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81_Ausgabe Maerz 2010

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Winterfreuden zum Jahreswechsel 1978/79<br />

Es ist ja wohl unbestritten, dass uns der<br />

Winter in diesen Wochen auch in unseren<br />

Breiten wieder einmal ordentlich<br />

zu schaffen macht. Beim fast täglichen<br />

Beräumen des Gehweges riefen die Berge<br />

von Schnee unweigerlich Erinnerungen<br />

an den Jahreswechsel 1978/1979 wach.<br />

Wir wohnten zu diesem Zeitpunkt noch<br />

in Görlitz - Weinhübel. Verwandte hatten<br />

uns zum Jahreswechsel nach Röderland<br />

(bei Elsterwerda) zum Feiern eingeladen.<br />

Nach Anhören der Wetterlage entschlossen<br />

wir uns, nicht mit dem „Trabi“, sondern<br />

mit der Bahn zu fahren. Nichts ahnend<br />

bestiegen wir am 29. Dezember den<br />

Zug in Richtung unseres Fahrtzieles. Alle<br />

freuten wir uns auf eine Feier in Familie.<br />

Dann endlich, der letzte Tag des Jahres<br />

war gekommen. Der Blick zum Himmel<br />

verhieß nichts Gutes.<br />

Am Nachmittag begann es zu schneien.<br />

Aufkommende Windböen heulten um das<br />

Haus. Doch keiner von uns dachte, dass<br />

es so derb kommen würde.<br />

Mitten in der Silvesterstimmung erlosch<br />

urplötzlich das Licht. Es sollte in dieser<br />

Nacht bis zur Schlafenszeit nicht wiederkehren.<br />

Bei Kerzenschein, Skat und Rommé<br />

ließ es sich dennoch aushalten. „Prosit<br />

Neujahr!“<br />

Am Neujahrstag war in den späten Nachmittagsstunden<br />

die Heimreise nach Görlitz<br />

geplant. Doch es gab kein Fortkommen.<br />

Nachdem uns in Elsterwerda auf Anfrage<br />

die Bahn mit der Lage vertraut gemacht<br />

hatte, kehrten wir um und in den Schoß<br />

der Familie zurück.<br />

Am zeitigen Morgen des 2. Januar der<br />

nächste Anlauf. Nach endlosem Warten in<br />

Riesa waren wir gegen 10.00 Uhr in Dresden<br />

angekommen. Der mürrisch dreinblickende<br />

Bahnangestellte war wenig<br />

erfreut, als wir ihm unseren Zielort nannten.<br />

„Wo wollen Sie hin, nach Görlitz, da<br />

wissen wir noch nicht, ob da überhaupt<br />

heute noch ein Zug hinfährt!“ Doch wir<br />

hatten Glück, die Bahn ließ wenig später<br />

einen mit zwei Diesellocks vorgespannten<br />

unbesetzten Doppelstockzug, bestehend<br />

aus vier Wagen, in den Dresdener Hauptbahnhof<br />

einfahren. Ich erspare mir an dieser<br />

Stelle nähere Einzelheiten. Nur soviel:<br />

Wie eine wildgewordene Tierherde, jede<br />

gute Kinderstube vergessend, drängte die<br />

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Erinnerungen |<br />

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