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81_Ausgabe Maerz 2010

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Zum 50. Todestag<br />

50. Todestag<br />

Weltreligion der menschlichen Brüderlichkeit<br />

entstehen könnte. Allzu genau wußte<br />

er um die Hindernisse auf dem Wege<br />

dorthin.<br />

Einen herausragenden Beitrag leistete<br />

seine Tochter Else, die nach seinem<br />

Tode für längere Zeit nach Deutschland<br />

zurückkehrte, um durch Lesungen, Vorträge<br />

und Buchausgaben das Werk ihres<br />

Vaters in den deutschen Sprachraum<br />

zurückzuholen und so vor dem<br />

Vergessenwerden zu bewahren. So erschienen<br />

Neuauflagen oder Erstauflagen<br />

„TAO. Der Sinn des Lebens“, „Der ewige<br />

Jude“, „Der Hügel“, „Glaubensbekenntnis“,<br />

„Sonette an den Tod“, „Spiegelbild<br />

eines Welterlebens“ und die Werkauswahl<br />

„Seit der Schöpfung wurde gehämmert<br />

an deinem Haus“ und die Auswahl<br />

aus den Tagebüchern. Nach sorgfältigen<br />

Vorarbeiten veröffentlichte sie die Dokumentenbände<br />

„Vollkommeneres wurde<br />

nie und wird nicht werden als die Liebe –<br />

Aus dem Briefwechsel von Paul und Irma<br />

Mühsam“ (1985), „Artur Silbergleit und<br />

Paul Mühsam – Zeugnisse einer Dichterfreundschaft“<br />

(1994) und „In alter, treuer<br />

Freundschaft – Briefwechsel zwischen<br />

Felix A. Voigt und Paul Mühsam“ (2005).<br />

(Voigt war Lehrer an der Luisenschule<br />

und dem Gymnasium Augustum in Görlitz,<br />

dann Oberstudiendirektor in Kreuzburg<br />

und nach seiner Entlassung 1933<br />

Mitarbeiter Gerhart Hauptmanns.) Seit<br />

1978 besuchte Else Levi-Mühsam etliche<br />

Male Görlitz und gewann hier viele neue<br />

Freunde. Sie gestaltete Lesungen und<br />

Vorträge im Museum, in Seniorenheimen,<br />

Jugendgruppen, Schulen und Buchhandlungen.<br />

Für ihre Verdienste um die Verbreitung<br />

der Werke ihres Vaters und um<br />

die internationale Verständigung wurde<br />

ihr 1992 die Ehrenbürgerschaft der Stadt<br />

Görlitz verliehen. Sie starb 2004 in Jerusalem,<br />

wo sie ihre letzten Lebensjahre in<br />

einem Heim verbracht hatte, in ständiger<br />

Verbindung zu Verlagen und Forschern in<br />

Deutschland und ihren Freunden, auch in<br />

Görlitz, die sie (wie der Verfasser dieser<br />

Zeilen) auch in Jerusalem besuchten.<br />

Man wird darauf zu achten haben, dass<br />

all die Sympathiebekundungen bei der<br />

Verleihung der Ehrenbürgerschaft nach<br />

ihrem Tode nicht allzu bald in Verges-<br />

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