Die Malteser Zeitung 2/2023

RUNDSCHAU
BITTET, DANN WIRD EUCH GEGEBEN
Ein Rückblick auf die Wallfahrt des MALTESERORDENS nach Lourdes 2023.
Von Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn
Das Bitten hat sich ausgezahlt – in reichem Maße
wurde uns gegeben. Nach einer erzwungenen Abstinenz
von drei Jahren war die Freude dann allgegenwärtig
und hält bei vielen auch immer noch an. Vieles war
uns immer noch vertraut: Die Kirchen als Räume der
Begegnung haben sich in den Jahren der Abwesenheit
nicht verändert, die Orte des Rückzuges sind immer
noch Plätze der Besinnung, der Meditation. Auch das
Wasser der Quelle spielt immer noch eine zentrale Rolle,
doch wurde hier statt des kompletten Eintauchens in
ein Bad eine neue Wasserzeremonie eingeführt, die
Pilger waschen sich, getreu der Anweisung der Mutter
Gottes an Bernadette, betend Gesicht und Hände.
Lourdes ist nicht nur ein Ort, eine Zeit der Reflexion,
aus der wir Kraft für unseren Alltag schöpfen, in den
Tagen der Wallfahrt beten wir auch für den Frieden,
insbesondere mit unseren Freunden aus der Ukraine
und aus dem Libanon. In diesen Begegnungen wird uns
deutlich gemacht, dass die Bitte „… für den Frieden der
ganzen Welt …“, die wir täglich in unserem Ordensgebet
aussprechen, keine leere Formel ist, sondern von uns
Menschen mit Leben erfüllt werden muss. Ist es Zufall,
dass unmittelbar nach der Malteser-Wallfahrt die internationale
Soldatenwallfahrt stattfindet?
Insgesamt waren über 7.000 Menschen aus 41 Ländern
nach Lourdes gekommen, darunter 1.077 betreute Personen.
Aus Österreich waren insgesamt 196 Teilnehmer
dem Ruf unserer Lieben Frau von Lourdes gefolgt.
Die Einsatzleiter Gunhard Keil, BSc und Dr. Christoph
Calice haben mit weiteren 85 Mitgliedern des Malteser
Hospitaldienstes Austria (darunter Priester, Ärzte,
DiplGuKP) in beeindruckender Weise dafür gesorgt,
dass alle Pilger spirituell bereichert und unversehrt
nach Österreich zurückkehren konnten.
Für ihr aufrichtiges Bemühen um das Seelenheil der Betreuten
gebührt ihnen und allen Maltesern Dank und
Anerkennung, für ihren Dienst an den „Herrn Kranken“
– denn Malteser sehen in jedem Kranken unseren Herrn
Jesus Christus, in Erfüllung seiner Worte: „Was ihr dem
Geringsten einem meiner Brüder getan habt, habt ihr
mir getan.“ In diesem Sinne ein von Herzen kommendes
„Vergelt’s Gott“ für alles, was uns gegeben worden ist.
Der Malteser Hospitaldienst Austria nutzte
Instagram, um alle Zuhausegebliebenen an der
Wallfahrt nach Lourdes teilhaben zu lassen.
Folgen Sie uns jetzt auf Instagram.
14
DIE MALTESER 2/2023