18.08.2023 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 5 2023

Für uns geht es bei nachhaltiger Architektur vor allem darum, Gebäude zu entwerfen, zu errichten und zu betreiben, die sozial, wirtschaftlich und ökologisch verantwortungsbewusst sind. Der Weg dahin kann vielfältig sein, doch besonders in der Kreislaufwirtschaft steckt noch viel ungenutztes Potential. Eigentlich ist das Konzept ganz einfach: Alles, was wiederverwendet oder zumindest recycelt werden kann, braucht nicht komplett neu hergestellt zu werden. In der Realität bleibt dieses Konzept leider immer noch eine Randerscheinung, die allzu oft an Kosten, Bürokratie und fehlender Logistik scheitert. Durch innovative Technologien, das Engagement der Baubranche und die Zusammenarbeit von Architekten, Bauherren und Regierungen müssen wir alle dazu beitragen, dass Gebäude nicht nur funktional, ästhetisch ansprechend oder wirtschaftlich sind, sondern auch im Einklang mit der Natur und den Bedürfnissen zukünftiger Generationen stehen. Mit unserer Auswahl an Artikeln in dieser Ausgabe, versuchen wir diesem Thema, so gut es geht, gerecht zu werden und aufzuzeigen, was alles möglich ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.

Für uns geht es bei nachhaltiger Architektur vor allem darum, Gebäude zu entwerfen, zu errichten und zu betreiben, die sozial, wirtschaftlich und ökologisch verantwortungsbewusst sind. Der Weg dahin kann vielfältig sein, doch besonders in der Kreislaufwirtschaft steckt noch viel ungenutztes Potential. Eigentlich ist das Konzept ganz einfach: Alles, was wiederverwendet oder zumindest recycelt werden kann, braucht nicht komplett neu hergestellt zu werden. In der Realität bleibt dieses Konzept leider immer noch eine Randerscheinung, die allzu oft an Kosten, Bürokratie und fehlender Logistik scheitert. Durch innovative Technologien, das Engagement der Baubranche und die Zusammenarbeit von Architekten, Bauherren und Regierungen müssen wir alle dazu beitragen, dass Gebäude nicht nur funktional, ästhetisch ansprechend oder wirtschaftlich sind, sondern auch im Einklang mit der Natur und den Bedürfnissen zukünftiger Generationen stehen. Mit unserer Auswahl an Artikeln in dieser Ausgabe, versuchen wir diesem Thema, so gut es geht, gerecht zu werden und aufzuzeigen, was alles möglich ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

40<br />

Nachhaltig bauen<br />

Alles im<br />

(zirkulären) Fluss<br />

Primeo Energie Kosmos / Münchenstein, Schweiz / Rapp<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Beat Ernst<br />

Im Rahmen des 125-jährigen Bestehens der Genossenschaft<br />

Elektra Birseck Münchenstein (EBM) galt es am<br />

Hauptsitz des Unternehmens bei Basel, das bereits<br />

existierende Elektrizitätsmuseum zu sanieren und um<br />

einen Neubau zu ergänzen. Als interaktiver Ort der Bildung<br />

und Wissensvermittlung sollte der neue, zweiteilige<br />

Komplex unter dem Titel Primeo Energie Kosmos<br />

das Areal erweitern und bei Interessierten sowie Schülern<br />

unterschiedlichen Alters künftig ein Bewusstsein<br />

für Klima und Energie schaffen. Für den Entwurf des<br />

neuen Science- und Erlebniscenters ließen sich die<br />

Architekten nach dem Motto „Panta rhei“ – alles fließt<br />

– vom Fluss des Stroms inspirieren und interpretierten<br />

das Bauen selbst als alternierenden, transformativen<br />

Prozess. Schließlich wollte man, dass der jüngste Zuwachs<br />

auf dem Firmengelände auch die nachhaltigen<br />

Werte des engagierten Energielieferanten repräsentiert.<br />

Um den CO 2 -Ausstoß zu minimieren, entschied<br />

man sich deshalb im Sinne des Cradle-to-Cradle-Prinzips<br />

für die Verwendung von recycelten Bauteilen.<br />

Klimawandel und Energiewende sollten im Zuge dessen<br />

sowohl im modernisierten Altbau als auch im neuen<br />

Gebäudeteil hautnah erlebbar sein. Während das<br />

bestehende Haus als Erlebniszentrum wissenschaftliche<br />

Zusammenhänge anschaulich verdeutlicht, laden<br />

im neu errichteten Trakt eine Erlebnisshow, Workshops<br />

und Experimente zum Entdecken, Begreifen<br />

und Mitmachen ein. Neben den Ausstellungsflächen<br />

fungiert auch der Neubau als nachhaltiges Anschauungsobjekt:<br />

Er besteht zu über zwei Dritteln aus wiederverwendeten<br />

Materialien, B-Ware oder Abfallprodukten.<br />

Dazu kommen nachwachsende Rohstoffe aus<br />

der Region, die den Bedarf an grauer Energie weiter<br />

reduzieren. Wo Re-Use – aufgrund von Statik, Regulatorien<br />

oder Wirtschaftlichkeit – nicht möglich war,<br />

setzte man auf recycelbare Werkstoffe. Diese wurden<br />

möglichst hochwertig, unbehandelt und sortenrein<br />

gewählt. Bei einem späteren Rück- oder Umbau lassen<br />

sich die Materialien so wiederum dem Kreislauf zuführen<br />

und machen das Gebäude rundum zirkulär. u<br />

Das Schweizer Energieversorgungsunternehmen<br />

Primeo Energie wirbt damit,<br />

seinen Kunden den Ökostrom<br />

direkt „von der Natur nach<br />

Hause“ zu liefern und so zu<br />

einer nachhaltigeren Zukunft<br />

beizutragen. Passend zu<br />

dieser Philosophie realisierte<br />

das Architekturbüro Rapp<br />

auf dem Firmengelände mit<br />

dem Primeo Energie Kosmos<br />

ein Science- und Erlebniscenter.<br />

Dabei legten die Planer<br />

den Fokus auf die Themen<br />

Energiewende und Klimaneutralität<br />

und errichteten<br />

das Museum in zirkulärer<br />

Bauweise.

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