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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2023

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STEUERN UND ANTREIBEN<br />

REAKTIONSZEITEN UNTER EINER MIKROSEKUNDE<br />

ULTRASCHNELLE<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

In vielen Branchen gibt es zeitkritische Prozesse, deren exakte Bearbeitung entscheidend<br />

für die Produktqualität und die Produktionsgeschwindigkeit sind. Selbst Hochleistungssteuerungen<br />

können da an ihre Grenzen stoßen. Damit ist nun Schluss: Wir stellen Ihnen<br />

eine einfache und kostengünstige Möglichkeit vor, mit standardisierter Hard- und<br />

Software die Reaktionszeit in der Automatisierung auf eine Mikrosekunde zu senken.<br />

Abfüllprozesse in der Nahrungsmittelindustrie sind meist<br />

zeitkritisch. Die Ventile und analogen Sensoren müssen<br />

in Echtzeit synchronisiert werden, um hohe Produktionsqualität<br />

und -geschwindigkeit zu erreichen. Ähnliche<br />

Anforderungen gibt es an Verpackungsmaschinen bei der Positionierung<br />

von Klebepunkten oder Lasermarkierungen, bei<br />

Sortieraufgaben im Recyclingbereich oder bei der Laserbearbeitung<br />

von Metallen. „Um die in solchen Anwendungen geforderten<br />

kurzen Reaktionszeiten zu erreichen, wird traditionell auf teure<br />

Spezialhardware zurückgegriffen“, berichtet Andreas Hager, Product<br />

Manager Control Systems, bei B&R Industrial Automation GmbH.<br />

Mit der Reaction-Technology zeigt B&R, dass es auch anders<br />

geht: Programme, die im Funktionsblock-Editor der Entwicklungsumgebung<br />

Automation-Studio erstellt wurden, werden direkt in<br />

den I/O-Modulen der X20- und X67-Serie ausgeführt. Die I/O-<br />

Module werden so zu „Kleinsteuerungen“, die bestimmte Abläufe<br />

eigenständig abarbeiten; die geforderte Rechenleistung verteilt<br />

sich auf unterschiedliche Systeme.<br />

ZEITKRITISCHE PROGRAMME AUSLAGERN<br />

Durch die Auslagerung der zeitkritischen Programme in die I/O-<br />

Module lassen sich kurze Reaktionszeiten von bis zu 1 µs erreichen.<br />

Die SPS wird deutlich entlastet und oft genügt sogar eine<br />

leistungsschwächere Steuerung. Zusätzlich ist die Reaktionszeit<br />

auch unabhängig von der Zykluszeit des Feldbusses. Durch den<br />

kostengünstigen Preis der Reaction-Module wird die schnelle<br />

Automatisierung nun auch für Maschinen rentabel, bei denen<br />

dies bisher nicht der Fall war. Dadurch kann die Produktivität<br />

durch Optimierung der Taktzeiten deutlich verbessert werden.<br />

PROGRAMMIERUNG MIT FUNKTIONSBLÖCKEN<br />

Ein Reaction-Programm wird, wie jedes andere Steuerungsprogramm<br />

auch, mit Funktionsblöcken nach IEC 61131-3 im Automation<br />

Studio erstellt, zentral in der Steuerung gespeichert, bei<br />

Bedarf zu einem oder mehreren I/O-Modulen übertragen und<br />

dann dort abgelegt. Module lassen sich aber auch während des<br />

Betriebs mit unterschiedlichen Programmen versorgen, zum<br />

Beispiel wenn unterschiedliche Produkte verschiedene Rezepturen<br />

verlangen. Die gespeicherten Programme sind jederzeit austauschbar<br />

und auch auf neue Module übertragbar. Die Liste der<br />

Reaction-Funktionsblöcke wird laufend erweitert und ergänzt.<br />

Die neuen Blöcke sind einfach im Feld per Firmware-Upgrade<br />

nachladbar. Zudem kann der Anwender auf Basis bestehender<br />

Funktionsblöcke auch eigene Bausteine erstellen, um komplexe<br />

26 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2023</strong>/03 www.industrielle-automation.net

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