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dihw MAGAZIN 1/2023

Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten. Was lesen Sie im dihw MAGAZIN? Branchenübergreifende Berichte im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Schneid-stoffen aus Diamant, PKD, CVD, CBN, oder aus Werkstoffen wie Keramik und Hartmetall. Ergänzt um fundierte Fachartikel aus Wissenschaft, Forschung und Industrie.

Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten.

Was lesen Sie im dihw MAGAZIN?
Branchenübergreifende Berichte im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Schneid-stoffen aus Diamant, PKD, CVD, CBN, oder aus Werkstoffen wie Keramik und Hartmetall. Ergänzt um fundierte Fachartikel aus Wissenschaft, Forschung und Industrie.

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Bearbeitungsverfahren<br />

Prof. Dr.-Ing. Bahman Azarhoushang, Dr.-Ing. Heike Kitzig-Frank;<br />

Kompetenzzentrum für Spanende Fertigung (KSF), Hochschule Furtwangen, aza@hs-furtwangen.de<br />

Optimierung und automatisierte<br />

Dokumentation der Abricht- und<br />

Schleiftechnologie dank des virtuellen<br />

Expertensystems<br />

Das Schleifen ist bei der Fertigung hochwertiger Produkte oft einer der letzten, wenn nicht der letzte Bearbeitungsschritt.<br />

Da eine fehlerhafte Schleifbearbeitung zu hohen finanziellen Verlusten führen kann,<br />

werden Schleifvorgänge meist von erfahrenden Maschinenbedienern durchgeführt. Die Schleifparameter<br />

werden in vielen Fällen entweder durch die Erfahrung der Maschinenbediener oder im Trial-and-Error-Verfahren<br />

ermittelt und entsprechen oft nicht den optimalen Bearbeitungsparametern. Hinzu kommt die Auswahl<br />

der Schleifscheiben, der Abrichtwerkzeuge und der geeigneten Abricht – und Schleifparameter, die<br />

auch wesentlich zu einem optimalen Schleifergebnis beitragen. Maschinenbediener ohne ausreichende Erfahrung<br />

auf dem Gebiet der Schleiftechnologie sind hier im Regelfall überfordert und halten an Schleifscheiben,<br />

Schleifparametern, Abrichtwerkzeugen und Abrichtmethoden fest, die „schon immer“ zur Herstellung<br />

ähnlicher Werkstücke verwendet oder von den Werkzeugherstellern angeboten wurden. Auch die<br />

Beurteilung von Schleiffehlern auf den Werkstücken stellt für die meisten Maschinenbediener eine Herausforderung<br />

dar.<br />

Am KSF wurde ein Expertensystem<br />

für Schleifprozesse (Grinding<br />

Expert) entwickelt, das optimale<br />

Unterstützung zur Konzeption<br />

und Durchführung von effizienten<br />

Schleifprozessen durch die<br />

Auswahl geeigneter Abricht- und<br />

Schleifwerkzeuge und Abrichtund<br />

Schleifparameter bietet. Weiterhin<br />

ist ein Troubleshooting-Modul<br />

zur Fehlerbehebung bei fehlerhaften<br />

Schleifprozessen integriert.<br />

In dieser Veröffentlichung werden<br />

die einzelnen Module des Expertensystems<br />

für Schleifprozesse beschrieben.<br />

Zielsetzung<br />

Das Schleifen ist eine Schlüsseltechnologie<br />

und eines der wichtigsten<br />

Fertigungsverfahren für die<br />

Bearbeitung von Bauteilen mit hohen<br />

Anforderungen an die Maßund<br />

Formgenauigkeit und die<br />

Oberflächenqualität. Des Weiteren<br />

kann ein sehr breites Werkstückspektrum<br />

durch Schleifen bearbeitet<br />

werden. Die stetig steigenden<br />

Qualitätsanforderungen, die allgemeine<br />

technische Fortentwicklung<br />

und gleichzeitig der Druck auf die<br />

Produktkosten im internationalen<br />

Wettbewerb führen zu einer erhöhten<br />

Bedeutung des Schleifprozesses<br />

in der Fertigung und einer höheren<br />

Priorität der Schleifprozessoptimierung<br />

[1]. Das Schleifen wird<br />

nicht zu Unrecht als eines der komplexesten<br />

Fertigungsverfahren beschrieben,<br />

da es zahlreiche Prozesseingangsparameter<br />

und Prozesskenngrößen<br />

besitzt, die das zu erwartende<br />

Prozessergebnis maßgeblich<br />

bestimmen. In Bild 1 sind<br />

die wesentlichen Prozessparameter<br />

zusammengestellt.<br />

Das notwendige fertigungstechnische<br />

Fachwissen zur optimalen<br />

Auswahl der entsprechenden Prozesseingangsparameter<br />

ist beim<br />

Bedienpersonal oft nicht in der<br />

notwendigen Tiefe vorhanden.<br />

Diese Problemstellung wird durch<br />

den Mangel an Fachkräften für Fertigung<br />

von Spezialkomponenten<br />

und -instrumenten noch verschärft.<br />

Der stark erhöhte Aufwand bei der<br />

Prof. Dr.-Ing. Bahman Azarhoushang<br />

Institutsleiter<br />

Dr.-Ing. Heike Kitzig-Frank<br />

stellvertretende Institutsleiterin<br />

Bild 1: Prozesseingangsparameter, Prozesskenngrößen und Prozessausgangsparameter<br />

beim Schleifen [1].<br />

42 <strong>dihw</strong> 15 1 · <strong>2023</strong>

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