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In den ersten Sekunden bin ich fassungslos. Das<br />
Panorama der hohen Klippe vor Augen, kommen<br />
pure Glücksgefühle auf, Herzklopfen dazu. So viel<br />
menschenleere Küstenschönheit habe ich nicht erwartet.<br />
Da ist der vanillehelle Strand. In beide Richtungen verliert<br />
er sich erst im Dunst des Horizonts. Und der stahlblaue<br />
Atlantik, der sich in ebenmäßig glattem Beachbreak<br />
unter Schaumkronen auf den Sand wirft. Die perfekte Welle,<br />
denke ich, und kein Surfer, der sie reitet. Einen genialen<br />
Gegenpol setzt mein Aussichtplatz auf fossilierter Düne. Über<br />
Jahrmillionen hat sich die Steilküste in meterdicken Streifen<br />
aufgeschichtet. Am Fuß leuchtet es in fettem Rostrot. Dem<br />
Himmel entgegen changiert die Farbe in lichtem Gelb, und<br />
obendrauf thront das Grün von wildwachsendem Buschwerk.<br />
An meinem Ausguck hat die Erosion spitze Türmchen geformt<br />
und eine Lücke im weichen Gestein hinterlassen. Breit genug<br />
für die Holztreppe runter ans Meer. Praia Galé heißt der Ort,<br />
ein Abschnitt des 63 Kilometer langen Strandes an der Costa<br />
Comporta im Alentejo. Der handtuchschmale Zugang zur<br />
Treppe versteckt sich zwischen zwei Privatgrundstücken in<br />
der gleichnamigen Feriensiedlung. Augenscheinlich liegt den<br />
Villeninhabern wenig daran, den grandiosen Beach zu teilen.<br />
Wie in Malibu. Was nicht ganz aus der Luft gegriffen ist, denn<br />
hier wie dort besitzt so mancher Prominente ein Domizil.<br />
Spätestens seit Madonna auf Ausritten am Strand entdeckt<br />
wurde, geriet Comporta in die Schlagzeilen. Inzwischen dient<br />
auch Schuhdesigner Christian Louboutin als Testimonial.<br />
Im Frühjahr hat er sein Boutique Hotel „Vermelho“ im<br />
verschlafenen Örtchen Melides eröffnet.<br />
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