2006 - Jurybericht SBB Stadtraum HB Zürich, 70 S - Europaallee
2006 - Jurybericht SBB Stadtraum HB Zürich, 70 S - Europaallee
2006 - Jurybericht SBB Stadtraum HB Zürich, 70 S - Europaallee
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
«Milo»<br />
Federführendes Architekturbüro<br />
Bétrix & Consolascio Architekten, Erlenbach<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Der Entwurf begreift die Alte Sihlpost als Kopfgebäude.<br />
Die Gebäudevolumina auf dem Baufeld e bilden das<br />
Gegenstück. Zwischen diesen Polen entwickelt sich ein<br />
monolithischer Gebäudekomplex, der sich streng an<br />
die Höhe von 25 Metern hält. Trotz der versetzten Volumina<br />
entlang den öffentlichen Strassenräumen widerspricht<br />
das grosse Gebäude über zwei Baufelder der städtebaulichen<br />
Grundphilosophie des Gestaltungsplanes, der das<br />
Areal in klare Baufelder gliedert. Die weggelassene Seitengasse<br />
zwischen den Baufeldern a und c ist hier als<br />
technischer, aber auch als konzeptioneller Verstoss zu<br />
sehen. Trotz nach innen gerichteter, kleinteiliger Struktur<br />
und Qualitäten wirkt das Gebäude nach aussen als<br />
Grossform.<br />
Das Erdgeschoss ist bewusst als Bazar gedacht, in dem<br />
Passanten Läden und eine Markthalle vorfinden. In den<br />
Obergeschossen werden Grundrisse angeboten, die<br />
nutzungsneutral sind und sich um kleinere Innenhöfe und<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Lichtbänder gruppieren. Die Qualität der Belichtung und<br />
Anordnung der Räume, gerade über alle Geschosse, ist<br />
jedoch zu bemängeln. Insgesamt wird eine klare Stringenz<br />
in der Zuordnung von verschiedenen Nutzern zu erkennbaren<br />
Adressen / Eingängen vermisst.<br />
Aus wirtschaftlicher Sicht weist der Entwurf nur in Teilen<br />
qualitativ gute Nutzflächen aus. Im Erdgeschoss und in<br />
Teilen der Obergeschosse sind diese Qualitäten trotz der<br />
insgesamt geringen Nutzfläche und trotz der grossen Eingriffe<br />
in die Bausubstanz nur eingeschränkt vorhanden.<br />
Die Grossform erschwert eine Etappierbarkeit und somit<br />
eine investorenkonforme Projektierung.<br />
Das Team hat dem Thema Energie und Komfort nicht<br />
das erwartete Gewicht beigemessen. So ist zum Beispiel<br />
die Tageslichtnutzung wegen schmaler Innenhöfe nicht<br />
befriedigend gelöst.<br />
Das Konzept «Milo» vermag städtebaulich und funktional<br />
nicht im geforderten Masse zu überzeugen; vor allem<br />
lässt es ein zu geringes Entwicklungspotenzial erkennen.<br />
Situation<br />
69