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material+technik_Ausgabe 06.2022

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Fokus<br />

stufe, Substrat, Druckkopf, Tinte<br />

und das Umfeld optimal aufeinander<br />

abgestimmt seien.<br />

Duncan Ross (AVA) stellte Tools<br />

von AVA-CAD/CAM vor, die für<br />

einen „supereffizienten“ Workflow<br />

im Dekorbereich sorgen sollen. So<br />

könne der Anwender mit den<br />

vorgestellten Tools 50 bis 75<br />

Prozent der Kosten bei der<br />

Ma schineneinrichtung für den<br />

Rotationstiefdruck und beim<br />

Colour-Matching sparen und 25<br />

Prozent mehr Effizienz beim Digitaldruck<br />

durch genauere Farbabgleichung<br />

erzielen. Die zur Verfügung<br />

stehenden Tools würden zudem<br />

den Wechsel von Tiefdruck zu<br />

Digital sowie umgekehrt und damit<br />

einen hybriden Druck ermöglichen<br />

und zu weniger Tinten- und Papierabfall<br />

beitragen.<br />

Ross demonstrierte den Teilnehmern<br />

zunächst die verschiedenen<br />

Unzulänglichkeiten der<br />

bisherigen Praxis im Analogdruck<br />

und zeigte für jedes Problem<br />

entsprechende Vorschläge seines<br />

Unternehmens auf. Da der aktuelle<br />

Workflow beim Digitaldruck nach<br />

Ansicht von Ross ebenfalls ineffizient<br />

abläuft, stellte er auch hierfür<br />

ensprechende Lösungen vor.<br />

Software-Module wie die „Colour<br />

Correction Layers“ sowie mathematische<br />

Lookup-Tabellen (LUTs)<br />

würden das gewünschte Druckergebnis<br />

sicherstellen.<br />

Ziel von AVA sei es, die Farbangleichungs-Versuche<br />

auf ein Minimum<br />

zu reduzieren, einen standardisierten<br />

Technologieaustausch zu<br />

ermöglichen sowie präzise digitale<br />

Muster zur Verfügung zu stellen.<br />

Laut Ross liegt die Zukunft im<br />

Hybriddruck und damit in einem<br />

einheitlichen digitalen und<br />

analogen Farbmanagement.<br />

Qualitätsmängel vorhersehen<br />

Kyle Pucci (ImageXpert) informierte<br />

über Analysetools, die das<br />

Unternehmen für das Arbeiten mit<br />

Inkjettechnologie entwickelt hat.<br />

Ohne sie klaffe eine Lücke zwischen<br />

dem Produktionsdruck, bei dem die<br />

Beurteilung der Druckergebnisse<br />

einfach, das Verstehen der Ursachen<br />

bei Qualitätsmängeln jedoch<br />

schwierig sei, und der Entwicklungsabteilung,<br />

wo es einfach sei,<br />

Änderungen vorzunehmen, deren<br />

Auswirkungen auf die Druckergebnisse<br />

jedoch schwer vorherzusagen<br />

seien. ImageXpert hat laut Angaben<br />

von Pucci daher Software und<br />

Hardware zu Systemen kombiniert,<br />

die einzelne Elemente des<br />

Prozesses sowie letztlich auch das<br />

Druckergebnis analysieren. In<br />

seinem Vortrag stellte er drei<br />

solcher Werkzeuge zur Optimierung<br />

der Druckqualität vor: ein Tropfenanalysetool<br />

(Dropwatcher) wie<br />

etwa das „JetXpert System“, eine<br />

Testdruckstation, wie sie das Unternehmen<br />

mit der „ImageXpert Print<br />

Station“ zur Verfügung stelle, sowie<br />

den „ImageXpert Industrial<br />

Scanner“, mit dem sich die Qualität<br />

des Drucks überprüfen lasse. Eine<br />

Kombination dieser Tools ermögliche<br />

es Anwendern, bei der<br />

Produktion auftretende Fehler in<br />

der Druckqualität zu diagnostizieren,<br />

sie in einer Laborumgebung<br />

zu reproduzieren, um dann mit Hilfe<br />

dieser Tools den Tintenstrahl oder<br />

andere Druckparameter zu optimieren<br />

und somit Probleme zu<br />

beheben.<br />

Wiederholbarkeit von Drucken<br />

In seinem Vortrag wies David<br />

Palmieri (CGS Oris) zunächst auf<br />

die neuen Trends und Anforderungen<br />

bei der industriellen<br />

Martin Paffrath (re.)<br />

und Dr. Patrick<br />

Degener: „Wir werden<br />

mit dem alten Kernteam<br />

weiterhin als<br />

Innovator auftreten.“<br />

Martin Paffrath (right)<br />

and Dr Patrick<br />

Degener: “We will<br />

continue to be an<br />

innovator with the old<br />

core team.”<br />

Produktion von Einrichtungsprodukten<br />

hin, die in einer auftragsbezogenen<br />

Fertigung, geringerer<br />

Lagerhaltung und innovativen<br />

Designs bestünden. Als eine der<br />

