Samuel Johnson - Kindergarten und Schule in Südtirol
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Sprachförderung an der Mittelschule Meran<br />
Margarethe Stocker<br />
Me<strong>in</strong> Auftrag für das Schuljahr 2008/09 bestand dar<strong>in</strong>, als Lehrkraft für das Sprachenzentrum Deutsch<br />
als Zweitsprache <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Netzwerkes zwischen den <strong>Schule</strong>n der Stadt Meran zu agieren. Die<br />
Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler sollten an e<strong>in</strong>e Mittelpunktschule zusammengeführt werden. An e<strong>in</strong>igen<br />
<strong>Schule</strong>n konnte die Sprachförderung über schul<strong>in</strong>terne Ressourcen organisiert werden, so meldeten<br />
nur die Mittelschule P. Rosegger <strong>und</strong> die Mittelschule Obermais e<strong>in</strong>en Bedarf an Sprachförderkursen<br />
an. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e entstand zwischen den beiden <strong>Schule</strong>n e<strong>in</strong> „kle<strong>in</strong>es Netzwerk.“<br />
Es stellte sich nun die Aufgabe, e<strong>in</strong>en St<strong>und</strong>enplan zu erstellen, der den Bedürfnissen der Jugendlichen<br />
<strong>und</strong> der <strong>Schule</strong>n entsprach.<br />
Me<strong>in</strong>e persönlichen Fragestellungen galten folgenden Inhalten:<br />
- Wie können Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler aus verschiedenen Klassen <strong>und</strong> mit unterschiedlichem Sprachstand<br />
gleichzeitig <strong>und</strong> gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend unterrichtet werden? Kann ich durch herkömmliche Fremdsprachkurse<br />
mit A1, A2, B1, B2, Niveaustufen ihren Bedürfnissen gerecht werden? Wie kann Differenzierung<br />
gel<strong>in</strong>gen? Wie sollte Sprachförderung, wie sollten Unterrichtse<strong>in</strong>heiten geplant werden? Wie<br />
kann Vertrauen <strong>und</strong> Offenheit als gr<strong>und</strong>legende Säule für das Lernen angeregt <strong>und</strong> gepflegt werden?<br />
Aus me<strong>in</strong>er bisherigen Erfahrung als Sprachlehrer<strong>in</strong> im Pflichtschulbereich wusste ich:<br />
Die Sprachstandserhebung bei Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> gestaltet sich<br />
äußerst schwierig. Über standardisierte Tests gel<strong>in</strong>gt selten e<strong>in</strong> transparentes Ergebnis.<br />
Da auch die Angaben zu den E<strong>in</strong>wanderungsjahren nicht immer e<strong>in</strong> verlässlicher H<strong>in</strong>weis auf den<br />
Sprachstand der Jugendlichen ist, habe ich sie zu Beg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>same Unterrichtse<strong>in</strong>heiten zusammengefasst.<br />
So konnte ich e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Überblick gew<strong>in</strong>nen, um dann e<strong>in</strong>en St<strong>und</strong>enplan mit<br />
möglichst leistungshomogenen Gruppen zu erstellen.<br />
Me<strong>in</strong>e Unterrichtsst<strong>und</strong>en an der Mittelschule waren begrenzt, da me<strong>in</strong> Arbeitsauftrag von Seiten<br />
des Sprachenzentrums e<strong>in</strong>e 50%ige Unterrichtsverpflichtung umfasst, der zudem e<strong>in</strong> stufenübergreifendes<br />
Sprachförderprojekt der Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> des <strong>K<strong>in</strong>dergarten</strong>s <strong>in</strong> Untermais <strong>in</strong>kludierte.<br />
So erhielten die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler im ersten Semester am Donnerstagvormittag drei, am<br />
Nachmittag zwei <strong>und</strong> am Freitagvormittag zwei St<strong>und</strong>en Sprachförderung.<br />
Im zweiten Semester änderte sich der St<strong>und</strong>enplan der <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> die Sprachförderst<strong>und</strong>en wurden<br />
erneut den Bedürfnissen angepasst. Nach Beenden des Projekts <strong>K<strong>in</strong>dergarten</strong>/Gr<strong>und</strong>schule wurde<br />
die St<strong>und</strong>enzahl aufgestockt <strong>und</strong> es konnte nun am Montagvormittag auch Bildungssprache als<br />
Vorbereitung für die Abschlussprüfung angeboten werden. Außerdem erhielten Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Schüler der 5. Klasse Gr<strong>und</strong>schule am Donnerstagnachmittag zwei St<strong>und</strong>en Sprachförderung als<br />
Unterstützung für den Schulstufenübertritt im Herbst.<br />
- Was ist an den Sprachförderkursen gelungen?<br />
Die Lernenden wurden immer zu eigenverantwortlichem Lernen motiviert, zur Selbstreflexion ermutigt<br />
<strong>und</strong> zu kritischer Ause<strong>in</strong>andersetzung angeregt. Die Vielfalt der Lernwege <strong>und</strong> auch das unterschiedliche<br />
Lerntempo wurden durch Methodenvielfalt <strong>und</strong> differenzierte Lernarbeitspläne berücksichtigt.