22.02.2023 Aufrufe

dihw MAGAZIN 1/2023

Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten. Was lesen Sie im dihw MAGAZIN? Branchenübergreifende Berichte im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Schneid-stoffen aus Diamant, PKD, CVD, CBN, oder aus Werkstoffen wie Keramik und Hartmetall. Ergänzt um fundierte Fachartikel aus Wissenschaft, Forschung und Industrie.

Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten.

Was lesen Sie im dihw MAGAZIN?
Branchenübergreifende Berichte im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Schneid-stoffen aus Diamant, PKD, CVD, CBN, oder aus Werkstoffen wie Keramik und Hartmetall. Ergänzt um fundierte Fachartikel aus Wissenschaft, Forschung und Industrie.

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Bearbeitungsverfahren<br />

Im Vergleich zum kontinuierlichen Wälzschleifen<br />

haben beide Prozesse unterschiedliche<br />

Nachteile in Bezug auf Produktivität,<br />

Wirtschaftlichkeit oder Qualitätskonstanz.<br />

Das Problem ist, dass die gängigen<br />

Wälzschnecken mit Durchmessern<br />

von 300 mm zu groß für Bauteile mit Störkonturen<br />

sind. Kleinere Werkzeuge erfordern<br />

höhere Drehzahlen, um hohe Schnittgeschwindigkeiten<br />

zu realisieren. Bisherige<br />

Maschinenkonzepte waren jedoch<br />

nicht auf die hohen dynamischen Anforderungen<br />

für Werkzeug- und Werkstückantrieb<br />

ausgelegt. Abhilfe schaffen neuartige<br />

Hochgeschwindigkeitsspindeln in Kombination<br />

mit einem dynamischen Direktantrieb<br />

der Werkstückachse. Damit lassen sich<br />

die Vorteile des Wälzschleifens mit kurzen<br />

Bearbeitungszeiten, niedrigen Werkzeugkosten<br />

und sehr hoher Qualitätskonstanz<br />

nutzen. Anhand zweier ausgewählter Bauteile<br />

„Car“ und „Bike“ (Abbildungen 1 und<br />

2) lässt sich die Wirtschaftlichkeit des Wälzschleifens<br />

im Vergleich zum Profilschleifen<br />

aufzeigen. Die zugehörigen Tabellen („Car“<br />

und „Bike“) veranschaulichen die Zeit- und<br />

Kostenvorteile.<br />

Die passenden Maschinen<br />

Der Coburger Verzahnungsspezialist Kapp<br />

Niles bietet für diese Kundenanforderungen<br />

zwei Maschinentypen an. Beide Baureihen<br />

sind mit hochdynamischem Werkzeug-<br />

(25.000 U/min) und Werkstückantrieb<br />

(5.000 U/min) ausgestattet.<br />

Die KNG 350 flex HS verfügt über einen<br />

konventionellen Aufbau mit einem Werkstückantrieb.<br />

Sie ist in zwei Ausführungen<br />

erhältlich: für kleinste und kleine Losgrößen<br />

mit Handbeladung. Für höhere Stückzahlen<br />

steht eine automatisierte Variante<br />

mit schnellem Ringlader zur Verfügung. Bearbeitet<br />

werden auf dieser Maschine Werkstücke<br />

bis Durchmesser 350 mm. Sie zeichnet<br />

sich durch kurze Rüstzeiten aus, die<br />

durch intelligente Komponenten und einzigartige<br />

Ergonomie erreicht werden.<br />

Für die Großserienfertigung lohnt es sich<br />

dann aber, die konzeptionellen Nebenzeiten<br />

der Maschine näher zu betrachten. Die<br />

KX TWIN-Baureihe mit zwei Werkstückantrieben<br />

und hauptzeitparallelem Be- und<br />

Entladevorgang bietet hier weiteres Potenzial<br />

zur Bodenzeitreduzierung. Das zeitneutrale<br />

Schleudern der Bauteile direkt in der<br />

Maschine ermöglicht die Einhaltung von<br />

„Clean Factory“-Anforderungen mit allen<br />

bekannten Automationskonzepten.<br />

Weitere Anforderungen an die Fertigung<br />

Neben den kompakten Bauteilen mit Störkonturen<br />

bringen E-Getriebe noch weitere<br />

Anforderungen an die Fertigung mit sich:<br />

• Das Geräuschverhalten des Getriebes und<br />

damit speziell der Verzahnungen gewinnt<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

• Mit der Weiterentwicklung von Verzahnungen<br />

hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit<br />

rückt die Topologie der Zahnflanke zunehmend<br />

in den Fokus. Beim Wälzschleifprozess<br />

entsteht eine natürliche Verschränkung<br />

an den bearbeiteten Zahnflanken.<br />

Mit der innovativen Software KN<br />

grind lässt sich dieses Phänomen heute<br />

vorab simulieren, komplett eliminieren<br />

oder auch gezielt beeinflussen.<br />

• Ein weiterer Punkt ist die Oberflächenrauheit.<br />

Mit einem Standardwerkzeug<br />

lassen sich beim kontinuierlichen Wälzschleifen<br />

Werte einer gemittelten Rautiefe<br />

Rz = 2,5 - 3 µm sicher erreichen. Für höhere<br />

Anforderungen bietet Kapp Niles Kombi-Werkzeuge<br />

an, die zwei unterschiedliche<br />

Bereiche aufweisen: einer mit Standardkörnung<br />

und ein weiterer zum Feinschleifen<br />

oder Polieren, je nach Oberflächenanforderungen.<br />

Damit sind auch Rauheitswerte<br />

von Rz < 1 µm möglich. Der damit<br />

signifikant erhöhte Traganteil der<br />

Zahnflanken steigert die maximale Belastbarkeit<br />

des Zahnrads. Ein weiterer Vorteil<br />

dieses Verfahrens ist, dass es sich in automatisierte<br />

Prozessketten mit „One-pieceflow“<br />

integrieren lässt, was mit dem bisher<br />

eingesetzten Gleitschleifen nicht zu<br />

realisieren war.<br />

Fazit<br />

Die Fertigung von E-Getrieben erfordert<br />

Know-how und Lösungen, die über den<br />

technischen Stand von Verbrenner-Getrieben<br />

liegen. Daraus erwachsen aber auch<br />

große Chancen für Hersteller, welche die<br />

neuesten Fertigungsmethoden beherrschen.<br />

Das Wälzschleifen mit kleinen Werkzeugen<br />

ist ein Baustein. Kapp Niles bietet<br />

heute ein breites Spektrum von Lösungen<br />

weit über den klassischen Werkzeugmaschinenbau<br />

hinaus an. Prozessmonitoring,<br />

Teilerückverfolgung und Inline-Qualitätssicherung<br />

werden zunehmend integraler<br />

Bestandteil moderner Fertigungssysteme.<br />

Damit können sich auch Hersteller<br />

an Hochlohnstandorten im internationalen<br />

Wettbewerb behaupten. Gerade in Zeiten,<br />

in denen der Wirtschaft die Anfälligkeit einer<br />

globalisierten Fertigung schmerzhaft<br />

bewusst wurde, ist dies eine Riesenchance,<br />

dem Kostendruck zu begegnen.<br />

<br />

weitere Infos: www.kapp-niles.com<br />

Werkstück „Bike“: Kopfkreisdurchmesser: 11,8 mm | Modul: 0,72 mm | Zähnezahl: 13 | Verzahnungsbreite: 12 mm.<br />

<strong>dihw</strong> 15 1 ·<strong>2023</strong> 41

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