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Kulturfenster Nr. 04|2023 - August 2023

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Blasmusik<br />

„Taktwechsel“ bei der<br />

Musikkapelle Badia/Abtei<br />

Auf Fridl Pescoller folgt Matthias Thaler<br />

aber nicht beängstigen und ist gleich mit<br />

viel Einsatz und Motivation an die Arbeit gegangen.<br />

Für den zweiten Teil des Konzertes<br />

hat er ein neues Programm einstudiert und<br />

dazu unter anderem den Titel „Wings to fly –<br />

Flügel zum Fliegen“ von Thomas Doss ausgesucht.<br />

Alle wünschen ihm, dass das ein<br />

gutes Omen für seine zukünftige Tätigkeit ist.<br />

Die 72 Musikant*innen, welche an diesem<br />

Abend unter seiner Leitung standen, werden<br />

ihn auf jeden Fall dabei unterstützen.<br />

Ehrung verdienter<br />

Musikant*innen<br />

Ein historischer Moment: Fridl Pescoller (links) übergab nach 45 Jahren den Taktstock<br />

der MK Badia/Abtei an seinen Nachfolger Matthias Thaler. (Foto: Freddy Planinscheck)<br />

Die Müjiga de Badia lud am 20. Mai zu einem<br />

besonderen Konzert, bei dem nicht unbedingt<br />

der Takt, sondern vielmehr der Taktstock wechselte.<br />

Man kann wohl behaupten, dass an diesem<br />

Abend eine Ära zu Ende gegangen ist:<br />

Es ist jene von Fridl Pescoller, welcher mit<br />

unvergleichlichem Engagement, Idealismus,<br />

Können und großer Liebe zur Blasmusik und<br />

zum Verein die Geschicke der Musikkapelle<br />

Abtei 45 Jahre lang geleitet hat. Der Abend<br />

war gezeichnet von großen Emotionen und<br />

die vielen Tränen – im Publikum sowie auch<br />

auf der Bühne, waren ein Zeichen dafür, dass<br />

Fridl tiefe Spuren im Verein und in der Dorfgemeinschaft<br />

hinterlässt.<br />

Musikalische Emotionen<br />

zum Abschied<br />

Der erste Teil des Konzertes stand und seiner<br />

Leitung und er hat sich einige seiner Lieblingsstücke<br />

gewünscht: „Also sprach Zarathustra“<br />

und den anschließenden Marsch<br />

„Die Sonne geht auf“. Die bekannte Ouvertüre<br />

„Dichter und Bauer“ ist wohl jene, die<br />

er am öftesten dirigiert hat – es dürfte rund<br />

90mal gewesen sein. Im letzten Jahr wurde<br />

das Musiktheater „Ujöp da Oies“ aufgeführt,<br />

für dessen Verwirklichung er auch federführend<br />

war. Daher hat der Komponist Antonio<br />

Rossi eigens eine „Selection from Ujöp<br />

da Oies“ für Fridls Abschied zusammengestellt.<br />

Abgerundet wurde das Programm mit<br />

dem Marsch „Nasim Pohranicnikum“, welchen<br />

Friedl Pescoller selbst instrumentiert<br />

hat. Der verdiente und lang anhaltende Applaus<br />

und die Standing Ovations waren der<br />

krönende Abschluss eines besonderen Lebensabschnittes<br />

dieses talentierten Musikers.<br />

Er hat in all diesen Jahren immer wieder<br />

dafür gesorgt, dass etwas Neues auf die<br />

Bühne kommt, so zum Beispiel Konzerte mit<br />

Rockbands, in Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />

Chören, mit weltbekannten Solisten<br />

wie Steven Mead und Patrick Sheridan, mit<br />

der Komboband der Königlichen Marinekapelle<br />

Holland, Weihnachtskonzerte verschiedenster<br />

Art und, wie bereits erwähnt,<br />

das Musiktheater über das Leben des hl.<br />

Josef Freinademetz.<br />

Sein großer Verdienst ist jedoch, dass er sein<br />

Talent, welches er immer wieder versucht<br />

hat zu pflegen und fortzubilden, ohne Eifersucht<br />

weitergegeben und es dem Verein sowie<br />

der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt<br />

hat. Und diesem Umstand ist es wohl auch<br />

zu verdanken, dass sein Nachfolger aus den<br />

eigenen Reihen der Musikkapelle Badia/Abtei<br />

stammt und weiterhin mit der Unterstützung<br />

von Friedl rechnen kann.<br />

Der „Neue“ am Dirigentenpult<br />

Es ist Matthias Thaler, seit 27 Jahren fleißiger<br />

Trompeter bei der Kapelle. Matthias<br />

hat ein schweres Erbe zu tragen, lässt sich<br />

Im Rahmen des Konzertes wurden auch Ehrungen<br />

an langjährige Mitglieder der Kapelle<br />

verliehen: das VSM-Verbandsehrenzeichen<br />

in Bronze für 15 Jahre an Elvis Burchia, Silvia<br />

Valentin und Sepl Piccolruaz, das silberne<br />

Ehrenzeichen für 25 Jahre an den derzeitigen<br />

Obmann Philipp Lerchegger, das Ehrenzeichen<br />

in Gold für 40 Jahre an Ewald Schenk<br />

und das große Ehrenzeichen in Gold für unglaubliche<br />

60 Jahre an die beiden Brüder<br />

von Fridl, Bruno und Erich Pescoller. Letzterer<br />

war 26 Jahre lang Obmann, Bruno war<br />

selbst Dirigent und hat für die Weiterbildung<br />

vieler Musikanten gesorgt. Beide waren maßgeblich<br />

an der musikalischen Entwicklung<br />

ihres „kleinen Bruders“ beteiligt.<br />

Bezirkskapellmeister Georg Kirchler und<br />

der Obmann der Uniun Musighes Val Badia<br />

Heinz Canins haben die Ehrungen vorgenommen<br />

und die Urkunden samt Abzeichen<br />

überreicht. Auch haben es sich<br />

Landeshauptmann Arno Kompatscher und<br />

dessen Stellvertreter Daniel Alfreider nicht<br />

nehmen lassen, beim Abschied der „Blasmusikikone“<br />

Fridl dabei zu sein.<br />

Die Musikkapelle Badia/Abtei wünscht dem<br />

neuen Fagottisten Fridl – er wird in Zukunft<br />

aber auch an der Klarinette und an der Tuba<br />

zu finden sein – viel Freude am Musizieren<br />

in den Reihen „seiner“ Müjiga de Badia.<br />

Dem neuen Dirigenten Matthias wünschen<br />

wir ebenso viel Erfolg und dass er, am Beispiel<br />

seines Vorgängers die Motivation und<br />

die Liebe zum Verein und der Blasmusik immer<br />

wieder neu entdeckt.<br />

Heinz Canins<br />

Obmann der „Uniun Musighes Val Badia“<br />

In der ladinischen<br />

Tagesschau „TRAIL“<br />

vom 22. Mai gab es<br />

einen Bericht zum<br />

besonderen Konzert<br />

der „Müjiga de Badia“.<br />

KulturFenster<br />

19 04/<strong>August</strong> <strong>2023</strong>

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