielsweise Daten über Durchflussmengen,<br />
Temperaturen und Energieprofile, die sich für<br />
langfristige datengetriebene Entscheidungen verwenden lassen.<br />
Eine Alert-Funktion informiert die Anwender schnellstmöglich,<br />
wenn ein definierter Schwellwert überschritten wird.<br />
n Impulse Analytics Service: In Kombination mit dem IoT-fähigen<br />
Gerät ImpulseCheck von Phoenix Contact handelt es sich<br />
bei der Anwendung um das erste intelligente Assistenzsystem<br />
für den Überspannungsschutz im Netzschutzbereich. Der<br />
State of Health sämtlicher in Proficloud.io integrierter Schutzgeräte<br />
wird dargestellt, weshalb sich deren verbleibende<br />
Lebensdauer besser vorhersagen lässt. Anhand der visualisierten<br />
Daten erkennt der Wartungstechniker ohne manuelle<br />
Überprüfung, ob ein Schutzgerät ausgetauscht werden muss.<br />
n Emma Service: Der Smart Service „Emma“ (Energy Monitoring,<br />
Management, Analytics) erlaubt zusammen mit den IoTfähigen<br />
Energiemessgeräten der Produktfamilie Empro ein<br />
Smart Services reduzieren Ausfallzeiten und<br />
machen Schluss mit redundanten, manuellen<br />
Arbeitsabläufen<br />
Robert Bieber,<br />
Phoenix Contact Smart Business<br />
modernes Energiemanagement. Mit einem intuitiven Design<br />
bietet Emma ein flexibles Funktionsspektrum im Bereich der<br />
elektrischen Energie- und Leistungsdatenvisualisierung. Der<br />
Service unterstützt Energiemanagement-Beauftragte dabei,<br />
diese Daten zu überwachen, zu analysieren und zu bewerten.<br />
Auf Basis dieser Informationen können die richtigen Maßnahmen<br />
definiert und umgesetzt werden. Der Energieverbrauch<br />
sinkt, die Energieeffizienz steigt und am Ende stehen geringere<br />
Kosten zu Buche.<br />
n User Management Service: Mit diesem Kernservice organisiert<br />
das Unternehmen seine Anwender in Proficloud.io. Ihnen<br />
können individuelle Profile, Rollen und Rechte zugewiesen<br />
werden, sodass sie Zugang zu den für sie relevanten Dashboards<br />
und Daten erhalten, aber nur in erlaubten Bereichen<br />
editieren können.<br />
FAZIT: KOSTEN RUNTER, PRODUKTIVITÄT RAUF<br />
Durch die Digitalisierung lassen sich nachweislich Kosten verringern<br />
sowie die Produktivität steigern. Doch zuvor müssen<br />
aus den vielen erfassten Daten nutzbringende Informationen<br />
gezogen werden. Mit den einfach handhabbaren Smart Services<br />
der Industrial-IoT-Plattform Proficloud.io ist dies möglich.<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
www.phoenixcontact.de<br />
AUTOR<br />
Robert Bieber, Manager,<br />
Phoenix Contact<br />
Smart Business GmbH, Berlin<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 31