MAGNIFICAT Januar 2023

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Thema des Monats
Heer des Himmels
Als Heer des Himmels werden in der Bibel vor allem die Sterne
bezeichnet. Einerseits wäre ihre Verehrung verheerend und damit
ist sie untersagt. Sie würde die menschliche Freiheit und das Gottsein
des einen und wahren Gottes infrage stellen. Dass JHWH ein
Heer des Himmels untersteht, ist damit aber nicht ausgeschlossen.
Aus den Sternengottheiten der umgebenden Kulte können,
in verschiedenen Schichten der Bibel, „Gottessöhne“ und „Engel“
werden. Die Sterne und alle Himmelskörper, „Sonne, Mond
und Sterne“, sind auch in der bewusst nüchternen Spiegelung der
Bibel mehr als nur nützliche, lebensdienliche Einrichtungen. Sie
loben Gott, ziehen unsere Bewunderung und unsere Aufmerksamkeit
auf sich, sie faszinieren; sie sind überaus staunenswert.
Gott führte Abram „hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel
hinauf und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst!“ (Gen
15, 5). Die Wunderwelt des Sternenhimmels wird zum göttlichen
Unterpfand der Nachkommens- und Segensverheißung.
Ein Stern geht in Jakob auf
Die Bibel ist also offen für den unbestreitbaren, verheißungsvollen,
beglückenden Glanz und die lebensfördernde Kraft der Himmelskörper,
sie warnt aber vor jeder Verehrung und Abhängigkeit,
vor jedem Astralfatalismus – „die Sterne sind unser Schicksal“.
Umso bemerkenswerter, dass es im Neuen Testament und in unserer
christlichen Tradition der eigenwillige, oder besser, der Gottes
Willen folgende Stern von Betlehem, Mt 2, 1–11, zu einiger
Prominenz gebracht hat! Die Magier, die Weisen aus dem Morgenland
werden von Papst Leo im fünften Jahrhundert als die Vertreter
der heidnischen Nationen gedeutet, die auch uns, „ecclesia
ex gentibus“, Kirche aus den Heiden, den Weg zum Glauben und
zum Gott Israels gewiesen und bereitet haben. „Ein Stern geht in
Jakob auf“ (Num 24, 17) – folgen wir ihm!