Pirouette No. 07/2023 September

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32 Linz Junioren Grand Prix Grimm & Savitskiy gewinnen in Linz Vor Ort dabei: Klaus-Reinhold Kany, Fotos: Hella Höppner Zum wiederholten Mal fand in Linz in den beiden bewährten Hallen an der Donau, die jetzt nach der städtischen Wasser-, Gas- und Stromgesellschaft „Linz AG Eisarena“ heißen, ein Junioren Grand Prix statt. Österreich ist stets eine Stütze der ISU und organisiert immer wieder Wettbewerbe, obwohl das Land keinen großen Verband mit Dutzenden oder gar hunderten freiwilligen Helfern oder viel Geld hat. Aber man kümmert sich auch ohne Fernsehen, während im zehnmal so großen Deutschland die Bedenkenträger und die Bürokratie ähnliches verhindern. Daher ist zu hoffen, dass auch in zwei oder drei Jahren wieder ein Junioren Grand Prix in Österreich stattfindet. Hallensprecher Thomas Biegler untermalte so wie schon mehrfach in der Vergangenheit wieder die Pausen mit Musikstücken aus den Ländern der gerade gelaufenen Sportler/innen. Präsidentin Christine Mörth sagte, zwar sei der Zuschuss der ISU nicht größer als früher, aber immerhin bekomme der Verband die Kosten für mehr Preisrichter bezahlt, denn Österreich sei beliebt und nach Linz kamen doppelt so viele Preisrichter wie anderswohin. Die Oberstdorfer Eistänzer Darya Grimm & Michail Savitskiy gewannen in dieser Saison ihren ersten Junioren Grand Prix mit zehn Punkten Vorsprung und bestätigten damit ihre Leistungen der vergangenen Saison. Im Rhythmustanz erhielten die Twizzles und die Hebung Level 4, nur die getrennte Schrittfolge niedrigere Levels. In der Kür erhielten die Schrittfolgen niedrigere Eistanz | JGP Linz RT Kür Pkt 1 Darya Grimm / Michail Savitskiy Deutschland 1 1 154.33 2 Chloe Nguyen / Brendan Giang Kanada 2 2 144.75 3 Elliana Peal / Ethan Peal Ver. Staaten 3 3 142.83 4 Ashlie Slatter / Atl Ongay-Perez Großbritannien 4 4 140.00 5 Ambre Perrier Gianesini / Samuel Blanc Klaperman Frankreich 5 6 136.53 6 Iryna Pidgaina / Artem Koval Ukraine 6 7 135.57 7 Caroline Mullen / Brendan Mullen Ver. Staaten 8 5 135.30 8 Dania Mouaden / Theo Bigot Frankreich 7 8 132.10 9 Savanna Martel / William Oddson Kanada 10 10 118.76 10 Xuantong Li / Xinkang Wang China 14 9 118.55 11 Maelle Ledermann / Antonin Emo Schweiz 12 11 113.76 12 Athena Faith Roberts / Eric Alis Spanien 9 13 113.70 13 Sofiia Beznosikova / Max Archadi Brunovitch Leleu Belgien 11 12 112.78 14 Catharina Guedes Tibau / Cayden Oliver Dawson Brasilien 13 14 108.94 15 Hilda Taylor / Nolen Hickey Finnland 15 15 98.94 16 Elisabeth Havers / Leo Havers Österreich 16 16 95.44 Ausgeschieden: – Angelina Kudryavtseva / Ilia Karankevich Zypern – – – Levels, die anderen Elemente hohe. Die gekonnten Übergänge zwischen den Elementen wurde mit Komponenten von knapp über 7,0 belohnt. Ihrem ersten Saisonziel, dem erneuten Erreichen des Juniorenfinales, sind sie damit schon recht nahe gekommen, denn bei ihrem zweiten JGP Ende September in Danzig würde ihnen ein dritter Platz genügen. Anschließend wollen sie evtl. in Budapest und/oder Olomouc laufen. Für diese Reisen wollen sie das in Linz brutto verdiente Preisgeld von 