RBG-Antriebe mit Anspruch - MM Logistik
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FÖRDERTECHNIK ROLLADAPTER<br />
Pick-Rotoren<br />
sichern dynamischen Einzelzugriff<br />
An der Verheiratungsstation<br />
wird<br />
jeder Kleiderbügel<br />
automatisch in<br />
einen Rolladapter<br />
gehängt.<br />
24 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2008<br />
Ein neues Rolladapter-System <strong>mit</strong> 21 Pick-Rotoren,<br />
das beim Versandhaus Klingel in eine bestehende Gebäudestruktur<br />
integriert wurde, bietet Zugriff auf maximal<br />
125 000 einzelne Bekleidungsteile der Hängekonfektion.<br />
Das Produktportfolio des Versandhauses<br />
Robert Klingel<br />
GmbH +Co. KG umfasst <strong>mit</strong>Bekleidung,<br />
Heimtextilien, Schmuck und<br />
Möbeln über 50000 Produkte. Das<br />
Versandvolumen ab Pforzheim beträgt<br />
zwischen 70000 und 130 000<br />
Sendungen <strong>mit</strong> 150 000 bis 300 000<br />
Teilen pro Tag. EinegewichtigeRolle<br />
spielen die durchschnittlich 29000<br />
Retourensendungenpro Tag<strong>mit</strong> rund<br />
48 000 Teilen. Rund 10% des gesam-<br />
ten Sortiments sind Hängekonfektion.<br />
Ein im Retourenbereich bereits<br />
installierterSortervon Dürkopp Fördertechnik<br />
war <strong>mit</strong> der Auslöser für<br />
die Anfang 2005 begonnenen Überlegungen<br />
inRichtung Automatisierung.Das<br />
in Auftrag gegebene Rolladapter-System<br />
wurde komplettneu<br />
entwickelt. Die im Zeitraum von Januar<br />
bisJuni 2006 installierte Anlage<br />
beeindruckt: Die nacheinander aufgereihten<br />
21Pick-Rotoren befinden<br />
sich auf der Ebene 4des Versandgebäudes<br />
understrecken sichauf 200 m<br />
Länge. Jeder der Pick-Rotoren kann<br />
6000 einzeln aufgehängte Teile auf-<br />
Bild: Dürkopp Fördertechnik<br />
nehmen. Da<strong>mit</strong>könnenbis zu 125000<br />
Kleidungsstücke dynamisch für den<br />
Einzelzugriff vorgehalten werden.<br />
Der intralogistische Vorteil, den<br />
das Rolladapter-System bietet, liegt<br />
in der schnellen simultanen Bereitstellung<br />
benötigter Teile: Innerhalb<br />
einer guten Stunde kann man den<br />
kompletten Bestand inventursicher<br />
überprüfen oder daraus auftragsbezogen<br />
Teileselektieren undineinen<br />
Vorpuffer fahren, so dass die nachfolgenden<br />
Prozesse im Stundentakt<br />
bedientwerden können.<br />
Rund ein Drittel der gesamten<br />
Hängekonfektion sindHängekonfektions-reineSendungen,<br />
die in einem<br />
Systemdurchlauf biszur Verpackung<br />
automatischgehandeltwerden. Kundensendungen<br />
<strong>mit</strong> mehr als einem<br />
Hängekonfektions-Teil müssen bereits<br />
kundenrein sortiert und an<br />
Packplätzen bereitgehalten werden.<br />
Hängekonfektions-Teile für Sendungen,<br />
die aus Hängewaren- und<br />
Liegewarenteilen bestehen, müssen<br />
dem bestehenden Kommissioniersystemzeitkritischzusortiertwerden.<br />
Bei der Auftragszusammenstellung<br />
wird zuerst aufdie Bestände in<br />
den Rotoren zurückgegriffen. Noch<br />
fehlende Artikel werden aus dem<br />
statischen Lagerbereich zugeführt.<br />
Auch die Retouren werden nach entsprechender<br />
Aufbereitung größtenteils<br />
soindas Rolladapter-System<br />
eingebracht,dassmanuelleEin- und<br />
Auslagerungennur noch in Ausnahmennotwendig<br />
sind.<br />
Unterschiedliche Identtechniken<br />
weisen den Artikelnihren Wegvom<br />
Wareneingang oder den statischen<br />
Lagerbereichen zum Rolladapter-<br />
SysteminEbene 4. Währenddie Retourenteile<strong>mit</strong><br />
einem Barcode-Label<br />
ausgestattet werden, erhält die Ware,<br />
die ausdem Nachschubbereichoder<br />
vom Wareneingang kommt, für die<br />
Auftragszusammenstellung ein so<br />
genanntesKID-Label (Klingel-Ident-<br />
Label). Es enthältnicht nurdie Artikelinformationen,<br />
sondernauchdie<br />
Stückzahl unddie ZielebeneimVersandzentrum.<br />
Sämtliche Artikel, die in die 21<br />
Pick-Rotoren eingelagert werden sollen,<br />
werden automatisch einer so<br />
genanntenVerheiratungsstationzugeführt.<br />
Hier erhält jeder behängte<br />
Kleiderbügel seinen RFID-Roll-Adapter.<br />
Zugleichverknüpftdie Station<br />
Informationen des Kleidungsstücks<br />
<strong>mit</strong>dem Roll-Adapter undbildet so<br />
eine Einheit (Verheiratung). Erfolgt<br />
nun zentral die Aufforderung, eine<br />
Sortierung zustarten, um ein Auftragsbatch<br />
abzuarbeiten, werden die<br />
benötigten Pick-Rotoren angetriggert<br />
undfangen an,sichsimultanzu<br />
drehen. Die betreffenden Teile werden<br />
vereinzelt, aneinem Transponderleser<br />
vorbeigefahren und ausgeschleust.Ein<br />
zentraler Abzugsförderer<br />
vor den Pick-Rotoren sorgt für<br />
den Weitertransport zu den zentralen<br />
Etikettierplätzen. Jedes Teil, das<br />
zu einem Auftrag gehört, erhält ein<br />
Etikettund wird danach fürdie einzelnen<br />
Sortierläufepositioniert. Das<br />
Volumen einer Stunde kann in diesem<br />
Bereich vorgehalten werden,<br />
während parallel die Ware für die<br />
Sortierungabgezogen wird.<br />
Ausdem Sortierpuffer werden die<br />
Teilefür eineSortierwellevereinzelt<br />
undineinesogenannteMatrix-Sortierung<br />
überführt, denn nur diese<br />
gewährleistet, dass jeder Kundeexakt<br />
die vonihm geordertenTeile erhält.<br />
Bestehtder Kundenauftrag allein aus<br />
der Hängeware, ist die Sortierung<br />
hier<strong>mit</strong>abgeschlossenund die Ware<br />
gelangtzuden manuellen oder automatischen<br />
Packplätzen. Gehört zu<br />
dem Auftrag noch Liegeware, wird<br />
sie zur Komplettierungnochzuden<br />
Put-Plätzen gefördert.<br />
An den Packstationenwerden die<br />
Roll-Adapter automatisch von den<br />
Kleidungsstückengetrenntund über<br />
eine Rücktransportstrecke erneut<br />
dem Spender an der Verheiratungsstationzugeführt.<br />
<strong>MM</strong>