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reformleben - Nr. 51 - Biologisches Alter

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Wohl werden mit „Gesundheit“ noch Ämter,<br />

Minister und manche Kassen bezeichnet, aber<br />

inhaltlich geht es zwangsläufig um Krankheiten.<br />

Und in den Studien zur evidenzbasierten<br />

Medizin kommt Gesundheit auch kaum vor, da<br />

geht es um sogenannte harte Endpunkte, um<br />

Morbiditätsziffern, Inzidenzen, Hospitalisierung<br />

und Morbidität.<br />

verheerende Katastrophen. Verursacht vom Verhalten<br />

vieler Einzelner, der großen Mehrheit.<br />

Selbstverständlich leiden die an ihrer Angst<br />

vor der Zukunft, die immer schwerer zu verdrängen<br />

ist. Dennoch sind nur wenige bereit,<br />

ihren Lebensstil grundlegend zu ändern, d.h.<br />

ihre Ansprüche und ihren Konsum auf das<br />

wirklich Notwendige zu beschränken.<br />

Eine Voraussetzung für Gesundheit ist Sinn -<br />

wohl die wichtigste Basis. Das bedeutet im<br />

Umkehrschluss: ohne Sinn keine Gesundheit.<br />

In unserer Gesellschaft wird Leistung,<br />

Schnelligkeit, Marge und Effektivität viel mehr<br />

geschätzt als der Sinn. Dass es daran mitunter<br />

hapert, muss nicht erstaunen. Die Devise – im<br />

wahrsten Sinne des Wortes – für die Versorgung<br />

ist Geld, viel mehr Geld. Das dennoch an<br />

allen Ecken nicht ausreicht. Ohne Selbstbeteiligung,<br />

nicht primär des Geldes wegen, und<br />

Selbstverantwortung wird da keine Besserung<br />

sein. Statt sich darauf zu besinnen, werden<br />

populistische Phrasen gedroschen, wie die von<br />

den Reichen, die zur Kasse gebeten werden<br />

sollen, vielleicht in Handschellen. So oder so<br />

erwächst aus mehr Geld nicht automatisch<br />

mehr Gesundheit. Auf keiner Seite. Auch mit<br />

474 Milliarden Euro nicht.<br />

Medizin ohne Sinn hat keinen Sinn.<br />

Symptome mangelnder Nachhaltigkeit<br />

Ironischerweise hat dieser Lebensstil nicht<br />

nur zur Erderwärmung, zum Entstehen von<br />

Dürren und Bränden, zu Ernteverlusten, Hungersnot<br />

und Migration beigetragen, sondern<br />

auch zur Vermehrung und Verstärkung der<br />

Zivilisationskrankheiten. Was Menschen der<br />

Umwelt antun, fällt schließlich auf sie selber<br />

zurück, in Form dieser Krankheiten. Natürlich<br />

sind die Zusammenhänge komplex. Aber im<br />

Prinzip, kollektiv betrachtet, ist das so. Blickt<br />

man auf die eigentlichen Ursachen, im Verhalten<br />

der Menschen, im Lebensstil wird klar,<br />

dass die Medizin alleine mit der Behandlung<br />

der Folgen massiv überfordert ist. Es wäre ja<br />

auch nicht zu erwarten, dass die Medizin die<br />

Klimaveränderung behandeln könnte (zu der<br />

sie mit ca. fünf Prozent der Gesamtemissionen<br />

an Kohlendioxid sogar beiträgt). Hier wie da,<br />

bei den Zivilisationskrankheiten wie bei der<br />

Klimaveränderung, sind wesentliche Ursachen<br />

letztlich im psychopathologischen Bereich zu<br />

finden.<br />

„Wir leben in einer Gesellschaft, deren Weisheit<br />

schwach ist und deren Apparate stark sind.“<br />

Fulbert Steffensky, Essay: „Mut zur Endlichkeit“<br />

Tatsächlich werden die Apparate immer noch<br />

stärker und die Ansprüche immer noch größer.<br />

Und die Zukunft wird belastender, bedrohlicher.<br />

Das hat mit den Apparaten zu tun und<br />

den Ansprüchen. Sehenden Auges betreibt die<br />

Menschheit damit weiter die Erderwärmung<br />

mit unnötigem Verbrauch und produziert damit<br />

6 | <strong>reformleben</strong> 04/2023

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