14.07.2023 Aufrufe

CC_02_2023_Sammelmappe_web

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

EXPLORER_JW MARRIOTT LODGE MASAI MARA<br />

beachten uns nicht. Sie verfolgen ihr eigenes<br />

Ziel. „Seit Tagen haben Sie nichts gegessen“,<br />

sagt Sophie, ihre eingefallenen Bäuche<br />

betrachtend. Tatsächlich sind weit und<br />

breit keine Antilopen zu sehen, dabei hatten<br />

uns vor kurzem noch unzählige, glänzende<br />

Augen von Gazellen und Thomson-Antilopen<br />

angestarrt. Geparden gehen sie offensichtlich<br />

lieber aus dem Weg.<br />

Die hungrigen Wildtiere erinnern uns daran,<br />

dass wir selbst noch nichts im Magen haben.<br />

Seit 6 Uhr morgens sind wir unterwegs,<br />

haben in der Lodge einen hastigen Kaffee<br />

getrunken und uns seitdem von Nüssen und<br />

Snacks ernährt. „Auf zum Frühstück“, befiehlt<br />

Sophie und rast mit uns über die weite, offene<br />

Savanne, dorthin wo der Horizont maximal<br />

von Schirmakazien oder Giraffenhälsen<br />

unterbrochen wird. Noch ein paar holprige<br />

Minuten geht es weiter bis zu einer Senke,<br />

wo ein einsames Riesenexemplar eines<br />

bilderbuchschönen Akazienbaums steht,<br />

darunter wartet ein Massai-Mitarbeiter aus<br />

der Lodge, der im traditionellen Massai-<br />

Outfit inklusive Speer Wache hält. Gegenüber<br />

erstreckt sich ein langer Tisch, der mit<br />

flatterndem, weißem Tischtuch, Gläsern und<br />

Porzellangeschirr gedeckt ist. Getaucht in die<br />

sanften Farben des Morgenlichts, wirkt die<br />

Szene surreal und erweckt, ob man will oder<br />

nicht, „Out of Africa“-Fantasien. Kaum zu<br />

glauben: Während wir auf Pirschfahrt waren,<br />

hat das Team aus der Lodge ein Esszimmer<br />

in den Busch gestellt, samt mobiler Küche<br />

und einer Bar mit schimmerndem Sektkübel,<br />

von der aus Mimosas gereicht werden.<br />

Auch Joseph aus dem Sarabi-Restaurant<br />

der Lodge ist plötzlich da, nimmt À-la-carte-<br />

Bestellungen für Frühstückseier auf,<br />

während belegte Platten mit Würstchen,<br />

gebratenem Speck und Baked Beans um<br />

uns herum duften …<br />

Zwei Welten unter<br />

einem Zeltdach<br />

Glücksgefühle in der Savanne, ein dekadentes<br />

Frühstück im Busch, eine Rückenmassage<br />

im Spa-Zelt mit Ausblick, und abends in<br />

der Fig Tree Lounge beim Sundowner den<br />

Geschichten der beiden Massai Mike und Tito<br />

zuzuhören: Das sind Kontraste, die ziemlich<br />

unter die Haut gehen. Insbesondere wenn der<br />

in der Lodge gebotene Luxus und das noch<br />

immer archaische Leben in der Masai<br />

Mara unvermittelt aufeinanderprallen.<br />

Mike und Tito hatten Glück. Ihnen wurde<br />

von ihren Eltern die Möglichkeit finanziert,<br />

eine Schule zu besuchen. Ihr Leben<br />

im Dorf war jedoch hart: Mike hat den<br />

herausfordernden Initiationsritus zum<br />

Massai-Krieger durchgemacht, und Tito, eine<br />

Frau, die mit 13 Jahren mit einem ihr völlig<br />

fremden Mann verheiratet wurde, erzählt<br />

uns von dem Trauma des Verlusts ihrer<br />

Kindheit. Heute ist Tito eine selbstständige<br />

junge Frau, die für die Lodge den ersten<br />

Arbeitsvertrag ihres Lebens unterschrieben<br />

hat und demnächst sogar ihren Abschluss im<br />

Hospitality-Gewerbe macht. Beide arbeiten<br />

seit ein paar Monaten hier und verstehen<br />

sich jetzt als Botschafter, um in der Massai-<br />

Gemeinde für den Schulbesuch von Kindern<br />

und die Ausbildung von Jugendlichen zu<br />

werben. Bildung sehen sie als Befähigung<br />

und mächtige Chance für ihr Volk, in der<br />

heutigen Zeit mit Würde zu überleben. Große<br />

Hoffnungen setzten sie unter anderem auf<br />

den Maa-Trust, eine Stiftung, die als Teil des<br />

ambitionierten Nachhaltigkeitsprogramms<br />

der JW Marriott Lodge ins Leben gerufen<br />

wurde und der ein gewisser Prozentsatz<br />

des Übernachtungspreises der Gäste<br />

zugutekommt. Diese Stiftung betreibt<br />

verschiedenste Projekte wie die Gemeinden<br />

mit Trinkwasser zu versorgen, Mädchen,<br />

Jungen, Frauen und Kindern eine Ausbildung<br />

und ein Praktikum in der Lodge zu bieten oder<br />

lokale Kunsthandwerker bei Herstellung und<br />

Verkauf ihrer Erzeugnisse zu unterstützen.<br />

Abschied? -<br />

Nicht für immer<br />

Noch ein letztes Abendessen im Sarabi<br />

Restaurant. Der Tisch ist voll beladen:<br />

Schüsseln mit gegrilltem Rind, Lamm und<br />

Fisch, dazu knackfrische Salate aus dem JW-<br />

Garten und beliebte kenianische Spezialitäten<br />

wie Ugali (ein Küchlein aus Maisbrei) und ein<br />

herrlicher gesalzener Krautsalat. Wir bitten<br />

unsere Safari Guide Sophie, den Transfer zum<br />

Flughafen am nächsten Tag früher anzutreten<br />

in der Hoffnung, doch noch Nashörner zu<br />

sehen, deren bevorzugtes Gebiet rund um den<br />

Keekorok Airstrip liegt. Sophie will uns nichts<br />

versprechen und weist sehr diplomatisch<br />

darauf hin, dass sie uns bei unserem ersten<br />

Besuch nicht alle Tiere zeigen möchte. Wir<br />

sollten in den Monaten Juli bis Oktober<br />

zurückkommen, wenn während der „Great<br />

Migration“ die Route der Gnus und Zebras<br />

fast direkt an der Lodge vorbeiführt. Doch<br />

dann sehen wir ein mächtiges, graufarbenes<br />

Hinterteil mit Minischwanz aus dem<br />

Gebüsch ragen – Nashorn! Es schert sich<br />

nicht um uns, dreht ab und sorgt dafür,<br />

dass wir kein Instagram-taugliches Foto<br />

schießen können. Aber es gibt eine andere<br />

Überraschung: Massai-Mitarbeiter Mike<br />

Minchilei aus der Lodge hat sich seinen<br />

ersten Instagram Account eingerichtet und<br />

wartet auf Follower.<br />

Eins ist sicher: Wir werden mit ihm<br />

verbunden bleiben, auch wenn Welten<br />

zwischen uns liegen.<br />

TEAMGEIST INKLUSIVE Security Guard<br />

Mike Minchilei (Mitte) mit Vice President<br />

& Global Brand Leader JW Marriott Bruce<br />

Rohr (links) und Simone Dressler<br />

054

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!