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81_Ausgabe Maerz 2010

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Görlitzer<br />

Die Betriebszeitungen<br />

Medien<br />

der Görlitzer Stadtfunk, der seinen Sitz<br />

im Verwaltungsgebäude Brüderstraße<br />

neben dem Rathausturm hatte, auf diese<br />

spezielle Sendung aufmerksam. Von<br />

nun an übertrug er sie regelmäßig über<br />

die Lautsprecher im Stadtgebiet. Man<br />

konnte das „Jugendmagazin“ aus dem<br />

Görlitzer Maschinenbau also auch am<br />

Marienplatz, dem Karl-Marx-Platz (Wilhelmsplatz),<br />

vor dem Bahnhof, am Luther-<br />

und Sechsstädteplatz hören. Aber<br />

meist gingen Wort und Musik im Straßenlärm<br />

unter.<br />

Eine zeitweise beliebte Sendung des<br />

GMB-Betriebsfunks Mitte der 50er Jahre,<br />

auf die die Kolleginnen und Kollegen<br />

voller Spannung warteten, war eine satirische<br />

Viertelstunde „Quergefunktes“.<br />

Diese 15 Minuten gestalteten Betriebsfunkredakteur<br />

Günter Rathaj und Rudi<br />

Bienert, Mitarbeiter der produktionsvorbereitenden<br />

Abteilung Technologie. Sie<br />

hatten Talent, Freude und Spaß an der<br />

Formulierung kaberettistischer und satirischer<br />

Texte, die Schwächen und Mängel<br />

im Alltag des Görlitzer Maschinenbau<br />

aufs Korn nahmen. Mit rundfunkspezifischen<br />

technischen und akustischen Mitteln<br />

gestalteten sie in aufwändiger Form<br />

nach der regulären Arbeitszeit die Sendungen;<br />

sparten nicht mit Kritik und Satire.<br />

Damals war dies in den Anfangsjahren<br />

der DDR noch möglich, trotz sich<br />

verschärfender Parteipolitik. Mit Rudi<br />

Bienerts Weggang Ende der 50er Jahre<br />

zum Sender Cottbus als Reporter und<br />

Redakteur endete dieses Kapitel Betriebsfunkgeschichte.<br />

Wie auch die kontinuierliche Sendetätigkeit<br />

des GMB-Betriebsfunks mit dem<br />

Ausscheiden von Günter Rathaj aufhörte.<br />

Er wechselte in den 60er Jahren in<br />

das inzwischen dem Sender Dresden angegliederte<br />

ehemalige sorbische Studio<br />

Görlitz an der Heinzelstraße, das dann<br />

einige Jahre bis zur Auflösung aus dem<br />

ostsächsischen Gebiet berichtete. (siehe<br />

auch: StadtBILD“ Nr. 37/Februar 2006).<br />

Mit der Wende 1989/1990 kam das Aus<br />

für die Betriebsfunkstudios und Betriebszeitungen.<br />

Nicht nur in Görlitz.<br />

Wolfhard Besser<br />

Quelle: Werkfoto/ privat<br />

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Geschichte |<br />

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