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Treptow-Köpenick: Vielfalt im grünen Südosten Berlins

Die Berliner Bezirke sind Großstädte für sich: Die Bezirksbroschüren, die jährlich oder anderthalb jährlich erscheinen, stellen jeden Bezirk in seiner Vielfalt und Besonderheit dar. Der Leser erfährt Neues aus dem Rathaus und findet einen Wegweiser durch die Bezirksbehörde. Mit vielen Fotos, Berichten und Reportagen wird der Bezirk vorgestellt, von neuesten Projekten in Wirtschaft und Wissenschaft, Stadtentwicklung, Kultur und Sport berichtet. Unternehmen vor Ort prägen die Wirtschaftskraft des Stadtbezirkes. Global tätig sind sie doch regional verwurzelt. Wirtschaftsbroschüren porträtieren Firmen und Gewerbestandorte, stellen gewinnbringende Netzwerke und regionale Besonderheiten dar in Wirtschaft und Wissenschaft, Bauen und Wohnen, Handwerk, Kultur, Tourismus und Gesundheit. Erneuerbare Energien sind ebenso Schwerpunkt wie die Möglichkeiten zu Existenzgründung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die Berliner Bezirke sind Großstädte für sich: Die Bezirksbroschüren, die jährlich oder anderthalb jährlich erscheinen, stellen jeden Bezirk in seiner Vielfalt und Besonderheit dar. Der Leser erfährt Neues aus dem Rathaus und findet einen Wegweiser durch die Bezirksbehörde. Mit vielen Fotos, Berichten und Reportagen wird der Bezirk vorgestellt, von neuesten Projekten in Wirtschaft und Wissenschaft, Stadtentwicklung, Kultur und Sport berichtet. Unternehmen vor Ort prägen die Wirtschaftskraft des Stadtbezirkes. Global tätig sind sie doch regional verwurzelt. Wirtschaftsbroschüren porträtieren Firmen und Gewerbestandorte, stellen gewinnbringende Netzwerke und regionale Besonderheiten dar in Wirtschaft und Wissenschaft, Bauen und Wohnen, Handwerk, Kultur, Tourismus und Gesundheit. Erneuerbare Energien sind ebenso Schwerpunkt wie die Möglichkeiten zu Existenzgründung sowie Aus- und Weiterbildung.

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POLITIK<br />

4<br />

Ja, wir müssen sensibilisieren, dass es Regeln<br />

gibt und nicht jeder auf dem Wasser<br />

machen darf, was er will. Sonst haben wir<br />

kein Erholungs- sondern ein Frustgebiet.<br />

→ Welche Perspektive gibt es für das<br />

Strandbad Müggelsee in Bezirksbesitz?<br />

Wir sind bei der Sanierung, der Badebetrieb<br />

mit kostenlosem Eintritt läuft weiter. Der Zeitplan<br />

ist nicht zu halten, wir gehen davon aus,<br />

dass wir 2025 fertig werden. Dann werden<br />

wir den Betrieb ausschreiben, wobei das kostenlose<br />

Baden durch kommerzielle Angebote<br />

quersubventioniert werden soll. Durch den<br />

Heizungsbau sind ganzjährig Gastronomie<br />

und Veranstaltungen möglich.<br />

→ <strong>Treptow</strong>-<strong>Köpenick</strong> ist der flughafennächste<br />

