Pirouette No. 07/2023 September

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34 Linz Junioren Grand Prix wandfreier Sprünge aufholen. Unerwartet kam die in Moskau geborene Französin Stefania Gladki aus Nizza nahe an Medaillen heran, weil sie vor allem im KP überzeugte und relativ hohe Komponenten erhielt. Sara Franzi aus der Schweizer Schule von Stéphane Lambiel, die überwiegend bei Angelo Dolfini trainiert, riss im KP den Lutz auf und ihr misslang die Rittberger-Kombination. In der Kür waren fünf Sprünge mehr oder weniger unterdreht und der mit der falschen Kante abgesprungene Flip gestürzt. Julia Grabowski aus Duisburg ging beim immerhin versuchten 3L im KP zu Boden, die 3T-2T-Kombination glückte dagegen. In der Kür erhielten die beiden 3T Pluspunkte, 3S und 3R gingen jedoch daneben. Hannah Frank (14) aus Linz war die beste der drei Österreicherinnen: Im Hagara gewinnt mit 12 Dreifachen In der Männerkonkurrenz kritisierten die Technischen Spezialisten außerordentlich viele technische Mängel bei den Sprüngen. Dies galt aber nicht für den 17 Jahre alten Adam Hagara aus Trnava in der Slowakei, der eindeutig gewann, weil er weder im KP noch in der Kür einen einzigen Fehler machte. Er stand insgesamt drei 3A sowie im KP drei und in der Kür sechs andere Dreifache sauber, darunter eine selten gesehene Sprungfolge 3F-2A-2A. Stilistisch hat er allerdings nicht besonders viel zu bieten, aber dies fiel etwas unter den Tisch. Der Südkoreaner Hyungyeom Kim war der einzige Läufer mit Vierfachversuch, der allerdings an der Grenze zur Unterdrehung war. Insgesamt erhielten sieben seiner Sprünge hierfür ein q, so dass bei genauerem Hinsehen kein guter Gesamteindruck entstand. Bronzemedaillengewinner Beck Strommer aus den USA ist ein Schüler des an die Ostküste der USA zurückgekehrten „österreichischen Amerikaners“ Viktor Pfeifer. Er hat keinen 3A im Repertoire, aber dafür erhielten viele anderen Elemente besonders hohe Pluspunkte. Sara Franzi Adam Hagara KP waren sechs Elemente korrekt, darunter auch 2L und 3F-2T, und die Pirouetten erhielten sogar einige +3, aber der Axel nur einfach. In der Kür hielten sich Licht und Schatten die Waage. Flora Marie Schaller aus Salzburg, Schwester der Paarläuferin Sophia Schaller, patzte bei zwei Sprüngen im KP. Zu Beginn der Kür glückte eine 3S-2T-Kombination, aber dann waren drei Sprünge unsauber und unterdreht. Sara Höfer aus Linz konnte außer mit einem 3S in der Kür nicht recht nachweisen, dass sie reif für Junioren Grand Prix ist, 92 Gesamtpunkte sind zu wenig. Der Schweizer Naoki Rossi verpatzte im ersten Training viele Sprünge, was sich im KP mit zwei Stürzen beim 2A und der 3F-3T-Kombination fortsetzte. In der Kür lief es etwas besser, hier erhielten noch vier Sprünge ein q. Vier Dreifache waren sauber, aber eine Pirouette fiel aus der Wertung. Auffallend war der noch unter 1,50 Meter große Japaner Taiga Nishino, der bereits einen 3A stand. Der Berliner Arthur Wolfgang Mai (18) hat sich in letzter Zeit stabilisiert und verpatzt wesentlich weniger Sprünge. Allerdings sind sie manchmal nicht ganz sauber, so wie der 3L und die 3F-2T-Kombination im KP zum recht intensiv interpretierten „The Question of You“ von Prince. Auch die Pirouetten erhielten hier und da Minuspunkte. In der Kür zu „Run“ von Ludovico Einaudi ge- Männer | JGP Linz Julia Grabowski 1 Adam Hagara – Slowakei 1 1 220.33 2 Hyungyeom Kim – Südkorea 2 3 211.76 3 Beck Strommer – Ver. Staaten 3 2 210.92 4 Tonghe Tian – China 6 5 200.98 5 Naoki Rossi – Schweiz 9 4 198.60 6 Edward Appleby – Großbritannien 5 7 186.19 7 Haru Kakiuchi – Japan 4 11 180.51 8 David Li – Kanada 7 10 177.03 9 Taiga Nishino – Japan 16 6 175.90 10 Matias Lindfors – Finnland 11 9 174.52 11 Nikita Sheiko – Israel 12 8 174.30 12 Aleksandr Vlasenko – Ungarn 8 12 174.15 13 Arthur Wolfgang Mai – Deutschland 10 14 157.64 14 Denis Krouglov – Belgien 15 13 154.07 15 Vadym Novikov – Ukraine 18 15 147.17 16 Hugo Bostedt – Schweden 14 17 137.63 17 Axel Ahmed – Frankreich 17 16 135.95 18 Daniel Ruis – Österreich 13 18 132.11 19 Raul Garcia Shibinskaia – Andorra 19 20 123.54 20 Daniil Valanov – Norwegen 21 19 121.43 21 Adrian Ji. de Baldomero – Spanien 20 21 114.57 Nicht angetreten: – Semen Daniliants – Armenien – – – Naoki Rossi