größten Herausforderungen<br />

bezeichnete er die Farbtreue der<br />

Drucke, die nur durch ein Farbmanagement<br />

sowie eine Farbqualitätskontrolle<br />

gewährleistet werden<br />

könne. Dabei müsse die subjektive<br />

Beurteilung durch ein automatisiertes<br />

System ersetzt werden.<br />

CGS Oris biete entsprechende<br />

Lösungen an, um die Farbtreue bei<br />

allen Drucktechnologien sicherzustellen.<br />

Die Software „Press Matcher“ des<br />

Unternehmens bezeichnete er<br />

dabei als „Schweizer Taschenmesser“,<br />

da sie in der Lage sei, alle<br />

Probleme hinsichtlich der Farbkonstanz<br />

zu beheben. Laut Palmieri<br />

gewährleiste die Software die<br />

Wiederholbarkeit von Druckaufträgen<br />

und eine gleichbleibende<br />

Farbwiedergabe auf verschiedenen<br />

Druckmaschinen, ob analog oder<br />

digital. Außerdem beinhalte die<br />

Software eine Reihe von Features<br />

wie etwa den „Ink Saver“, mit dem<br />

sich der Tintenverbrauch bei unveränderter<br />

Qualität verringern und<br />

Kosten dadurch senken lassen.<br />

Nach Ansicht von Oliver Lüdtke<br />

(ColorGate) könne die Einrichtungsindustrie<br />

durch personalisierte und<br />

einzigartige Produkte Mehrwert<br />

generieren und auch ihr Absatzpotenzial<br />

erweitern. Hierfür sei der<br />

Digitaldruck eine ideale Technologie,<br />

sofern dieser problemlos<br />

verlaufe, was oft aber nicht der Fall<br />

sei. Im Einrichtungsbereich sei der<br />

Anspruch an die Oberflächenqualität<br />

besonders hoch, das entsprechende<br />

Know-how und die<br />

erforderlichen Erfahrungen bei den<br />

Anwendern fehle jedoch oftmals.<br />

Die Folge seien Probleme im<br />

gesamten Workflow, die, laut<br />

Referent, mit den Software-Tools<br />

von ColorGate behoben werden<br />

könnten. Da bei der Fehlerkorrektur<br />

niemals die Maschineneinstellungen,<br />

sondern stets die<br />

Druckdaten korrigiert werden<br />

sollten, habe ColorGate hierfür<br />

entsprechende Softwarelösungen<br />

entwickelt, z. B. die „Fingerprint“-<br />

Technologie oder das „Color<br />

Correction Loop Module“. Außerdem<br />

biete das Unternehmen den<br />

„Décor-Productionserver“ für die<br />

Verwaltung der Farb- und Druckdaten<br />

an, mit dem schon vor dem<br />

Produktionsstart die Farbwiedergabe<br />

kontrolliert und entsprechend<br />

korrigiert werden kann. Eine<br />

wesentliche Rolle maß der Referent<br />

nicht zuletzt der „Fingerprint“-<br />

Datei zu, welche als „digitaler<br />

Farbzwilling“ alle erforderlichen<br />

Informationen enthält, um das<br />

Druckergebnis bei laufender<br />

Produktion mit der Originalvorlage<br />

vergleichen zu können. Auf diese<br />

Weise könne auch ohne physisches<br />

Original weltweit auf allen Druckern<br />

ein identisches Ergebnis erzielt<br />

werden. Korrekturen seien mit<br />

dem „Color Correction Loop<br />

Module“ möglich, das die Ergebnisse<br />

der Messsysteme von Ipac<br />

(„ICMS“/“ACMS“) auswertet. Als<br />

weitere Software-Tools nannte der<br />

Referent das „Out of Gamut<br />

Module“, das den Farbraum der<br />

Vorlage mit dem des Druckers<br />

vergleiche, sowie das „Retouch<br />

Module“, mit dem das Druckergebnis<br />

kurzfristig noch retuschiert<br />

werden könne, ohne dass dabei die<br />

Originaldaten verändert werden.<br />

Auch die Chemie muss stimmen<br />

Pigmentierte Farben als Basis für<br />

das Design und die Performance<br />

von Dekorprodukten wie Laminatböden<br />

und Möbeloberflächen<br />

standen im Fokus des Vortrags von<br />

Eberhard Waldhör (Arcolor). Wie<br />

er informierte, werden von den<br />

bedruckten Oberflächen – neben<br />

vielem anderem – sehr hohe Lichtechtheit,<br />

Temperaturbeständigkeit<br />

über 200 Grad und nicht zuletzt<br />

niedrige Kosten gefordert. Dadurch<br />

seien High-Performance-Pigmente<br />

das Mittel der Wahl im Dekordruck,<br />

so Waldhör. In seinem Vortrag<br />

stellte er die verschiedenen Farbsysteme<br />

vor, die sich am Markt<br />

30<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 06|22

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