Bezirk. Würden Sie auch sagen,<br />

dass der Airportkorridor ausbaufähig ist?<br />

Wirtschaftlich ist die Nachfrage an Flächen<br />

deutlich gestiegen. Einen großen<br />

Aufschwung gab es auf Schönefelder Seite<br />

be<strong>im</strong> Bau von Wohnungen als auch von Gewerbegebieten.<br />

Den gibt es bei uns ebenso.<br />

Ob es auf den Flughafen zurückzuführen ist,<br />

auf Tesla oder unsere Wissenschaftsstandorte,<br />

ist nicht auseinanderzuhalten.<br />

→ Ist noch Platz an den Gründerstandorten<br />

WISTA, Innovationspark Wuhlheide, Technologie<br />

- und Gründerzentrum Spreeknie…?<br />

Es gibt noch Platz – und mit der Gleislinse<br />

um den Bahnhof Johannisthal sind neue<br />

Flächen in WISTA-Nähe dazu gekommen.<br />

→ Mit HU, HTW, außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

gibt es einen großen<br />

Wissenschaftsstandort – wie vernetzt<br />

sind die Einrichtungen mit dem Bezirk?<br />

Wir tauschen uns regelmäßig aus, ich bin<br />

auch Mitglied <strong>im</strong> WISTA-Beirat. Mit der HTW,<br />

die komplett nach Oberschöneweide ziehen<br />

will, sind wir <strong>im</strong> Gespräch.<br />

→ Die Mitarbeitergewinnung scheint nicht<br />

so zu gelingen. Im Bezirk gibt es aktuell<br />

350 freie Stellen, mehr offene Stellen gibt<br />

es nur in Tempelhof-Schöneberg (450).<br />

Das liegt daran, wie viele Stellen ein Bezirk<br />

in den Stellenplan schreibt. Ist also nicht vergleichbar.<br />

Wir sind in Konkurrenz mit Landes-<br />

und Bundesbehörden, die häufig mehr<br />

zahlen für ähnliche Tätigkeiten. Die Arbeit<br />

<strong>im</strong> Bezirksamt ist herausfordernd, mit Stress<br />

und Bürgerkontakten. Viele machen genau<br />

das mit Leidenschaft.<br />

→ Die Bevölkerungs-Zuwachs-Prognose ist<br />

hoch...<br />

… ja bis 2040 werden Pankow und <strong>Treptow</strong>-<br />

<strong>Köpenick</strong> an 1. Stelle genannt mit einem<br />

prognostizierten Wachstum von 9,5 Prozent.<br />

Durch einfaches Baurecht kann schnell Wohnungsbau<br />

realisiert werden, es dauert länger,<br />

die Infrastruktur zu errichten. Es sorgt<br />

für Frustration, wenn die Straßenbahn nicht<br />

öfter fährt und Kitaplätze fehlen. Da müssen<br />

auch Prozesse <strong>im</strong> Land schneller passieren.<br />

→ Ist <strong>im</strong> größten Bezirk mit der geringsten<br />

Bevölkerungsdichte der Ausbau des öffentlichen<br />

Verkehrs geplant?<br />

Eine Verstärkung des Netzes ist unsere Forderung<br />

an den Senat. Der Schwerpunkt<br />

muss auf die Außenbezirke gelegt werden,<br />

wo das Wachstum ist. Es müssen nicht <strong>im</strong>mer<br />

neue Linien sein, es geht auch darum,<br />

den 10-Minuten-Takt auszubauen.<br />

→ Schon vor Jahren hieß es, dass der demografische<br />

Wandel <strong>im</strong> Bezirk bereits vollzogen<br />

sei. Wie reagieren Sie mit Ihrer Politik?<br />

Wir waren der erste Bezirk, der ein umfassendes<br />

Demografiekonzept beschlossen<br />

hat, das aktualisieren wir gerade. Es ist kein<br />

Seniorenhilfekonzept, sondern voller Projekte<br />

für alle Generationen – vom ÖPNV-Ausbau<br />

bis zu speziellen Beratungsangeboten, der<br />

Verbesserung der Ärzteversorgung.<br />

→ Be<strong>im</strong> Versorgungsgrad mit Ärzten steht<br />

der Bezirk nicht gut da. Haben Sie Einfluss?<br />

Wir sind regelmäßig mit der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung <strong>im</strong> Gespräch, fordern<br />

Lösungen und hoffen, dass 2024 mindestens<br />

eine KV-Praxis <strong>im</strong> Bezirk errichtet wird.<br />

→ Nicht jeder Bezirk betreibt Kiezklubs…<br />

Da haben wir gerade den 11. errichtet und<br />

feiern dort ersten Geburtstag, <strong>im</strong> <strong>Treptow</strong>-<br />

Kolleg ist ein Ersatzbau geplant und auf<br />

dem Gelände des Güterbahnhofs <strong>Köpenick</strong><br />

soll ein weiterer Kiezklub errichtet werden.<br />

→ Der Bezirk hat ein hohes Durchschnittseinkommen.<br />

Sie haben trotzdem Sozialleistungsbezug<br />

und Armutsrisiko?<br />

Ja, wir haben Regionen, wo Armut herrscht<br />

und es viele Transferleistungsempfänger<br />

gibt. Wir begegnen dem mit dem Quartiersmanagementgebiet<br />

<strong>im</strong> Kosmosviertel.<br />

→ Seit 10 Jahren gibt es Kiezkassen. Aufwändig,<br />

aber ein Erfolgsmodell?<br />

Auf jeden Fall. Die Bürgerinnen und Bürger<br />

haben die Möglichkeit, über die Verwendung<br />

von Haushaltsmitteln zu entscheiden<br />

von insgesamt 100.000 €. Sie freuen sich,<br />

wenn Kiezfeste gefördert oder in Einrichtungen<br />

Technik angeschafft werden kann.<br />

→ <strong>Treptow</strong>-<strong>Köpenick</strong> ist ein Bezirk zwischen<br />

City und Stadtrand. Spüren Sie Konflikte<br />

zwischen Innen- und Außenstadt?<br />

Es ist schon lange eine Kritik, dass zu stark<br />

auf die Innenstadt geschaut wurde, aber<br />

die meisten Menschen in der Außenstadt<br />

leben. Der neue Senat hat das erkannt, das<br />

finde ich richtig. Wir lösen die Probleme der<br />

Stadt. Wo werden die Wohnungen gebaut?<br />

In den Außenbezirken. In <strong>Treptow</strong>-<strong>Köpenick</strong>.<br />

→ In der Innenstadt wird unschön verdichtet.<br />

Seit ca. sieben Jahren steht <strong>Treptow</strong>-<strong>Köpenick</strong><br />

bei der Frage, wo der meiste Wohnraum<br />

geschaffen wird, auf Platz 1 oder 2.<br />

→ Was wünschen Sie sich für Ihren Bezirk?<br />

Ich wünsche mir eine gute finanzielle Ausstattung<br />

für das Bezirksamt, um die Bedürfnisse<br />

und Wünsche der Bürgerschaft auf<br />

Verbesserungen unserer Dienstleistungen zu<br />

erfüllen. Wir wollen viel investieren in Schulen,<br />

Kitas, Dienstgebäude, das Strandbad...<br />

Ich setze mich ein, dass bei den Bezirken<br />

nicht gespart wird.<br />

Gespräch: Birgit Nößler

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