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Görlitzer<br />
Die Betriebszeitungen<br />
Medien<br />
der Görlitzer Stadtfunk, der seinen Sitz<br />
im Verwaltungsgebäude Brüderstraße<br />
neben dem Rathausturm hatte, auf diese<br />
spezielle Sendung aufmerksam. Von<br />
nun an übertrug er sie regelmäßig über<br />
die Lautsprecher im Stadtgebiet. Man<br />
konnte das „Jugendmagazin“ aus dem<br />
Görlitzer Maschinenbau also auch am<br />
Marienplatz, dem Karl-Marx-Platz (Wilhelmsplatz),<br />
vor dem Bahnhof, am Luther-<br />
und Sechsstädteplatz hören. Aber<br />
meist gingen Wort und Musik im Straßenlärm<br />
unter.<br />
Eine zeitweise beliebte Sendung des<br />
GMB-Betriebsfunks Mitte der 50er Jahre,<br />
auf die die Kolleginnen und Kollegen<br />
voller Spannung warteten, war eine satirische<br />
Viertelstunde „Quergefunktes“.<br />
Diese 15 Minuten gestalteten Betriebsfunkredakteur<br />
Günter Rathaj und Rudi<br />
Bienert, Mitarbeiter der produktionsvorbereitenden<br />
Abteilung Technologie. Sie<br />
hatten Talent, Freude und Spaß an der<br />
Formulierung kaberettistischer und satirischer<br />
Texte, die Schwächen und Mängel<br />
im Alltag des Görlitzer Maschinenbau<br />
aufs Korn nahmen. Mit rundfunkspezifischen<br />
technischen und akustischen Mitteln<br />
gestalteten sie in aufwändiger Form<br />
nach der regulären Arbeitszeit die Sendungen;<br />
sparten nicht mit Kritik und Satire.<br />
Damals war dies in den Anfangsjahren<br />
der DDR noch möglich, trotz sich<br />
verschärfender Parteipolitik. Mit Rudi<br />
Bienerts Weggang Ende der 50er Jahre<br />
zum Sender Cottbus als Reporter und<br />
Redakteur endete dieses Kapitel Betriebsfunkgeschichte.<br />
Wie auch die kontinuierliche Sendetätigkeit<br />
des GMB-Betriebsfunks mit dem<br />
Ausscheiden von Günter Rathaj aufhörte.<br />
Er wechselte in den 60er Jahren in<br />
das inzwischen dem Sender Dresden angegliederte<br />
ehemalige sorbische Studio<br />
Görlitz an der Heinzelstraße, das dann<br />
einige Jahre bis zur Auflösung aus dem<br />
ostsächsischen Gebiet berichtete. (siehe<br />
auch: StadtBILD“ Nr. 37/Februar 2006).<br />
Mit der Wende 1989/1990 kam das Aus<br />
für die Betriebsfunkstudios und Betriebszeitungen.<br />
Nicht nur in Görlitz.<br />
Wolfhard Besser<br />
Quelle: Werkfoto/ privat<br />
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