Lebensart im Norden | Juni 2023 | Hamburg Nord

SO SCHMECKT DER NORDEN
DAS SCHMECKT JA
„MÄH-GA“ LECKER!
Spätestens wenn die kleinen Lämmer übermütig
über die Weiden hüpfen, ist klar: Es ist Frühling!
Und mit den warmen Monaten kommen auch
wieder die Ziegen- und Schafsmilch-Produkte
in die Regale. Der Grund ist einfach: Schafe
und Ziegen sind im Winter trächtig und werden
daher nicht gemolken. Nach dem Ablammen ist
die Milch in den ersten Wochen zunächst dem
Nachwuchs vorbehalten. Aber danach herrscht
in den schleswig-holsteinischen Meiereien wieder
reges Treiben, denn nach der langen Pause
wird wieder gekäst und die leckeren Produkte
stehen zum Verkauf bereit.
„Viele Verbraucher*innen achten vermehrt auf
die Herkunft ihrer Lebensmittel“, erklärte Ute
Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer
Schleswig-Holstein, bei der Saisoneröffnung
im April. Wo kommen die Zutaten
her? Wie nachhaltig ist die Produktion und wie
werden die Tiere gehalten? sind Fragen, die im
direkten Gespräch mit den Erzeuger*innen beantwortet
werden können.
WAS MACHT SCHAF- UND ZIEGEN-
MILCH-PRODUKTE SO BESONDERS?
Die Produkte aus Ziegen- und Schafsmilch
erfreuen sich nicht ohne Grund wachsender
Beliebtheit. Schnitt-, Weich- und Frischkäse,
Joghurt, Quark und Speiseeis sind in köstlichen
Varianten erhältlich und bilden eine abwechslungsreiche
Ergänzung zu den allseits beliebten
Kuhmilch-Produkten. Sie sind leicht bekömmlich
und geschmacksintensiv, und vor allem
Menschen mit Allergien und Unverträglichkeiten
gegen Kuhmilch finden in der Ziegenmilch
oft eine wertvolle Alternative. Auch Schafsmilch
gilt als leicht verdaulich und als hervorragender
Eiweißlieferant, enthält sie doch rund sieben
Gramm Eiweiß auf 100 Milliliter.
Die Saisoneröffnung fand in diesem Jahr im
Süderlügum statt. An der Grenze zu Dänemark
führt Insa Petersen seit 2018 ihre Meierei
Nordweide. Sie ist das jüngste Mitglied der
KäseStraße Schleswig-Holstein. Hier werden
neben verschiedenen Schnitt- und Hartkäsen
auch abgetropfte Joghurts mit selbst veredelten
Früchten und Frischkäse mit hausgemachten
Marinaden produziert. Dabei bleibt die Milch
möglichst unbehandelt. Sie wird zwar schonend
pasteurisiert, aber nicht homogenisiert. „Es gilt
das Reinheitsgebot“, erklärt Insa Petersen: „Für
einen Käse braucht man nur Milch, Kultur, Lab
und Salz, abgesehen von erlesenen Kräutern zur
Veredelung.“ Die Abfüllung der Frischeprodukte
erfolgt ausschließlich in Gläsern. Zur Saisoneröffnung
produzierte sie Frischkäse und den
ersten Weichkäse der Saison.
Jetzt im Sommer ist die perfekte Zeit, den
Käsereien im Lande einen Besuch abzustatten,
denn die Vielfalt in den Verkaufsregalen hat
Hochsaison!
KÄSESTRASSE SCHLESWIG-
HOLSTEIN
Die KäseStraße verbindet 24 handwerkliche
Käsereien und vier Käsehändler*innen
Fotos: Marion Laß (2)
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