Neue Szene Epaper 2023-09
DAS Stadtmagazin in und um Augsburg seit über 30 Jahren am Puls der Stadt ...
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GERILLTES<br />
45<br />
FREYR<br />
Night and Day<br />
(Nettwerk Music Group)<br />
Meine Oma hätte gesagt: „A sauberer<br />
Bursch!“ Das ist er, der reichlich gutaussehende<br />
schwedisch-isländische<br />
Singer-Songwriter Freyr, dessen zweites<br />
Album den langen Weg aus Skandinavien<br />
direkt auf meinen Schreibtisch<br />
geflattert ist. Auf Night and Day zieht<br />
der Singer-Songwriter eine klangliche<br />
Trennlinie zwischen den beiden Extremen<br />
Hell und Dunkel und zeigt in<br />
den 12 Tracks mit einer ansprechenden<br />
Mixtur aus Freude und Traurigkeit ein<br />
erstaunlich breites Spektrum an Klängen<br />
und Emotionen auf, alles gekrönt<br />
von seinem charmanten skandinavoenglischen<br />
Akzent. Ideal für ein Portiönchen<br />
Entschleunigung, wo uns<br />
die Nordeuropäer sowieso meilenweit<br />
überlegen sind. (max)<br />
ANNA HAUSS<br />
How Long is Now<br />
(Wagram)<br />
Ein Songbeitrag zur Netflix-Erfolgsserie<br />
„The Queen’s Gambit“ brachte<br />
der Berliner Singer-Songwriterin<br />
Anna Hauss bereits 2020 internationale<br />
Aufmerksamkeit und Millionen<br />
Spotify-Streams ein. Seitdem hat sie<br />
an ihrer neuen Platte gebastelt, auf<br />
der Melancholie und Leichtigkeit<br />
harmonisch Hand in Hand gehen.<br />
Ihr überwiegend akustischer Indie-<br />
Pop glänzt durch Annas sonnenklare<br />
Soulstimme, fluffige Melodien und<br />
delikate Instrumentals, allen voran den<br />
fein nuancierten Gitarren. Insgesamt<br />
ein sehr rundes, ausgewogenes Album<br />
mit nachdenklichen, selbstbewussten<br />
und verspielten Momenten. Allein der<br />
nach dem Hören verbleibende Nachgeschmack<br />
könnte etwas intensiver<br />
ausfallen. (lina)<br />
DOPE LEMON<br />
Kimosabè<br />
(BMG)<br />
Nachdem Down-Under-Darling Dope<br />
Lemon aka Angus Stone mit seiner<br />
letzten Scheibe ordentlich abgeliefert<br />
hat, sind die Erwartungen ziemlich<br />
hochgeschraubt. Und auch der<br />
Nachfolger fängt extrem stark an mit<br />
dem grandiosen Titeltrack, der einen<br />
direkt mit charismatischer Bassline,<br />
schwülem Groove und „Don’t go fuck<br />
with my vibe“-Attitude abholt. Leider<br />
lässt dieses Momentum im Laufe des<br />
Albums dann doch etwas nach. Nichtsdestotrotz<br />
passt der Sound zwischen<br />
Lo-Fi-Pop und Indie-Western-Rock<br />
wunderbar in die aktuelle Spätsommer-Mood,<br />
zelebriert sowohl die<br />
heißen, unbeschwerten Wochen, wartet<br />
aber auch schon mit einer leisen Vorahnung<br />
auf kühlere, wehmütige Zeiten<br />
auf. Enjoy it while it lasts! (lina)<br />
FORTUNA EHRENFELD<br />
Glitzerschwein<br />
(Tonproduktion)<br />
Das Musikkollektiv aus Kölle hat sich<br />
mit seiner hauseigenen Mischung<br />
aus Pop und Poesie längst aus der<br />
Geheimtipp-Ecke rausgespielt. Auf ihrem<br />
nunmehr achten Album beweisen<br />
Fortuna Ehrenfeld allein schon mit so<br />
genial-bekloppte Songtiteln wie „Leck<br />
mich am Arsch, amore mio!“ oder<br />
„Aufm Park & Ride von Golgatha“<br />
ihr gewitztes Schreibertalent. Nur<br />
leider geht dieses allzu oft an gewollt<br />
deepen, aber dann doch sehr beliebig<br />
klingenden Schnulzen verloren. Die<br />
paar schnelleren, tanzbaren Nummern<br />
der Platte machen richtig Spaß,<br />
aber mit den pathetischen Balladen<br />
kann ich wirklich überhaupt nichts<br />
anfangen. Wenn es nach mir ginge:<br />
weg mit dem Kitsch, gerne mehr vom<br />
Krawall! (lina)<br />
HHHHHI<br />
HHHHII<br />
HHHHII<br />
HHHIII