35 langen fünf Dreifache relativ sauber und ein Sturz (beim unterdrehten 3R) trübte den Gesamteindruck nur unwesentlich. Der 14-jährige Wiener Daniel Ruis hinterließ bei seinem Junioren Grand Prix-Debüt keinen wirklich schlechten Eindruck, auch wenn mehrere Elemente nicht klappten. Der Armenier Semen Damiliants erschien nicht, ohne dass ihn sein Verband abmeldete, so dass die Halle wieder einmal eine Minute warten musste. Diese Regel ist absolut nicht mehr zeitgemäß. Wer nicht kommt, wenn er aufgerufen wird und auch nicht beim Einlaufen war, sollte sofort ausscheiden. Paarlaufen ohne Spitze Die Paarlaufkonkurrenz mit Maylin Wende als Spezialistin und Christine Anstätt als deutsche Preisrichterin hatte kein hohes Niveau. Auch in Linz machte sich das Fehlen von russischen Teams stark bemerkbar. Immerhin konnten die Sieger Martina Ariano Kent (16) & Charly Laliberté Laurent (18) aus dem kanadischen Chably nahe Montreal in ihrem allerersten internationalen Wettbewerb einigermaßen überzeugen: Twist und Wurfrittberger waren im KP dreifach und 2A plus Hebung relativ sauber. Allerdings saß Laurent gegen Ende der Schrittfolge auf dem Hosenboden, was einige Preisrichter negativ bewerteten. Andere sahen den Sturz außerhalb der Schrittfolge und haben das Element mit +1 bewertet. 53 Punkte zeigen, dass die Weltklasse noch weit ist. In der Kür gelangen die beiden Würfe mit kurzem Paare | JGP Linz KP Kür Pkt 1 Martina Ariano Kent / Charly Laliberté Laurent Kanada 1 1 158.28 2 Olivia Flores / Luke Wang Ver. Staaten 2 2 147.22 3 Wenning Shi / Zhiyu Wang China 3 3 123.50 4 Romane Telemaque / Lucas Coulon Frankreich 4 4 119.46 5 Lucy Hay / Kyle McLeod Großbritannien 5 5 109.09 6 Polina Polman / Gabriel Renoldi Italien 7 6 106.67 7 Sofia Enkina / Nikita Kovalenko Israel 6 7 104.42 8 Linda De Nardin / Patrizio Romano Rossi Lopez Spanien 8 8 102.04 9 Aliyah Ackermann / Tobija Harms Deutschland 9 9 99.67 10 Yunjie Wang / Helin Liu China 10 10 97.19 Olivia Flores und Luke Wang mit Trainerin Natalia Mishkutenok, Foto: Dombrowski Martina Ariano Kent & Charly Laliberté Laurent Auslauf dreifach, der Twist knapp, die Sprungfolge aus zwei 2A gut, aber der 3S war bei beiden unsauber. Komponenten von etwa 6,5 spiegeln ihr Ausdrucksvermögen gut wieder. schentage und alles sonstige Organisatorische. Läufer/in und Trainerin hatten wenige Minuten Zeit zum Überlegen und nahmen das Angebot an. Das ist der Vorteil eines großen Verbandes, denn dort sitzen Leute, die dies alles erledigen. Wenning Shi & Zhiyu Wang waren das bessere der beiden chinesische Paare, aber mit nur 123 Punkten weit von der Spitzenklasse früherer chinesischer Duos entfernt. Romane Telemaque & Lucas Coulon aus dem französischen Dammarie-Le Lys waren erstaunt, wie weit vorne sie sich bei ihrem ersten internationalen Wettbewerb platzierten. Die Briten Lucy Hay & Kyle McLeod waren schon im Vorjahr zwei Junioren Grand Prix im hinteren Feld gelaufen. Polina Polman & Gabriel Renoldi aus Bergamo gaben ihr internationales Debüt. Trainer Luca Demattè erzählte, dass Italien inzwischen mehr Kunstlaufpaare als Einzelläufer hat und wie sie nach dem Hochwasser aus dem slowenischen Celje evakuiert wurden, aber in Italien weitertrainieren konnten (siehe Seite 8). Alijah Ackermann & Tobija Harms aus Oberstdorf hinterließen einen weniger stabilen Eindruck als bei der Sichtung in Oberstdorf (siehe Seite 21). Im KP glückte der doppelte Twist elegant, aber Hebung und Pirouette waren nicht korrekt und Ackermann touchierte beim 2L mit der Hand. Trainer Florian Just hatte zuvor gesagt, sie wollten in der Kür auch dreifache Elemente angehen, auch wenn diese noch nicht stabil seien, was eine richtige Entscheidung ist. Ihr Twist war nicht wirklich rückwärts und beim Wurfrittberger ging sie zu Boden. Unnötig war dagegen die missglückte Todesspirale am Ende, die sollten sie sicher beherrschen. Weniger als 100 Punkte sind kein Ruhmesblatt, aber das kann beim nächsten Wettbewerb besser werden, denn sie haben im Prinzip viele solide Elemente. Immerhin schlugen sie das schwächere chinesische Duo. ••• Linz Junioren Grand Prix Olivia Flores & Luke Wang aus Colorado Springs, Schüler der Olympiasiegerin Natalia Mishkutienok (mit Artur Dmitriev 1992), waren Vierte der US-Juniorenmeisterschaften im Januar. Die Würfe klappten in beiden Programmen solide dreifach, aber sein KP-2A wurde abgewertet. In der Kür zeigte sich erneut seine Sprungschwäche, denn sein 3S ging daneben. Kurz nach der Kür erhielten sie einen Anruf vom US-Verband: Ein anderes US-Paar, das in der Folgewoche beim dritten Junioren Grand Prix in Istanbul starten sollte, sei verletzt. Ob Flores und Wang von Linz direkt in die Türkei reisen und dort starten wollen. Der Verband kümmere sich um Umbuchungen, Bahnfahrt zum Wiener Flughafen, Hotels, Trainingszeiten für die Zwi- Aliyah Ackermann & Tobija Harms
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