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EINFACH KÖSTLICH!<br />
Der Karmelitermarkt (s. o.),<br />
das Steirereck (li.) und das<br />
Palmenhaus im Burggarten (re.)<br />
WIENER WEIN Wien ist weltweit die einzige Metropole, die<br />
innerhalb der Stadtgrenzen nennenswerten Weinbau betreibt.<br />
FOTOS: WWW.WIEN.INFO<br />
Ein tierisches Vergnügen verspricht auch die Spanische<br />
Hofreitschule, in der sich 200 Beschäftigte penibel um das<br />
Wohl der berühmten Lipizzaner kümmern. Zum Wiehern<br />
fand das Nachrichtenmagazin „profil“ kürzlich einen<br />
Lokalaugenschein: „Die weißen Hengste stehen in<br />
luxuriösen, mit Gold verzierten Stallungen, jede Box ist<br />
kniehoch mit Stroh eingestreut und trägt in geschwungenen<br />
Lettern den Namen des Bewohners. In manchem Pensionistenwohnheim<br />
würde man ob der Rundumbetreuung und<br />
des Personalschlüssels wohl vor Neid erblassen.“<br />
Kompromisslos zelebriert werden heuer auch zwei Jubiläen:<br />
Das Belvedere, die fabelhafte Sommerresidenz von Prinz<br />
Eugen, ist 300 Jahre alt, dazu kommen 150 Jahre Wiener<br />
Weltausstellung: Am 1. Mai 1873 von Kaiser Franz Joseph<br />
eröffnet, katapultierte die sechsmonatige Leistungsschau<br />
die Habsburger-Metropole in Richtung moderne Weltstadt.<br />
Die zentrale Rotunde im Pratergelände<br />
war mit einem Durchmesser von 108 m so<br />
gigantisch dimensioniert, dass darin selbst<br />
die Kuppel des Petersdoms Platz gehabt<br />
hätte. 1937 abgebrannt, erlebt sie nun<br />
als Neubau Auferstehung, ab Herbst mit<br />
360-Grad-Kunst auf über 3.000 m 2 .<br />
Ein Markt mit Haubenlokal<br />
Hungrig vom Sightseeing? Gusto auf<br />
einen Markt-Bummel? Dann nicht<br />
reflexartig den überstrapazierten Naschmarkt<br />
aufsuchen. Autor und Kolumnist<br />
Christian Sailer empfiehlt stattdessen den Karmelitermarkt,<br />
der immer „Samstag frühmorgens zu Wiens bestem Markt<br />
mutiert“. Ein echter Geheimtipp findet sich freilich fern des<br />
Zentrums, im 12. Bezirk – der Meidlinger Markt drehte<br />
innerhalb von knapp 10 Jahren von „klinisch tot“ auf „hip“:<br />
Er kann mit dem ersten und bisher einzigen Haubenlokal<br />
auf einem Wiener Markt dienen, der „Wirtschaft am Markt“.<br />
Generell ist das kulinarische Spektrum in der 2-Millionen-<br />
Einwohner-Kapitale gigantisch. Von Fine Dining bis zum<br />
deftigen Streetfood spannt sich der Bogen – Würstel verulkt<br />
Sternekoch Lukas Mraz liebevoll zu „Wiener Sushi“. Als<br />
kulinarische Oberliga gelten immer noch das „Steirereck“<br />
und das „Do & Co“ hoch über dem Stephansplatz, das mit<br />
fast schon skurriler Konsequenz nichts an seiner Speisekarte<br />
ändert. Vegetarier kommen im „Tian“ auf ihre Rechnung.<br />
Sehen und Gesehenwerden heißt es im „Fabios“ oder ein<br />
paar Schritte weiter im „Schwarzen<br />
Kameel“, wo als Signature Dish das Beinschinkenbrötchen<br />
mit Kren gereicht wird.<br />
Frühstückstiger werden angesichts der<br />
Etageren in der „Meierei“ im Stadtpark<br />
von Glücksgefühlen geflutet, Heurigen-<br />
Fans blicken vom „Wieninger am<br />
Nussberg“ weinselig auf Wien hinab.<br />
Mick Jagger ließ es sich nach dem<br />
umjubelten Stadion-Konzert der Stones<br />
im Vorjahr beim Würstelstand „Bitzinger“<br />
bei der Albertina schmecken. „I can’t<br />
get no satisfaction“? Mitnichten.<br />
Eher „Wien, Wien, nur du allein“.<br />
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