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Zum 50. Todestag<br />
50. Todestag<br />
Weltreligion der menschlichen Brüderlichkeit<br />
entstehen könnte. Allzu genau wußte<br />
er um die Hindernisse auf dem Wege<br />
dorthin.<br />
Einen herausragenden Beitrag leistete<br />
seine Tochter Else, die nach seinem<br />
Tode für längere Zeit nach Deutschland<br />
zurückkehrte, um durch Lesungen, Vorträge<br />
und Buchausgaben das Werk ihres<br />
Vaters in den deutschen Sprachraum<br />
zurückzuholen und so vor dem<br />
Vergessenwerden zu bewahren. So erschienen<br />
Neuauflagen oder Erstauflagen<br />
„TAO. Der Sinn des Lebens“, „Der ewige<br />
Jude“, „Der Hügel“, „Glaubensbekenntnis“,<br />
„Sonette an den Tod“, „Spiegelbild<br />
eines Welterlebens“ und die Werkauswahl<br />
„Seit der Schöpfung wurde gehämmert<br />
an deinem Haus“ und die Auswahl<br />
aus den Tagebüchern. Nach sorgfältigen<br />
Vorarbeiten veröffentlichte sie die Dokumentenbände<br />
„Vollkommeneres wurde<br />
nie und wird nicht werden als die Liebe –<br />
Aus dem Briefwechsel von Paul und Irma<br />
Mühsam“ (1985), „Artur Silbergleit und<br />
Paul Mühsam – Zeugnisse einer Dichterfreundschaft“<br />
(1994) und „In alter, treuer<br />
Freundschaft – Briefwechsel zwischen<br />
Felix A. Voigt und Paul Mühsam“ (2005).<br />
(Voigt war Lehrer an der Luisenschule<br />
und dem Gymnasium Augustum in Görlitz,<br />
dann Oberstudiendirektor in Kreuzburg<br />
und nach seiner Entlassung 1933<br />
Mitarbeiter Gerhart Hauptmanns.) Seit<br />
1978 besuchte Else Levi-Mühsam etliche<br />
Male Görlitz und gewann hier viele neue<br />
Freunde. Sie gestaltete Lesungen und<br />
Vorträge im Museum, in Seniorenheimen,<br />
Jugendgruppen, Schulen und Buchhandlungen.<br />
Für ihre Verdienste um die Verbreitung<br />
der Werke ihres Vaters und um<br />
die internationale Verständigung wurde<br />
ihr 1992 die Ehrenbürgerschaft der Stadt<br />
Görlitz verliehen. Sie starb 2004 in Jerusalem,<br />
wo sie ihre letzten Lebensjahre in<br />
einem Heim verbracht hatte, in ständiger<br />
Verbindung zu Verlagen und Forschern in<br />
Deutschland und ihren Freunden, auch in<br />
Görlitz, die sie (wie der Verfasser dieser<br />
Zeilen) auch in Jerusalem besuchten.<br />
Man wird darauf zu achten haben, dass<br />
all die Sympathiebekundungen bei der<br />
Verleihung der Ehrenbürgerschaft nach<br />
ihrem Tode nicht allzu bald in Verges-<br />
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