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reformleben - Nr. 51 - Biologisches Alter

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KRANKHEIT<br />

behandeln ist gut,<br />

Gesundwerden ist besser<br />

Warum geht es vielen Menschen nicht gut?<br />

In der zweiten Lebenshälfte, manchmal<br />

schon früher, zählt das Reden und Klagen<br />

über Krankheiten zu den häufigsten<br />

Themen. Verständlicherweise. Immer noch<br />

sind Zivilisationskrankheiten sehr häufig.<br />

Ganz überwiegend verlaufen sie chronisch,<br />

mit allmählicher Verschlechterung der Befunde.<br />

Obgleich die eingreifende Medizin<br />

zweifellos hochwirksam ist und erfolgreich,<br />

kann die Krankheitsflut bestenfalls<br />

eingedämmt werden. Ambulanzen, Notaufnahmen,<br />

Krankenhäuser und Pflegedienste<br />

sind überlastet und überfordert.<br />

Lebens- und Gesundheitsspanne<br />

Das Gesundheitswesen, zutreffender als<br />

Krankheitswesen zu bezeichnen, ist alles, aber<br />

nicht billig. Obgleich das bei der Inanspruchnahme<br />

erstmal so scheint. Leistungen werden<br />

scheinbar kostenfrei gewährt. Doch das ist<br />

nicht so. Einerseits klagen Leistungserbringer<br />

über unzureichende Vergütung und weisen<br />

nachdrücklich auf ihre Systemrelevanz<br />

hin. Andererseits wurden<br />

allein in Deutschland im Jahr<br />

2021 über 474 Milliarden<br />

Euro für Diagnostik und Behandlung<br />

von Krankheiten<br />

und für die Versorgung<br />

gezahlt.<br />

Der Betrag fiel bestimmt nicht vom Himmel.<br />

Es wurde auch nicht mehr Gesundheit damit<br />

erreicht. Und das ist das wahrhaft tragisch.<br />

Immer mehr Menschen fühlen sich krank. Und<br />

immer mehr Menschen sind sehr krank. Leben<br />

wohl etliche Jahre länger als ihre Eltern und<br />

Großeltern (was zweifellos ein Verdienst der<br />

modernen Medizin ist). Doch oftmals ist die<br />

längere Lebenszeit von Krankheit, Depression<br />

und Hilfsbedürftigkeit begleitet. wird oftmals<br />

auch als belastet empfunden und diskreditiert.<br />

Kostenexplosion bei Pflegeleistungen<br />

Vor keineswegs langer Zeit wären die heutigen<br />

Versorgungs- und Pflegeleistungen noch<br />

als unerreichbare Utopie erhofft worden. In<br />

2011 standen erst 22,2 Milliarden Euro für die<br />

Pflege bereit, zehn Jahre später in 2021 waren<br />

das schon 52,5 Milliarden Euro. Nachdenklich<br />

macht, dass all das nicht reicht. Nicht für<br />

die Versorgungsbedürftigen und nicht für die<br />

Leistungserbringer. Allerseits wird Mangel<br />

beklagt. Mangel an Empathie, an Respekt, an<br />

4 | <strong>reformleben</strong> 04/2023

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