Kulturfenster Nr. 04|2023 - August 2023

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jubiliert MUSIK IN BEWEGUNG SHOW BK Lana BK Gries MK Lengmoos MK Wiesen MK Taufers im Münstertal MK St.Martin in Thurn MK Rodeneck Fotosammlung auf www.vsm.bz.it Banda Comunale di Moena KulturFenster 8 04/August 2023
VSM intern „Das schaut schön aus mit den Mädchen vorne“ Weitere Erkenntnisse zur Geschichte der Frauen in den Musikkapellen Südtirols Mit der Festschrift zum 75-jährigen Jubiläum des VSM schlug man mit dem Kapitel „Die Rolle der Frauen in den Musikkapellen Südtirols“ ein neues und unbekanntes Forschungsfeld der hiesigen Musikgeschichte auf. Dieser historische Überblick soll erste wichtige Entwicklungen darstellen und die Forschung dazu anregen. Letzteres wurde erreicht, da nach dem Erscheinen des Aufsatzes weitere spannende Informationen an die Oberfläche traten, die aufzeigten, wie vielfältig die Vergangenheit der Musikantinnen in den Vereinen war. Dazu gehören auch die zwei Beispiele, auf die im Folgendem eingegangen wird. Die Musikkapelle Wolkenstein, Gröden leistet Pionierarbeit Musikkapellen, die im Laufe der 70er- Jahre Musikantinnen aufgenommen haben, waren die Pioniere und Vorreiter ihrer Zeit. Dazu gehörte auch die Musikkapelle Wolkenstein, die eine der ersten, wenn nicht sogar die erste Kapelle (nach derzeitigem Forschungsstand) war, die Mädchen in ihren Reihen begrüßte. 1970 wurden fünf aufgenommen: Christine Delago, Brigitte Kerschbaumer, Lotti Glück, Lidia Perathoner und Claudia Soppelsa. In einem Interview erzählten Frau Perathoner und Soppelsa über ihren Eintritt und die Zeit im Verein. Die Idee und die Umsetzung, Mädchen aufzunehmen, hatten vor allem der damalige Kapellmeister Andrea Mussner und der Obmann Anton Demetz. Sie sahen bei einem Vereinsausflug in Hamburg 1970 einen Umzug, bei dem mehrere Frauen mit einem Glockenspiel in der ersten Reihe marschierten. Die beiden Musikanten waren davon begeistert und hatten sich – laut Perathoner – gedacht: „Das schaut schön aus mit den Mädchen vorne, das macht Schwung.“ In diesem Zusammenhang ist Lidia Perathoner in der Montur auch hervorzuheben, dass beide Männer zur damaligen Zeit fortschrittliche und moderne Ansichten teilten. Perathoner war damals 15 Jahre alt und hatte es zunächst beim Chor versuchen wollen: „Man hat etwas gesucht zum Ausgehen und zum sich Kennenlernen.“ Diesen Beweggrund hatte auch Soppelsa: „Das Ausgehen haben wir sonst ja nicht gehabt und genau deswegen war es schon schön.“ Andrea Mussner: 53 Jahre aktives Mitglied der MK Wolkenstein, davon 39 Jahre Kapellmeister. Lidia Perathoner verh. Mussner mit Ehemann Andrea Mussner, dem damaligen Kapellmeister Damals war es für Mädchen nicht üblich, abends von zu Hause wegzugehen. Während die Feuerwehr und die Musikkapelle Männerdomänen waren, fanden vor allem die Frauen im Chor eine Gelegenheit, einer Vereinstätigkeit nachzugehen. Doch nach der ersten Probe war Perathoner bewusst, dass es ihr im Chor nicht gefallen würde. Sie versuchte es bei der Kapelle, wo bereits ihr älterer Bruder mitspielte. Anton Demetz: 60 Jahre aktives Mitglied (15 J. MK Waidbruck; Rest MK Wolkenstein) und Ehrenobmann der MK Wolkenstein KulturFenster 9 04/August 2023
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