Lehrbuch des Sardischen

Das Adverb (Umstandswort)
Ein Wort, das ausdrückt, wie etwas getan wird, bezeichnet man
als Adverb. Im Gegensatz zum Deutschen, das keine eigenen
Adverbformen kennt, werden die meisten sardischen Adverbien
genauso wie in allen anderen romanischen Sprachen mit
Ausnahme des Rumänischen nach dem aus dem Vulgärlatein
stammenden Muster „weibliches Adjektiv plus die Endung -
mente“ gebildet. Allerdings lautet die campidanesische
Adverbendung nicht „-mente“ wie im Italienischen, Spanischen
und Portugiesischen und auch nicht „-ment“ wie im
Französischen und Katalanischen, sondern „-menti“. Dagegen
ist die Adverbendung in den beiden nördlichen Dialekten mit der
italienischen, spanischen und portugiesischen identisch.
Der Mann ist froh. Der Mann macht das froh.
(Adverb und Adjektiv also identisch)
S: S'òmini est alligru. S'òmini fait custu alligramenti.
N: S’òmine est alligru. S’òmine fait custu alligramente.
Allerdings kommt diese Variante mit «-menti» und «-mente» fast
nur im schriftlichen Gebrauch vor, vor allem weil sie als
italienisch und damit als weniger «echt» empfunden wird. Die
Volkssprache zieht die Variante mit der Wiederholung des
männlichen Adjektivs vor, was auf diese Weise keine andere
romanische Sprache kennt:
S'òmini/s’òmine fait custu alligru alligru.
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