3.000 Dollar verwenden. (siehe Titelfoto) Die Silbermedaille für Chloe Nguyen & Brendan Giang aus Kanada war etwas schmeichelhaft. Zwar interpretierten die Schüler von Aaron Lowe mit etwas mehr Tempo als die Oberstdorfer, aber es fehlte an dem gewissen Etwas und an der fließenden Eleganz. Die amerikanischen Geschwister Elliana & Ethan Peal aus Nashville liefen die Kür zur Filmmusik „Lord of the Rings“ mit gutem Ausdruck, aber weniger starken Elementen. Zwei französische Paare konnten überzeugen: Ambre Perrier Gianesini & Samuel Blanc Klaperman aus der Schule von Olivier Schoenfelder in Lyon wirken schon recht reif, aber sie wackelten bei den Kür-Twizzles. Sehr vielversprechend sind die erst 13 und 14 Jahre alten Dania Mouaden & Théo Bigot, Schüler von Barbara Piton in Chalons in der Champagne. Bei ihrem internationalen Debüt zeigte sich, wie viel Ausdruck und technisches Vermögen sie schon haben. Bigot ist noch kindlich, beherrscht aber schon Hebungen. Im französischen Fernsehen sind mehrere Kurzfilme über sie gezeigt worden und das Fernse- Jia Shin
33 »„Bis der neue Teil im Rhythmustanz gut lief, dauerte etwa eineinhalb Wochen. Aber er ist ziemlich kurz und die Hebung in dem Teil blieb natürlich dieselbe, das war nicht so schlimm. Allerdings bekam ich dann Halsschmerzen und musste auch noch zur Leistungsdiagnostik nach München, danach wurde richtig schlimm. Aber seit einer Woche können wir wieder voll trainieren. Wir sind in dem Wissen hergekommen, wir können das und haben Chancen, ganz vorne zu stehen. Wir haben im Rhythmustanz besonders an den Key Points gearbeitet und freuen uns, dass wir tatsächlich sieben von acht bekommen haben. Bei der Sichtung in Dortmund hatte man uns noch gesagt, die seien noch nicht gut. Am Schluss des Rhythmustanzes hatte ich etwas wenig Schwung, aber sonst war alles « gut. In der Kür haben wir sehr gut angefangen, auch wenn wir nicht alle Levels erhalten haben. Am Schluss fehlte mir wieder etwas die Kraft, aber ich habe immerhin durchgehalten. Diesmal werde ich bei der Nebelhorn Trophy nicht kommentieren, weil es so kurz vor unserer Abreise nach Danzig ist, da müssen wir trainieren.“ » « Michail Savitskiy Darya Grimm „Während Michail krank war, habe ich etwas Kondition aufgebaut und mehrere Durchläufe gemacht, soweit ich das alleine konnte. Daher hatte ich diesmal keine Konditionsprobleme. Mit der Schule ist es übrigens trotz Streckung nicht so einfach, ich kann noch immer noch nicht ganz so trainieren, wie es gerne möchte.“ hen war bei ihren Eltern zu Besuch. Sie wollen die „nächsten Papadakis & Cizeron oder Virtue & Moir“ werden, sagte ein TV-Kommentator. Die Schweizer Maelle Ledermann & Antonin Emo, ebenfalls bei Barbara Piton, tanzten zu Songs von Patricia Kaas. Ein noch etwas langsames Debüt mit einigen kleineren Unsauberkeiten gaben die von Jana Hübler trainierten Wiener Geschwister Elizabeth & Leo Havers, aber auch sie waren vorzeigbar. Controllerin war Ingrid- Charlotte Wolter, die deutsche Preisrichterin Ekaterina Balasuriya (früher Zabolotnaya). Ein schwerer Unfall passierte am ersten Trainingstag. Die seit mehreren Jahren mit Ilia Karankevich für Zypern startende