material+technik_Ausgabe 06.2022

Macher & Märkte
Claus Sagel erläutert die
jüngsten Aktivitäten und
Projekte des Unternehmens in
Sachen Nachhaltigkeit.
Claus Sagel explains the company’s
latest activities and projects
in terms of sustainability.
Photo: Vauth-Sagel
rungen zu den mattschwarzen und
warmen Steinoberflächen, die in
Mailand zu sehen waren, ins
Programm genommen.
m+t: Neben dem Design war
Nachhaltigkeit ein zentrales
Thema in Mailand. Wird das
Thema von Vauth-Sagel auf der
Sicam ebenfalls bespielt?
Sagel: Seit der virtuellen interzum
sind wir fester Partner der globalen
Initiative „Plant for the Planet“.
Daher werden wir auch auf der
Sicam für jeden Besucher auf dem
Stand einen Baum pflanzen. Damit
kommen wir unserem Ziel näher, in
den nächsten drei Jahren weitere
100.000 Euro in das Pflanzen von
Bäumen weltweit zu investieren.
m+t: … und welche Rolle spielt
die Nachhaltigkeit im Unternehmen?
Sagel: Sie ist seit der Unternehmensgründung
1962 nicht nur ein
wichtiger Anspruch, sondern eine
Selbstverständlichkeit. Unsere
Produkte weisen eine bis zu
100%ige Recyclingfähigkeit und
eine enorm hohe Lebensdauer auf.
„Made in Germany“ ist bei uns
nicht nur ein Qualitätsversprechen
auf Produktebene, es bedeutet
auch Zuverlässigkeit, kontinuierliche
Optimierung aller Prozesse
und Ansporn, etwas ökologisch und
nachhaltig Wertvolles zu leisten.
m+t: Können Sie unseren Lesern
Beispiele von jüngsten Aktivitäten
auf diesem Gebiet nennen?
Sagel: Unser Nachhaltigkeitsbericht,
den wir kürzlich veröffentlicht
haben und der ebenfalls auf
unserem Sicam-Stand erhältlich
ist, informiert auf 58 Seiten über
unsere vielfältigen Maßnahmen
und Projekte. So konnten wir durch
Umrüstung auf LED-Beleuch tung
rund 50 Prozent Energieeinsparung
erreichen und 44 Prozent Einsparung
durch Optimierung des Druckluftsystems.
Besonders möchte ich
aber auf unsere hochmoderne
Pulverbeschichtungsanlage im
Werk Korbach hinweisen, die zu
einer 35%igen Ressourceneinsparung
bei Pulverlack geführt hat
und zur Senkung des Strom- und
Heizungsverbrauchs beiträgt. Wir
hatten 2019 in diese hochmoderne
Anlage, die ganz ohne Lösemittel
arbeitet, 8 Mio. Euro investiert. Mit
ihr produzieren wir übrigens auch
die Oberfläche „Platinum“ für den
US-Markt, eine Pulveroberfläche
mit Chromoptik, aber ohne die
Umweltprobleme, die dieses
Verfahren mit sich bringt.
m+t: Welche weiteren Stellschrauben
gibt es?
Sagel: Wie wir in unserem Umweltreport
aufzählen, gibt es eine ganze
Menge an weiteren Maßnahmen
und künftigen Projekten. So
werden wir noch in diesem Jahr
Photovol taikpaneele auf den
Dächern unserer Werke installieren.
Erwähnenswert ist auch
unsere Verpackung, bei der wir den
vollständigen Ersatz von Styropor
und eine maximale Reduktion von
Kunststoff anstreben und teilweise
schon realisiert haben. Vermehrt
wollen wir auch Zinkdruckguss-
Komponenten durch Kunststoff
ersetzen, denn dieser ist recycelbar
und kann als Mahlgutgranulat
wieder in die Fertigung einfließen.
Unser Ziel ist eine effiziente, nachhaltige
Kreislaufwirtschaft und in
der Folge davon eine gesunde
Umwelt mit sauberem Wasser,
fruchtbaren Böden und reiner Luft.
„Unsere Messeauftritte
sind immer für eine
Überraschung gut“
m+t: Wie sieht es mit Ihren
Produkten am Ende des Lebenszyklus
aus?
Sagel: Wie erwähnt, sind unsere
Produkte aufgrund der langen
Lebensdauer bereits sehr nachhaltig.
Möglich ist auch eine zweite
oder dritte Verwendung, so dass
unsere Produkte gar nicht ent sorgt
werden müssen.
Unsere Baugruppen werden traditionell
fast ausnahmslos werkstoffgerecht
getrennt, so dass sie im
letzten Schritt den Weg in eine
annährend 100%ige Werkstoffverwendung
finden. Sämtliche Eimer
unserer Produktreihe „VS ENVI“-
Abfalltrennsysteme sind beispielsweise
bereits zu 100 Prozent
recycelbar.
m+t: Ihr Auftritt auf der Sicam ist
vergleichsweise bescheidener
als der auf der interzum. Welche
Pläne gibt es für die interzum
2023?
Sagel: Wir wollen an dieser Stelle
noch nicht zu viel verraten, aber die
Besucher wissen, dass Vauth-Sagel
immer für eine Überraschung gut
ist und stets ein Anziehungspunkt
und Hingucker in Köln ist. Sicherlich
wird das Thema Nachhaltigkeit, das
ja ein zentrales Thema der Messe
sein wird, eine wichtige Rolle
spielen. Neben der Küche als
unserem Hauptabsatzmarkt sehen
wir aber auch Potenziale im Wohnund
insbesondere im Caravanbereich
und werden diese Themen
auf der interzum bespielen. Vor
allem freuen wir uns aber darauf,
dass wir nun auch in Köln – wie
ebenso auf der Sicam – unseren
Kunden auf der ganzen Welt wieder
die Gelegenheit bieten können,
unsere Produkte zu fühlen, auszuprobieren
und zu bewerten.
m+t: Vielen Dank für das
Gespräch.
Das Interview führte Richard
Barth.
“We want to shape a sustainable future”
Environmental protection and a sustainable corporate culture play an
essential role at Vauth-Sagel. The company based in Brakel now summarised
the responsibility towards people and environment in an environmental
report, which will be presented to the trade audience at the
Sicam in Pordenone. In an interview with material+technik möbel, Claus
Sagel (managing partner) explained the latest investments in resourceefficient
measures and future projects to make the company even more
sustainable. In addition, he pointed out that the company will also bring
along its latest trend report to Pordenone, which, among other things,
picks up on the observations and findings of the Milan Furniture Fair. In
the product area, they would mainly be showing further developments
and – due to the trend observations – the new surfaces “NERO st” and
“STONE st”, which match the matt black and warm stone surfaces
exhibited in Milan. Furthermore, Sagel announced that the company, as
an established partner of the global initiative “Plant for the planet”, would
plant a tree for every visitor to the stand. He underlined that environmental
awareness had not only been an important claim since the foundation
of the company in 1962, but a matter of course, which was also
documented with various examples in the current sustainability report.
material+technik möbel 06|22 21