Seglerhaus-Brief 2010/2 - VSaW
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Die Touristendampfer kommen in unsere<br />
Richtung, und wir entscheiden, weiter<br />
zu segeln. In der Ferne springt ein<br />
Wal aus dem Wasser. 20 Tonnen in der<br />
Luft. Ich sehe nur noch, wie das Wasser<br />
nach der Landung Meter in die Höhe<br />
spritzt. Da steckt gewaltige Kraft dahinter.<br />
Endlich setzen wir den Spinnaker.<br />
Es ist schöner Wind mit großartiger Welle.<br />
Das wollen wir nutzen. Victor fährt mit<br />
seinem Motorboot vor, will Fotos von<br />
uns machen. Wir konzentrieren uns aufs<br />
Pumpen und das Boot gerade zu halten.<br />
Der Wind wird weniger, die Welle steiler,<br />
es ist schwierig zu segeln.<br />
Ich höre ihn zuerst. Höre, wie die<br />
Luft aus dem Blasloch auf dem Rücken<br />
des Wales austritt und Wasser dabei<br />
spritzt. Der Wal taucht direkt vor unserem<br />
470er auf. Sein Körper befindet sich noch<br />
unter unserem Schiff, als er vor uns schon<br />
wieder abtaucht. Durchs Wasser sehen<br />
wir die Schwanzflosse nach oben<br />
kommen. Wir halsen. Wir kentern fast.<br />
Wir haben Angst. Victor sagt später,<br />
nicht mal ein Meter lag dazwischen.<br />
Danach ist an richtiges Training nicht<br />
mehr zu denken. Auch als sich mein Puls<br />
wieder beruhigt, zittern mir noch Knie<br />
und Beine. Wir segeln noch eine gute<br />
Stunde ohne weiteren Wal-Kontakt. Ein<br />
Schwarm fliegender Fische oder ähnliches<br />
begleitet uns dafür eine Weile. Noch an<br />
Land können wir es kaum fassen. Ein<br />
perfekter letzter Tag in Sydney.<br />
19,95 ¤<br />
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