Die Malteser Zeitung 2/2023

MALTESERWELTWEIT
Aber auch den sozialen Bedürfnissen wird in beeindruckender
Weise Sorge getragen. Im Rahmen des
„Education of the Heart“-Projekts werden ältere Menschen
und Personen mit Behinderungen, sowie Personen
der christlichen chaldäischen Minderheit versorgt.
In Kefraya, Zouk und Roum wurden Sozialzentren eingerichtet,
in denen die älteren Menschen zusammenkommen
können, um medizinische Hilfe und ein warmes
Essen zu bekommen. Medizinisches Personal, Sozialarbeiter
und freiwillige Helfer besuchen auch jene zu
Hause, die auf Grund von körperlichen Problemen und
Krankheit nicht zu den Sozialzentren kommen können.
Besuch des Ain El
Remmaneh Center
St Jean le Baptiste,
Beirut.
In den Zentren in Chalbrouh und Kfardebian der libanesischen
Assoziation, die speziell an die Bedürfnisse behinderter
Personen angepasst sind, werden Ferienlager
für sogenannte Gäste durchgeführt. Ehrenamtliche aus
verschiedensten Ländern leisten dort im Rahmen eines
Freiwilligen-Monats außergewöhnliche Arbeit in der
Betreuung von Personen mit besonderen Bedürfnissen
und helfen in zahlreichen Heimen mit, die Würde dieser
an den Rand der Gesellschaft gedrängten Menschen
zu stärken. Wer, so wie wir, gesehen hat, unter welchen
Bedingungen geistig und körperlich Schwerstbehinderte
hier in Heimen täglich leben müssen, kann nachempfinden,
welche Freude und Abwechslung diese
Ferienlager bringen und empfindet die allergrößte
Hochachtung vor dem Einsatz unserer Malteserjugend,
die sich hier engagiert.
Beeindruckend auch der Präsident der Libanesischen
Assoziation unseres Ordens, Marwan Sehnaoui, der uns
darauf hinwies, dass der Orden als einzige Institution
im Libanon von allen Religionsgemeinschaften anerkannt
ist, da der Orden keine eigenen politischen Ziele
verfolgt. In seinen Reihen arbeiten Muslime neben
Christen mit Respekt und Würde, um dem Elend zu begegnen.
So kann der Malteserorden, der sich nur um die
Menschen sorgt, als neues Konzept für die durch Krisen
kranke Gesellschaft im Libanon dienen. „Sein größter
Wunsch sei die Rettung des Libanons, des Heiligen Landes,
und der Herrgott habe ihn damit beauftragt etwas
dazu beizutragen“, so Sehnaoui.
Dank seines Einsatzes und dem seines Führungsteams
sowie der großzügigen Unterstützung von Gebern und
Förderern, konnten die libanesischen Malteser die Zahl
der Menschen, die durch ihre Projekte Hilfe erfahren,
von vier auf beeindruckende 20 Prozent der Bevölkerung
steigern.
Ein emotionales Erlebnis
Wir erlebten eine höchst interessante und herzerwärmende
Reise zu unseren Freunden in den Libanon.
Ich bin wirklich mehr als beeindruckt von den verschiedenen
Projekten, die mit so großem Engagement,
und einer so spürbaren Liebe und Freude geplant und
umgesetzt wurden und werden. Die hohe Professionalität
und Empathie sind überall spürbar. Im Libanon
ist es unserer Assoziation mit seinem Führungsteam
und Malteser International gelungen, mit jungen
engagierten Menschen das Charisma des Ordens freudig
und überzeugend umzusetzen. Wir können stolz
sein, solche Mitglieder und Helfer in unseren Reihen zu
haben.
Möge es noch vielen Maltesern gegeben sein, diese Erfahrung
zu machen und unser Herrgott seine schützenden
Hände weiter über den Libanon halten, und den
Menschen bald den erhofften Frieden zu bringen.
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DIE MALTESER 2/2023