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Samuel Johnson - Kindergarten und Schule in Südtirol

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Elternabend im Schulnetzwerk Klausen zum Thema Migration<br />

Rita Mur Gamper<br />

„Als ich vor neun Jahren me<strong>in</strong>em ersten Schüler mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> gegenüber stand, war ich<br />

völlig hilflos <strong>und</strong> dazu noch ganz mir selbst überlassen. Er war e<strong>in</strong>es Tages e<strong>in</strong>fach da. Ich war bereit<br />

me<strong>in</strong> Bestes zu geben, aber ich wurde immer von großen Selbstzweifeln geplagt. Erkennt er me<strong>in</strong>e gute<br />

Absicht oder fühlt er sich bedroht von so viel Neuem? Und er redete nicht. Drei lange Monate ke<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>ziges Wort...“.<br />

Dies erzählte die Gr<strong>und</strong>schullehrer<strong>in</strong> Franziska <strong>in</strong> der Diskussion am Ende dieses gelungenen Elternabends.<br />

Wo stehen wir heute? Was hat sich geändert? Welche Unterstützungsmaßnahmen gibt es?<br />

Ganz im Zeichen dieser Fragen stand der Elternabend, zu dem das Schulnetzwerk Klausen <strong>in</strong> die Mittelschule<br />

geladen hatte. Das Schulnetzwerk ist e<strong>in</strong> lockerer Zusammenschluss der im Raum Klausen<br />

tätigen Bildungse<strong>in</strong>richtungen: <strong>K<strong>in</strong>dergarten</strong>, Gr<strong>und</strong>schule I, Gr<strong>und</strong>schule II, Mittelschule. Bereits im<br />

Spätherbst wurde e<strong>in</strong> erster Elternabend zum Thema Migration veranstaltet. Damals waren ausschließlich<br />

die Eltern der K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> geladen. Dieses Mal g<strong>in</strong>g die<br />

E<strong>in</strong>ladung an alle. Besonders zahlreich erschienen die jeweiligen Elternvertreter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Elternvertreter.<br />

Der Abend begann mit dem Kurzreferat von Frau Maria Gall, der Leiter<strong>in</strong> des Sprachenzentrums<br />

Brixen. Sie berichtete über die Aufgaben des Sprachenzentrums im Schulnetzwerk Klausen, über die<br />

Sprachkurse am Vormittag <strong>und</strong> Nachmittag, die Kurse <strong>in</strong> der Erstsprache <strong>und</strong> den Deutschkurs für die<br />

Mütter der K<strong>in</strong>der mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Dieses umfassende Angebot im Schulnetzwerk Klausen<br />

unterstützt <strong>in</strong> vorbildlicher Weise die E<strong>in</strong>gliederung der K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>.<br />

Im zweiten Teil der Veranstaltung sprach der <strong>in</strong>terkulturelle Mediator Fernando Biague zum Thema<br />

„Warum wandern Menschen?“ E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich <strong>und</strong> auch bewegend schilderte er die verschiedenen Lebenssituationen,<br />

die <strong>in</strong> vielen Fällen zu so e<strong>in</strong>em schweren Entschluss führen.<br />

Die Mediatoren Ljubica Rapo <strong>und</strong> Aamir Raja erzählten anschließend von ihrem persönlichen Lebensweg<br />

<strong>und</strong> zeigten die Hauptschwierigkeiten auf, welche die Familien hier <strong>in</strong> ihrer neuen Heimat haben.<br />

Die Arbeit der <strong>in</strong>terkulturellen Mediator<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mediatoren ist <strong>in</strong> diesen Situationen unbed<strong>in</strong>gt<br />

notwendig. Alle anwesenden Fachkräfte unterstrichen die wertvolle Arbeit der Mediator<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Mediatoren.

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