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Herbert Kickl entlarvt ÖVP-Bargeld-Schmäh

Nach ÖVP-Absage stellt FPÖ in kommender Sondersitzung Antrag zu „Festung Bargeld“

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Nr. 34 Donnerstag, 24. August 2023<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

lk!“<br />

Beim Thema Teuerung verwies<br />

der FPÖ-Bundesparteiobmann auf<br />

die lange Liste der freiheitlichen<br />

Forderungen, die sie bereits Ende<br />

2021 in ihrer Petition „Kostenlawine<br />

Stoppen“ aufgeführt haben:<br />

also Mehrwertsteuersenkung bei<br />

Lebensmitteln, Energie und Treibstoffen<br />

bis hin zum völligen Aussetzen,<br />

Einführung einer<br />

Preisbremse durch<br />

einen Warenkorb samt<br />

Preisstopp-Verordnungsmöglichkeit,<br />

Abschaffung<br />

der sinnlosen<br />

CO2-Steuer, Schluss<br />

mit dem selbstzerstörerischen<br />

EU-Sanktionsregime und jetzt zusätzlich<br />

ein Ende der unsäglichen<br />

Abzock-Politik der Banken mit einer<br />

Übergewinnsteuer oder Bankenabgaben-Erhöhung.<br />

Führende Kraft entscheidet<br />

Eine Forderung nach einem Mindestlohn<br />

könnte er sich vorstellen,<br />

wenn die Sozialpartner das nicht<br />

zusammenbringen oder nicht zusammenbringen<br />

wollen: „Dann<br />

wird man über einen gesetzlichen<br />

Mindestlohn diskutieren müssen.“<br />

Auch die Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker<br />

bis hin zu den Landesräten<br />

mit Einkommen ab 15.000<br />

Euro wolle er gesetzlich fixieren.<br />

Dazu planen die Freiheitlichen einen<br />

entsprechenden Antrag in der<br />

Nationalratssitzung am Jahresende<br />

einzubringen, wozu man auch<br />

<strong>ÖVP</strong> und SPÖ einlade, dem zuzustimmen.<br />

„Aber wir Freiheitliche sind<br />

selbstbewusst, und deswegen ist es<br />

so wichtig, dass wir in Zukunft die<br />

Nummer eins sind“, betonte <strong>Kickl</strong><br />

auch in Hinblick auf die Nationalratswahl<br />

im kommenden Jahr.<br />

„Alles das, was man im Nationalrat beschließen<br />

soll, das muss der Möglichkeit<br />

nach auch das Volk beschließen können.“<br />

Es mache im Bund einen „entscheidenden<br />

Unterschied, wer eine<br />

Regierung anführt“. Er würde sich,<br />

wäre er Regierungschef, dann als<br />

„Volkskanzler“ sehen und dementsprechend<br />

agieren: „Das heißt ja<br />

nichts anderes als ein Kanzler aus<br />

dem Volk für das Volk. Das ist was<br />

anderes als ein Kanzler aus dem<br />

System für das System.“<br />

Dass er zugunsten einer FPÖ-<br />

Regierungsbeteiligung selbst auf<br />

ein Regierungsamt verzichten würde,<br />

schloss <strong>Kickl</strong> aus: „Das wäre<br />

Wählerbetrug, wenn ich als Spitzenkandidat<br />

antrete, aber dann<br />

nicht die Regierungsmannschaft<br />

anführe.“<br />

Dass Bundespräsident Alexander<br />

Van der Bellen, wie zuletzt mehrfach<br />

angedeutet, ihn nicht als Bundeskanzler<br />

angeloben wolle, verurteilte<br />

er als „antidemokratisch“.<br />

Der Bundespräsident würde damit<br />

deutlich machen, dass es in diesem<br />

Land Stimmen gebe, die mehr wert<br />

seien – „die für die anderen Parteien“,<br />

und solche, die weniger wert<br />

seien – „das sind diejenigen, die<br />

die freiheitliche Partei unterstützen“.<br />

Dass auch die<br />

anderen Parteien<br />

dem nicht<br />

widersprochen<br />

hätten, bezeichnete<br />

er als „Verschwörung<br />

der<br />

schwarz-rot Machterhaltungseliten<br />

gegen die Bevölkerung“. Angesichts<br />

der aktuellen Umfragen<br />

hoffe er, dass seine Partei bei den<br />

Nationalratswahlen so abschneide,<br />

dass eine Zweierkoalition nur mit<br />

der FPÖ möglich wäre – und mit<br />

der FPÖ in der Führungsrolle.<br />

Denn die <strong>ÖVP</strong> habe damals in<br />

der Koalition ihre Vormachtstellung<br />

dazu benutzt, die Unterstützergrenze<br />

für Volksbegehren, die<br />

automatisch eine Volksabstimmung<br />

nach sich ziehen sollte, auf<br />

über 900.000 hochzuschrauben.<br />

Diese würde die FPÖ deutlich absenken,<br />

damit auch die Bürger<br />

über das Instrument der Volksabstimmung<br />

wieder mehr Mitspracherecht<br />

bei allen wichtigen Themen<br />

erhalten. Er selbst sehe dabei<br />

kein „Tabuthema“, betonte <strong>Kickl</strong>:<br />

„Alles das, was man im Nationalrat<br />

beschließen soll, das muss der<br />

Möglichkeit nach auch das Volk<br />

beschließen können.“<br />

Hausverstand, nicht Hysterie<br />

Natürlich kam auch die vom<br />

ORF hochgespielte „Klimakatastrophe“<br />

zur Sprache, auf die die<br />

Moderatorin die aktuelle Unwetterserie<br />

des heurigen Sommers zurückführte.<br />

Hat da die FPÖ ihre<br />

Position zur Klimakrise geändert?<br />

Nein, erklärte <strong>Kickl</strong>, denn das sei<br />

eine „zu einfache Antwort auf eine<br />

komplexe Frage“, wenn man eine<br />

Kausalität zwischen Wetter und<br />

Klima herstelle.<br />

Es gehe ihm und den Freiheitlichen<br />

in der Klimadebatte um<br />

„Hausverstand und Verhältnismässigkeit“.<br />

Das heißt, dass man die<br />

erneuerbaren Energien ausbauen<br />

wolle, aber „wir nicht eine komplette<br />

Umstellung des Systems in<br />

ein paar Jahren übers Knie brechen,<br />

die Hunderte Milliarden Euro kostet<br />

und unsere Wirtschaft zerstört<br />

und auch noch die Chinesen fördert,<br />

unterstützen“. Der CO2-Ausstoß<br />

Österreichs werde, ob mit<br />

den aktuellen 0.8 Prozent oder den<br />

von Schwarz-Grün anvisierten 0,4<br />

Prozent Anteil an den weltweiten<br />

CO2-Emissionen, am „Weltklima<br />

und an den Niederschlägen, wenn<br />

sie damit zusammenhängen, nicht<br />

das Mindeste“ ändern.

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