akzent Magazin November '22 GB
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN www.akzent-magazin.com
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40 BILDUNGUND WIRTSCHAFT<br />
Kania sicher.Die große Solarthermieanlage<br />
und die Biomasseheizung erzeugenrund4,7<br />
Millionen Kilowattstunden<br />
Wärmepro Jahr.Der Liggeringer Warmwasserbedarf<br />
kann so vollständig mit<br />
Sonnenenergie gedeckt werden. Durch<br />
den Verzicht auf Öl- und Flüssiggas<br />
zur Beheizung der Haushalte werden<br />
jährlichbis zu 1.400TonnenCO2 eingespart.Dochdamitnicht<br />
genug, wie Kania<br />
verrät: „Im Kontext der kommunalen<br />
Wärmeplanung stehen wir gerade<br />
in Abstimmung mit der Stadt Radolfzell,<br />
um die Wärmewende verbunden<br />
mit derAbkehrvon fossilen Brennstoffen<br />
umzusetzen. Es gibt schon Projekte,<br />
die wir dazu sondieren. Angedacht<br />
ist unter anderem, Wärme aus der Abwasserklärung<br />
zu gewinnen.“<br />
EnergiestadtGold St.Gallen<br />
In der Schweiz vereint der Trägerverein<br />
Energiestadt seit über 30 Jahren<br />
Gemeinden, die sich inder Energie-<br />
und Klimapolitik besonders engagieren.<br />
Wie beim „European Energy<br />
Award“ in Deutschland werden<br />
hier alle vier Jahre die umgesetzten<br />
Maßnahmen der Energiestädte analysiert<br />
und neue Ziele definiert. Mit<br />
82,6 Prozent erfüllter Maßnahmen ist<br />
das mit dem goldenen Energiestadt-<br />
Label ausgezeichnete St. Gallen auf<br />
der schweizerischen Bodensee-Seite<br />
aktuell Spitzenreiter. 2011 hat die<br />
Stadt ein Energiekonzept verabschiedet,<br />
an demsie sich seither orientiert.<br />
Zu den Zielen zählen unter anderem<br />
derdeutlicheAusbauvon Photovoltaik<br />
(PV)-Anlagen, die Beschleunigung<br />
des Fernwärmenetz-Ausbaus und die<br />
Umstellung der städtischen Busflotte<br />
auf Elektroantrieb. „St. Gallen hat<br />
im Bereich der Energiepolitik wenig<br />
Leuchtturmprojekte, dafür jedoch ein<br />
Energiekonzept mit einer realistischen<br />
Roadmap, das den Weg zu Null<br />
Tonnen CO2 aufzeigt.Diesen Wegwerden<br />
wir beharrlich weitergehen“, resümiert<br />
FredyZaugg vonUmwelt und<br />
Energieder Stadt St.Gallen.<br />
tetund mit biszufünf „e“ausgezeichnet.<br />
Je mehr potenziell möglicheMaßnahmen<br />
dieGemeinde umgesetzt hat,<br />
destohöher ist ihreBewertung.<br />
„Dornbirn war die erste Stadt in<br />
Vorarlberg, die fünf eerhielt. Das war<br />
eine schöne Belohnung für die vielen<br />
Aktivitäten, die rund umdie Themen<br />
Energieeffizienz, Erneuerbare<br />
Energien und Klimaschutz umgesetzt<br />
wurden“, erklärt Dornbirns Stadträtin<br />
Mag. Karin Feurstein-Pichler. „Wir<br />
arbeiten intensiv daran, dass wir die<br />
höchste Stufe beibehalten können.“<br />
Kürzlich wurde dieMission Zero Dornbirn<br />
beschlossen, mit dem Ziel, dass<br />
die Stadtverwaltung bis 2040 klimaneutral<br />
ist.Für Emissionen, diebis dahin<br />
entstehen, wird einBetrag festgelegt,der<br />
in Energie- undKlimaschutzmaßnahmen<br />
investiert wird. Bereits<br />
bis 2024 sollen demnach alle fossilen<br />
Energieträger aus der Raumwärme<br />
verschwunden sein. „Wir haben<br />
im Frühjahr 2022 außerdem eines der<br />
größten PV-Bürgerbeteiligungs-Projekte<br />
inVorarlberg umgesetzt“, berichtet<br />
Feurstein-Pichler. „Die Bürger*innen<br />
konnten Sonnenscheine<br />
erwerben. Mit den Einnahmen wurden<br />
anschließend PV-Anlagen, die<br />
bis zu280.000 Kilowattstunden Strom<br />
im Jahr erzeugen, angeschafft. Sonnenscheinbesitzer*innen<br />
bekommen<br />
nunüber zehn JahrehinwegihreEinlage<br />
verzinst in Form von Einkaufs-<br />
Kraftwerk Illspitz in Feldkirch<br />
Fünf Mal „e“für Feldkirch<br />
undDornbirn<br />
Das Energieinstitut Vorarlberg zeichnet<br />
imRahmen des e5-Landesprogramms<br />
ebenfalls besonders energieeffiziente<br />
Gemeinden aus. Auch hier<br />
werden die Aktivitäten der Gemeinden<br />
alle vier Jahre durch eine externe,<br />
unabhängige Kommission bewer-<br />
Kehrichtheizkraftwerk (KHK)inSt. Gallen