Russin Angelina Kudryavtseva (10. der JWM 2023) trainiert jetzt bei Matteo Zanni im italienischen Egna, der für hohes Tempo bekannt ist. Am Morgen des Trainingstages konnte man sie noch mit ungewohnter Rasanz auf dem Eis beobachten. Aber beim Abendtraining stieß sie auf dem Eis mit jemandem zusammen und stürzte so unglücklich, dass sie ihren Fußknöchel zweimal brach. Sie wurde in ein Linzer Krankenhaus gebracht und am nächsten Tag operiert. Die Mutter kam mit dem Auto aus Mailand gefahren, kümmerte sich um sie und wollte sie nach der Entlassung mit nach Italien zur Reha nehmen. In diesem Herbst wird das Paar wohl nicht mehr zu Wettbewerben zurückkehren. Frauen | JGP Linz Chloe Nguyen & Brendan Giang KP Kür Pkt 1 Jia Shin – Südkorea 1 1 201.33 2 Haruna Murakami – Japan 2 3 168.37 3 Minsol Kwon – Südkorea 8 2 165.93 4 Stefania Gladki – Frankreich 3 7 162.29 5 Iida Karhunen – Finnland 4 5 161.69 6 Ayumi Shibayama – Japan 5 6 157.39 7 Kara Yun – Kanada 6 4 156.24 8 Josephine Lee – Ver. Staaten 7 9 151.40 9 Maria Eliise Kaljuvere – Estland 13 8 147.55 10 Mengqi Zhang – China 10 11 145.69 11 Jana Horcickova – Tschechien 9 12 145.60 12 Ruiyang Zhang – China 12 10 145.21 13 Angel Delevaque – Niederlande 11 14 133.38 14 Sara Franzi – Schweiz 19 13 130.09 15 Anastasija Konga – Lettland 14 19 125.91 16 Lena Ekker – Ungarn 16 16 123.57 17 Julia Grabowski – Deutschland 15 20 123.16 18 Hannah Frank – Österreich 17 18 122.63 19 Nina Fredriksson – Schweden 18 21 120.10 20 Gabriella Grinberg – Israel 21 17 119.74 21 Flora Marie Schaller – Österreich 24 15 118.33 22 Vanesa Selmekova – Slowakei 20 22 116.54 23 Alexa Severn – Großbritannien 23 24 102.22 24 Pernille With – Norwegen 29 23 99.39 25 Nuria Rodriguez Serrano – Spanien 22 26 99.06 26 Zala Grum – Slowenien 27 25 96.02 27 Charlotte Jennes – Belgien 26 29 93.87 28 Sara Höfer – Österreich 25 30 92.24 29 Stella Makri – Griechenland 28 28 91.32 30 Sabina Alieva – Aserbaidschan 32 27 85.59 31 Maria Reikdal – Brasilien 31 31 76.38 32 Khrystyna Haliareta – Ukraine 30 32 72.40 33 Monika Makarovska – Mazedonien 33 33 43.41 Linz Junioren Grand Prix Darya Grimm & Michail Savitskiy mit Trainer Rostislav Sinicyn Dania Mouaden & Theo Bigot Weltklasse der Südkoreanerin Ein gutes Niveau hatte der Frauenwettbewerb (mit Christine Anstätt als deutscher Preisrichterin in der Kür), obwohl niemand einen 3A oder Vierfachen versuchte. Die Siegerin Jia Shin (15) aus Südkorea, die seit dieser Saison in Japan trainiert, war sogar absolut erstklassig. Die eleganten Eingänge in und Ausgänge aus den Sprüngen sowie das dabei gezeigte Tempo ließen die Komponenten der zweimaligen Junioren-WM-Zweiten in die Höhe schnellen und 33 Punkte Vorsprung ansammeln, obwohl sie nicht mehr Dreifache als die Konkurrentinnen präsentierte und zwei der sieben nicht einmal ganz makellos waren. Ex-Paarläuferin Haruna Murakami aus Kyoto blieb im KP mit 3S-3T ebenfalls fehlerfrei, aber in der Kür sah man unterdrehte Sprünge und einen Sturz beim 2A. Die zweite Südkoreanerin Minsol Kwon hatte im KP die Kombination verpatzt, konnte in der Kür aber trotz dreier nicht ein-
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