Seglerhaus-Brief 2010/2 - VSaW

Goldmedaille? – Goldener Kompass!
Bericht zum Hochseeseglerabend 2010
im Bremer Rathaus
Anfang November jeden Jahres treffen sich
über 400 aktive Segler in Bremen, wo der Senat
seine gute Stube, den oberen Festsaal des altehrwürdigen
Rathauses, der Segelkameradschaft
„Das Wappen von Bremen“ überlässt. Hier kommen
junge Segler, die gerade ihr erstes Seeziel
Helgoland umrundet haben, zusammen mit alten
Salzbuckeln, die ihr Meilenkonto im vierstelligen
Bereich messen können und – wie es so schön
heißt – eventuell dem Teufel ein Ohr abgesegelt
haben (Dessen Ohren wachsen aber immer
nach). So gibt es stets Chancen, einen neuen
Versuch zu machen. Es bilden sich immer wieder
Mannschaften, die die Ozeane dieser Welt bereisen,
die Wind und Wetter zu Verbündeten machen,
um Distanzen zwischen Kontinenten zu
durchmessen. Technik und Material haben uns
Seeseglern von Jahr zu Jahr größere Möglichkeiten
geboten, ferne Ziele auch in beschränkter
Freizeit anzusteuern, aber die alte Seemannsregel
– eine Hand für den Mann und eine fürs
Schiff – gilt noch immer ohne Einschränkung.
So hat jede Reise eine oft lange Vorlaufzeit, in
der die Mannschaft sich und das Schiff vorbereitet.
Am Ende ist das Ziel erreicht, stehen Erleichterung
und Stolz, die See und das Wetter
richtig angenommen zu haben und heil angekommen
zu sein. Am Hochseeseglerabend kann
dann das Erlebte und Geleistete noch getoppt
werden.
Hans-Herbert Wrede
Der Goldene Kompass
Dieser wird der Crew zugesprochen, die in
den vergangenen 12 Monaten mit guter Seemannschaft
eine besondere Reise dokumentieren
konnte.
Ich hatte dieses Jahr die große Chance, das
Kap Hoorn mit der Walross 4 des ASV Berlin zu
erleben. Gestartet von Auckland/NZ bedurfte
es guter 5000 nautischer Meilen, um den sagenumwobenen
Felsen in gebührendem Abstand
zu umrunden. Ich bin stolz und dankbar zugleich,
dass meiner Crew für diese Reise der höchste
Preis, der Goldene Kompass, durch die Segelkameradschaft
„Das Wappen von Bremen“
zugesprochen wurde.
Drei Jahre zuvor konnte ich mit einer Crew
auf der „Bank von Bremen“ den „Silbernen Globus“
erringen, für den Törn vom Kap der Guten
Hoffnung über den Südatlantik nach Brasilien.
Dabei liefen 4400 nm auf mein Meilenkonto.
Im Rückblick auf mein Seglerleben bis
zum heutigen Tage bin ich dankbar, dass ich bei
meinen vielen tausend Meilen Seesegeln mit
großen und kleinen Crews in Verein oder Familie,
die Herausforderung annehmen konnte, ferne
Küsten anzusteuern und bei guter Gesundheit
geblieben zu sein.
VSaW SHB 2010/2
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Clubgeschehen