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HOTELTEST_WIEN<br />
Almanac Palais Vienna<br />
SCHÖNER SCHEIN – UND GANZ VIEL SCHATTEN<br />
AN DER RINGSTRASSE<br />
FEHLSTART Trotz ansprechendem Ambiente überzeugen im Almanac<br />
Palais Vienna weder die Suiten, noch die öffentlichen Bereiche.<br />
TEST-<br />
HIGHLIGHT<br />
Das Bett in meiner<br />
Junior Suite, in dem<br />
außer mir locker auch<br />
noch eine vierköpfige<br />
Familie Platz gefunden<br />
hätte<br />
Lage | beim Stadtpark<br />
Kategorie | 5*, ein Haus der<br />
Almanac-Gruppe, die auch das<br />
wunderbare Almanac Barcelona<br />
betreibt und 2<strong>02</strong>3 noch in Prag<br />
ein Hotel eröffnen will<br />
Architektur | zwei miteinander<br />
verbundene Ringstraßenpalais,<br />
die – mal mehr, mal weniger<br />
gelungen – in neuem Glanz<br />
erstrahlen<br />
Zimmer & Suiten | insgesamt<br />
111 in 10 Kategorien zwischen<br />
37 und 185 m 2<br />
<strong>CC</strong>ircle Tipp | die Almanac<br />
Suite, deren technische Ausstattung<br />
bei unserem Besuch<br />
jedoch ein Desaster war<br />
Stil & Ambiente | typischer<br />
Boutique-Hotellook mit<br />
dunklen Hölzern, messingglänzenden<br />
Leuchten und<br />
gefälliger Kunst<br />
Facilities | Restaurant & Bar<br />
„Donnersmarkt”, Coffeeshop,<br />
Meeting Facilities<br />
Spa | prachtvoller Wellnessbereich<br />
mit Sauna, Dampfbad<br />
und Treatment Rooms, Gym<br />
Service | zumeist sehr bemüht<br />
und sich der Unzulänglichkeiten<br />
des Hauses sehr bewusst.<br />
Sie können einem leidtun, die<br />
jungen, häufig nur englischsprachigen<br />
Mitarbeiter …<br />
Kontakt | Parkring 14-16,<br />
1010 Wien,<br />
T. +43 1 266 01 08,<br />
www.almanachotels.com<br />
UNSER RATING 54 Punkte<br />
Details online auf ccircle.cc<br />
Runde Fenster, schräge Wände, ein<br />
stilvoller Salon und ein schönes<br />
Schlafzimmer: Meine Almanac-Suite<br />
weiß zu gefallen. Schade nur, dass sie<br />
mehr als zwei Monate nach Hoteleröffnung<br />
noch immer nicht weiß, wie<br />
sie zu funktionieren hat. Denn ob Klimaanlage,<br />
Jalousien oder Telefon: Ständig geht irgendwas<br />
wie von Geisterhand an, aus, hoch, nicht runter,<br />
oder es stellt sich tot bzw. auf Dauertuten. Kurz<br />
vor Mitternacht reicht es mir, und nach kurzer<br />
Diskussion („Nein, ich möchte nicht mit offenen<br />
Fenstern und Jalousien schlafen“) bekomme ich<br />
Junior Suite 801 zugewiesen. Die fällt zwar<br />
kleiner aus, präsentiert sich dafür aber mit dem<br />
größten Bett und der niedrigsten jemals in einem<br />
Hotel erlebten Deckenhöhe (171 cm klein, erreiche<br />
ich mit ausgestreckten Armen mühelos die Decke).<br />
Kuriosum am nächsten Morgen: zwei völlig<br />
idente, nebeneinander an die Wand montierte<br />
Duschen im Marmorbad. Für Duschwettbewerbe?<br />
Eh schon im Bademantel, will ich vor dem<br />
Frühstück schnell noch ein paar Runden im<br />
14-Meter-Pool drehen. Da ich auf dem Weg<br />
dorthin aber nicht durch die Lobby und einen<br />
Besprechungsraum gehen möchte, muss ich<br />
zunächst einmal runter in die 7. Etage und von<br />
dort aus mit zwei anderen Aufzügen weiter in<br />
den Keller. Also, theoretisch. Denn in der Praxis<br />
funktioniert keiner der beiden Lifte …<br />
Noch Lust auf Weiterlesen und ein paar Häppchen<br />
Kulinarik? Dann begleiten Sie mich doch ins an<br />
sich sehr hübsche Hotelrestaurant „Donnersmarkt“,<br />
in dem morgens À-la-Carte-Frühstück und abends<br />
„Plant-Forward“-Cuisine à la kühlschrankkalter<br />
Rote-Beete-Salat oder tatsächlich köstliches<br />
Spargel-Tempura serviert wird. Sie möchten beim<br />
Dessert (das Zitronen-Crumble ist wirklich gut!)<br />
mit mir darüber diskutieren, ob man so etwas<br />
schreiben darf? Ich finde schon, denn zwei<br />
Monate nach der Eröffnung sollte der Standardsatz<br />
„Sorry, soft opening“ einfach nicht mehr alles<br />
entschuldigen!<br />
TEXT: JÖRG BERTRAM<br />
PERFEKT FÜR …<br />
Sparfüchse mit dickem Fell, die für akzeptable<br />
Opening Rates vieles verzeihen<br />
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