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SEEZUNGE<br />
29<br />
DER<br />
PANETTONE-PAPST<br />
VON„SAN GALLO“<br />
JedesJahrinder AdventszeitbrichtinSt.Gallen das Panettone-Fieber aus:<br />
Kunden vonweitüberder Grenze stehen im Linsebühl Schlange, weil Pietro<br />
Cappelli nichtnur anerkannterweise einen der besten Panettone der Schweiz<br />
produziert,sondern auch in einerVielzahlvon exklusiven Varietäten, die<br />
wohl selbst in Italienihresgleichen suchen.<br />
VONPETER HUMMEL<br />
Dass es in St.Gallen die famosesten<br />
Kalbsbratwürste weit und breit gibt,<br />
ist bekannt. Dass aber die Gallusstadt<br />
mit einem Produkt aufwartet, das in<br />
jüngster Zeit noch vielmehr Auszeichnungen<br />
einheimste, überrascht doch<br />
eher: dem Panettone. Verantwortlich<br />
dafür ist aber nicht eine ganze Zunft,<br />
sondern ein einzelner Bäcker –Pietro<br />
Cappelli. Seit 1983 führt deritalienisch-schweizerische<br />
Doppelbürger<br />
seine Panetteria im Linsebühl. Schon<br />
balderwarb er sich denRuf als bester<br />
Gipfel-Bäcker der Stadt. Und statt mit<br />
der Bibertradition vom übernommenenGeschäft<br />
wollte er sich mit Panettone<br />
profilieren; das Mailänder Weihnachtsgebäck<br />
lag ihm eher im Blut.<br />
Vor15Jahren bewarb er sich erstmals<br />
bei der Swiss Bakery Trophy des Bäckereiverbandes–undwurde<br />
aufAnhieb<br />
mit einer Gold- und zwei Silbermedaillen<br />
ausgezeichnet. Cappellis<br />
Geheimnis: „Der klassische Panettone<br />
soll luftig-wattig sein, ein flauschigfeuchter<br />
Traum aus Butter, Ei, Mehl,<br />
Rosinen, Orangeatund Zitronat.“ Sein<br />
gewisses Extra machen wohl die auserlesenen<br />
Zutaten aus, direkt importiert<br />
aus Italien: Aus dem Garten seiner<br />
86-jährigen Mamma auf der sizilianischen<br />
Insel Lipari stammtimmer<br />
noch ein schöner Teil derZitrusfrüchte<br />
(Orangen, Mandarinen, Zitronat-Zitronen),von<br />
einem Vetter im sizilianischen<br />
Librizzi dieebenso unvergleichlichen<br />
Pistazien. Italianità pura. Na-<br />
auseinem mildenSauerteig (sindalso<br />
rät ersoviel: Die Panettone bestehen<br />
türlich mag der Meister sein Rezept keine eigentlichen Hefegebäcke), der<br />
nicht preisgeben, da hält er es wie lange ruhen muss; der ganze Prozess<br />
die Appenzeller mit ihrem Käse. „Die dauert 36 Stunden. Undnachdem Backen<br />
werden die größeren „Pilze“ bis<br />
genaue Anleitung kennt nur die Familie“.<br />
Erhat auch den Begriff „Il Panettone<br />
diSan Gallo“ als Markenzei-<br />
wodurch verhindert wird, dass die<br />
zum Erkalten kopfüber aufgespießt,<br />
chen schützen lassen. Immerhin ver-<br />
luftige Kuppel insich zusammenfällt.<br />
Jede Sortebekommt einanderesDekor.<br />
©Peter Hummel