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Paul Mühsam<br />
Mühsam<br />
in Zittau und Görlitz –<br />
Buchumschlag “Der ewige Jude” 1923<br />
Alltag der Stadt.<br />
Ein besonders inniges Verhältnis gewann<br />
Paul Mühsam zu Görlitz. Diese Stadt empfand<br />
er zeitlebens als eigentliche Heimat.<br />
Das galt vor allem für die beruflich und literarisch<br />
produktivste Zeit zwischen 1918<br />
und 1933. Seine Lebenserinnerungen, Tagebücher<br />
und Briefe sind unverzichtbare<br />
Quellen zum politischen, wirtschaftlichen,<br />
sozialen und vor allem geistigen Leben im<br />
Zentrum der preußischen Oberlausitz. In<br />
seinen 28 Görlitzer Jahren gestaltete er<br />
auf vielfältige Weise das humanistische<br />
Geistesleben in Görlitz mit, insbesondere<br />
in der Literarischen Gesellschaft und der<br />
Gesellschaft für antike Kultur. Er hielt Vorträge,<br />
las aus eigenen Werken, beteiligte<br />
sich 1925 am Jahrbuch der Görlitzer<br />
Künstlerschaft unter Johannes Wüsten.<br />
Freundschaftlich verbunden war er mit<br />
Landgerichtsdirektor Dr. Erich Schwenk,<br />
Kaufmann und Herausgeber Ludwig Kunz<br />
(literarische Zeitschrift „Die Lebenden“),<br />
der Familie Rosenthal, aus der mit Tochter<br />
Mira (Lobe) eine bekannte Autorin<br />
hervorging, und Redakteur Otto Schlüter<br />
vom Neuen Görlitzer Anzeiger. Er lebte<br />
mit den geistigen Schätzen des Judentums,<br />
lehnte jedoch Absonderung und<br />
Selbstgerechtigkeit im Umgang mit den<br />
anderen Weltreligionen ab. Ihm schwebte<br />
vor, daß in ferner Zukunft eine einzige<br />
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