Seglerhaus-Brief 2010/2 - VSaW

Kieler Woche 2010
5 Tage Wettkampf, weltgrößtes Segelsportereignis
und jedes Jahr aufs Neue wieder einzigartig!
Auch dieses Jahr war die Kieler Woche wieder
neben vielen anderen Regatten ein fester Bestandteil
meines Regattakalenders. Fast schon
traditionell ist es für mich geworden, in der letzten
Juniwoche nach Kiel segeln zu fahren. Im
Jahr 2004 segelte ich meine erste Kieler Woche
im Laser Radial. In diesem Jahr war es schon die
Siebte. Vieles ist in dieser Zeit gleich geblieben,
wie das überwältigende Gefühl, aus dem Hafen
zu kommen, die Kieler Förde mit Segelbooten
geflutet zu sehen und am Leuchtturm Bülk vorbei
auf den Regattakurs zu segeln.
Doch auch für mich hat sich einiges geändert,
ich sitze seit 2006 auf dem Laser Standard und
die Konkurrenz ist im Vergleich zum Radial auch
um einiges härter geworden. An Land ist der
VSaW seit einigen Jahren mit einem Zelt präsent,
was ich als sehr positiv empfinde. So war es stets
möglich, mit anderen Seglern bei einer kühlen
Cola Smalltalk zu führen oder sich mit einer heißen
Suppe zu stärken. An dieser Stelle auch
noch mal vielen Dank an Klaus Müller, der wieder
eine super Zeltbetreuung gemacht hat. Doch es
wurde nicht nur Suppe gelöffelt und Cola getrunken,
sondern auch einige spannende Rennen
gefahren – für mich sehr erfolgreiche Rennen.
Am Samstag, dem ersten Wettkampftag, wehte
der Wind schon beim Auslaufen mit durchschnittlich
15 Knoten und steigerte sich im Tagesverlauf
auf 20 Knoten.
Erster Start, erster Erfolg – mit einem sehr
guten Leestart kam ich super weg und war erster
an Tonne 1. Aufgrund der engen Feldstaffelung
Jan Kowalski
der ersten 10 Boote bedeutete jede kleine Böe
oder jeder Winddreher einen Platzverlust oder
-gewinn. Am Ende der Wettfahrt war ich 7. im
Ziel, ein sehr guter Einstieg.
Im nächsten Tagesrennen war es genau andersrum.
Mittelmäßiger Start, dafür das Rennen
taktisch besser gesegelt – wieder Platz 7. Im
letzten Rennen konnte ich dann noch einmal
auf Platz 9 segeln und den ersten Wettkampftag
erfolgreich beenden. Auf der Ergebnisliste war
ich nach 3 Rennen 23. von 127. Eine gute Ausgangsposition
für die kommenden Tage.
Die nächsten 2 Tage wehte nur ein laues
Lüftchen, bei Sonne pur und sommerlichen Temperaturen
ließ es sich jedoch ganz gut aushalten.
Der neue Hauptsponsor der Kieler Woche, AUDI,
hatte sich auch etwas überlegt, damit keine Langeweile
aufkommt: Probefahrten. Soweit ich es
mitbekommen habe, wurde diese Möglichkeit
auch von anderen Seglern intensiv genutzt.
Am 4. Wettkampftag hieß es nach anfänglicher
Startverschiebung noch einmal für alle
zum Start auslaufen. Nach rekordverdächtigen
20 Minuten Schleppen kam ich auf der Bahn
an, leider regte sich hier nichts – wieder warten.
Nach weiteren 2 Stunden entwickelte sich doch
noch eine leichte Seebrise mit ca. 6 Knoten –
genug, um zu starten. Ich war an diesem Tag in
der roten Gruppe; also noch zwei Starts vor mir,
aus denen ich wichtige taktische Schlüsse ziehen
konnte. Nach langem Analysieren und Einsegeln
entschied ich mich für einen Leestart, leider missglückte
dieser und ich musste mich frei segeln,
was mir dann aber etwas besser gelang. Durch
guten Bootsspeed und konzentriertes Ausfahren
von Winddrehern kam ich im vorderen Mittelfeld
an Tonne 1 an. Auf jedem der folgenden Schenkel
noch 1-2 Boote aufgeholt, und am Ende reichte
es für einen soliden 13. Platz in diesem Rennen.
Wieder an Land, schaute ich zuerst auf die Ergebnisliste:
19. Platz, meine mit Abstand beste Kieler
Woche!
Wie es bei den Seglern so üblich ist am letzten
Abend, wurde auch an diesem Abend ordentlich
gefeiert, sodass auch diese Kieler Woche einen
würdigen Abschluss auf der Kiellinie fand.
VSaW SHB 2010/2
19
Regatten / Fahrtensegeln