Pirouette No. 07/2023 September

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DEU-Juniorensichtung
Zwar hatte die DEU beim ersten Junioren
Grand Prix in Bangkok (siehe Seite 30) bei den
Frauen und dem Eistanzen je einen Startplatz,
wollte ihn aber zunächst nicht beschicken.
Denn weil die Läufer/innen Flüge, Hotel und
sonstige Kosten für sich, Trainer/in und bei
minderjährigen Läufern oft auch einem Elternteil
komplett selbst zahlen mussten, wollte
man ihnen die Kosten nicht zumuten. Aber im
Gespräch ergab sich, dass in Thailand doch
Läufer starten wollten. Also nominierte die
DEU sie auf ihren Wunsch hin.
in Dortmund hatten die Preisrichter kleinere
Tipps, aber keine Einwände bei der Musik.
Noch etwas mehr Dynamik konnten sie im August
einarbeiten. Als bestes deutsches Tanzpaar
erhielten die Oberstdorfer ihre Wunschwettbewerbe
in Linz und Danzig, auch weil die
Reisekosten dorthin am niedrigsten sind. Der
Pirouette erzählten sie, dass sie neuerdings
den italienischen Bekleidungssponsor Karisma
haben. Dieser kam auf sie zu, weil er ein nichtitalienisches
Paar fördern will, das eine Chance
auf eine internationale Karriere hat.
Die ersten beiden Teile ihres Rhythmustanzes
zu Musikstücken des „Electric Light Orchestra“
gelangen Grimm & Savitskiy gut (siehe Seite 4).
Aber im dritten Teil tanzten sie zu einem
schnellen Rock ‘n‘ Roll, der zwar regelkonform
in den 1980er Jahren komponiert worden war.
Aber die DEU-Tanzkommission mit ISU-Tanzkomitee-Mitglied
Ingrid-Charlotte Wolter hatte
trotzdem Bedenken, weil der Rock ‘n‘ Roll kein
charakteristischer Tanz dieser Zeit ist. Solche
Musik wolle die ISU aber sehen. Grimm sagte
später, sie wollten vermeiden, dass sie womöglich
Abzüge für eine unkorrekte Musikwahl
erhalten, und waren sofort bereit, diesen
Teil auszutauschen. Noch in Dortmund spielte
Trainer Rostislav Sinicyn der Jury von seinem
Handy ein paar geeignete Musikstücke vor, denen
die Jury zustimmte. Zurück in Oberstdorf
nach einem Abstecher nach Frankfurt, um die
Kostüme abzuholen, testeten sie, was am besten
auf dem Eis umzusetzen war. Sie entschieden
sich für „So Serious“ aus dem Jahr 1986,
ebenfalls vom „Electric Light Orchestra“ und
zeigten den Rhythmustanz noch einmal am
Morgen vor der DEU Meisterklassesichtung
drei Wochen später in Oberstdorf. Bei der Kür
Auch die beiden anderen Tanzpaare hinterließen
einen recht guten Eindruck. Die Caruso-
Schüler Alexia Kruk (16) & Jan Eisenhaber (18)
aus Berlin, in der vergangenen Saison 13. und
15. bei ihren Junioren Grand Prix, liefen
den Rhythmustanz zu zwei Songs von
Michael Jackson mit Wackler von ihr
bei den Twizzles, aber sonst gelungen.
In der Kür interpretierten sie unter anderem
einen argentinischen Tango und wurden für
Bangkok und Istanbul nominiert. Erfreulich
schnelle Fortschritte haben die zweiten
Oberstdorfer Mia Lee Mayer & Davide Calderari
gemacht, die noch nicht mal ein Jahr lang
zusammen trainieren. Mayer war zuvor in
Oberstdorf mit Tobias Huber gelaufen. Calderari
war Einzelläufer, der schon früher mit guter
Ausstrahlung und Showtalent auffiel und
dessen Schwester als Eistänzerin für Italien
startet. Im Rhythmustanz interpretieren sie
unter anderem Queen und „One Night in
Bangkok“, aber für diese Stadt wurden sie nur
als Ersatz nominiert. Musikalische Grundlage
ihrer Kür, in der sie sogar die wesentlich erfahreneren
Berliner schlugen, sind Charles
Chaplin-Filme. Ihr Wettbewerbsdebüt dürfen
sie beim JGP in Budapest geben.
Viele Patzer der Einzelläufer/innen
Olesya Ray
Mia Lee Mayer und
Davide Calderari
Die Fehlerquote im Einzellaufen, das aus
Sprungtest, KP und Kür bestand, war wieder
einmal recht hoch, vor allem bei den Mädchen.
Hier hat die DEU vorläufig vier JGP-Startplätze.
Mit einem Punkt Vorsprung Erste war hier die
mit Trainerin Julia Gnilozubova von Dortmund
nach Oberstdorf umgezogene JWM-Teilnehmerin
Olesya Ray. In der Michael Jackson-Kür
konnte sie allerdings mit vier Fehlern nicht
überzeugen und im KP war der immerhin versuchte
und in dieser Saison obligatorische 3L
aufgerissen. Für Istanbul wurde sie trotzdem
nominiert. Julia Grabowski lag dicht dahinter
und trainiert jetzt in Duisburg und Dortmund
bei Isabel Heintges. Auch bei ihr ging einiges
daneben, immerhin erhielt sie den JGP in Linz.
Ina Jungmann lief ein fast fehlerfreies KP, aber
patzte in der Kür. Sophie Erhardt aus Oberstdorf
(zuvor Regensburg), neu in der Juniorenklasse,
konnte keinen 3L stehen und hat die
Chance auf den späteren Platz in Danzig, falls
niemand in den ersten JGP herausragend ist.
Anna Grekul stand eigentlich aufgrund ihrer
Leistung (kein sauberer Dreifacher im KP und
ein 3T als einzigen Dreifachen in der Kür) kein
JGP zu. Aber sie war wohl die einzige, die nach
Bangkok wollte, daher wurde ihr Wunsch erfüllt.
Keine guten Tage erwischten Kama Sche-
Julia Grabowski