material+technik_Ausgabe 06.2022
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Fokus<br />
Mit „Work Tents“ bietet Steelcase eine Lösung für ungestörtes Arbeiten in Open Spaces.<br />
With “Work Tents”, Steelcase offers a solution for undisturbed working in open spaces.<br />
Photo: Steelcase<br />
Flexibel und nachhaltig<br />
In den vergangenen beiden Jahren haben sich die Arbeitswelten maßgeblich verändert. Homeoffice und<br />
Videokonferenzen gehören heute zum Arbeitsalltag und haben dazu geführt, dass die Büromöbelhersteller<br />
mit neuen Produkten auf die Veränderungen reagieren müssen.<br />
Auf der bevorstehenden Orgatec<br />
sowie in den Ausstellungsräumen<br />
werden die Büromöbelhersteller<br />
Einblicke in die Arbeitswelten von<br />
heute und morgen geben. Die<br />
Pandemie hat die Arbeitswelt<br />
verändert und damit auch die<br />
Einrichtung. So zeichnet sich im<br />
Vorfeld der Orgatec ab, dass<br />
Lösungen gefragt sind, die das<br />
Office attraktiver für Teamarbeit,<br />
Austausch und soziale Interaktionen<br />
machen. Doch die Arbeitsplätze<br />
müssen nicht nur flexibler<br />
werden, immer öfter wird auch<br />
gefordert, dass die Einrichtung und<br />
die gesamte Arbeitsumgebung<br />
nachhaltiger werden.<br />
Nachhaltigkeit wird daher eines der<br />
zentralen Themen bei den Neuvorstellungen<br />
sein. Zunehmend setzen<br />
die Hersteller auf Recycling sowie<br />
umweltschonende und zertifizierte<br />
Materialien. So hat Palmberg als<br />
Zukunftsvision einen Schreibtisch<br />
entworfen, der vollständig aus regionalem<br />
Bio-Holz gefertigt ist und<br />
Sonnenenergie sowie die Abwärme<br />
der Geräte in das elektrische<br />
Ökosystem des Arbeitsplatzes<br />
(zurück)speist. Steelcase und BASF<br />
wiederum haben gemeinsam ein<br />
Möbelstück aus Elektronikabfall<br />
entwickelt.<br />
Beim Arbeitshocker „Steelcase<br />
Flex Perch“ kommt das „Ccycling“-<br />
Verfahren zur Anwendung, das<br />
durch chemisches Recycling den<br />
Verbrauch von fossilen Ressourcen<br />
reduziert. Dank des neuartigen<br />
Verfahrens werden für die<br />
Herstellung anstelle von fossilen<br />
Brennstoffen Elektronikabfälle<br />
verwendet, wobei der Arbeitshocker<br />
am Ende dann wieder zu<br />
100 Prozent recycelbar ist.<br />
Die Firma Profim erfüllt mit ihrem<br />
Sitzmöbel „Revo“ gleich zwei<br />
Fokusthemen. Zur Nachhaltigkeit<br />
kommen nahezu unbegrenzte<br />
Konfigurations- und bis zu 96<br />
verschiedene Kombinationsmöglichkeiten<br />
hinzu, die für eine flexible<br />
und bedarfsindividuelle Einrichtung<br />
der Sofas, Tische, Bänke, Poufs und<br />
Trennwände sorgen. Dem Anspruch<br />
an die Nachhaltigkeit wird durch<br />
den Ersatz von Sperrholz durch<br />
REPP (recyceltes aufgeschäumtes<br />
Polypropylen) genüge getan.<br />
Dieses wiederum kann mehrfach<br />
selbst recycelt und wiederverwendet<br />
werden. Die Stuhlserie<br />
„Lino“ von Kinnarps besteht aus<br />
nur wenigen Komponenten, die<br />
einfach zerlegt, ausgetauscht,<br />
getrennt und recycelt werden<br />
können. Bei den Sitzhockern „Allora<br />
Poufs“ von Dauphin kann der<br />
Kunde beim Bezug zwischen Schurwolle<br />
oder Tonal-Stoff wählen, der<br />
zu 99 Prozent aus recycelten PET-<br />
Flaschen hergestellt ist.<br />
Räume individuell gliedern<br />
Wandlungsfähig und umweltschonend<br />
stellt sich auch das „D2“-<br />
System dar, das Wagner entwickelt<br />
hat. Die Tische, Regale und Raumteiler<br />
werden mit Wabenplatten aus<br />
glänzendem Aluminium oder mattschwarz<br />
beschichtetem Karton<br />
gebaut und nach Bedarf mit transluzenten<br />
Polycarbonatplatten kombiniert.<br />
Eigens kreierte Aluminiumprofile<br />
halten die Platten zusammen, ein<br />
Beschlag aus Nylon bildet das finale<br />
Element. Am Ende der Lebensdauer<br />
kann alles sortenrein recycelt<br />
werden, wobei Wagner nur den<br />
Verbinder vermarktet. Die individuelle<br />
Konfigurierung und den Bau<br />
sollen Handwerker mit Architekten<br />
und Kunden vornehmen.<br />
Raum-in-Raum-Systeme wie etwa<br />
„se:cube max“ von Sedus wollen<br />
die künftigen Ansprüche und Anforderungen<br />
an die Büroeinrichtung in<br />
puncto Flexibilität erfüllen. Das<br />
bodenfreie System ist nicht mit<br />
dem Gebäude verbunden. Deckenund<br />
Wandabsorber sorgen dafür,<br />
dass das System auch in der Büromitte<br />
platziert werden kann.<br />
Noch mobiler präsentiert sich „Unit“<br />
von Lintex, das sich als Akustikelement,<br />
Trennwand oder Writing<br />
Board in modernen Arbeitswelten<br />
einsetzen lässt. Die magnetischen<br />
Glas- und schallabsorbierenden<br />
Textiloberflächen der mobilen<br />
Raumteiler sind durch Clips am<br />
zentralen Körper der Boards<br />
befestigt und können problemlos<br />
entfernt werden, was sie nicht nur<br />
flexibel nutzbar, sondern auch nachhaltig<br />
macht.<br />
Mobilität ist Trumpf<br />
Mit multifunktionalen Schreib-,<br />
Seminar- und Bistrotischen wird<br />
Assmann den neuen Anforderungen<br />
im Büroalltag gerecht. Die<br />
elektromotorisch höhenverstellbaren<br />
Tischmodelle der Serie<br />
„Pontis Hypa“ werden mit einem<br />
Akku-System betrieben und sind<br />
Die elektromotorisch höhenverstellbaren Tische „Pontis Hypa“ von<br />
Assman sind dank integriertem Akku unabhängig vom Stromnetz.<br />
Thanks to an integrated rechargeable battery, the electromotively<br />
height-adjustable tables “Pontis Hypa” from Assmann are independent<br />
of the mains supply. Photo: Assmann<br />
38<br />
<strong>material+technik</strong> möbel 06|22