Pirouette No. 07/2023 September

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Neues aus Japan
Yuzuru Hanyu heiratet
Am 4. August gab der zweimalige Olympiasieger
Yuzuru Hanyu per Twitter bekannt,
dass er „(eine Person) zu seinem Familienregister
hinzugefügt“ habe – in anderen Worten,
er hat geheiratet. Er bedankte sich bei
seinen Fans für ihre unermüdliche Unterstützung
und versprach, auch weiterhin an seiner
Eiskunstlaufkarriere zu arbeiten. Nähere
Informationen über die Ehepartnerin oder
das exakte Hochzeitsdatum teilte er nicht
mit. Dies führte in den sozialen Medien zu
hitzigen Debatten über die Identität der
„Auserwählten“. Zwar gratulierten ihm viele
Eiskunstläufer, Prominente und Fans, gleichzeitig
löste die unerwartete Neuigkeit in Japan
aber auch eine Schockwelle aus. Zahlreiche
Medien bezeichneten das Phänomen als
„Yuzu-Loss“ und berichteten über enttäuschte
Fans, die ihre Fanartikel massenhaft auf
Second Hand-Plattformen wie „Mercari“ verkauften.
Ob dabei tatsächlich ein Zusammenhang
mit der Eheschließung besteht, konnte
allerdings nicht eindeutig belegt werden.
Kagiyama startet Comeback
Nach eineinhalb Jahren verletzungsbedingter
Wettkampfpause hat Yuma Kagiyama, Silbermedaillengewinner
der Olympischen Spiele
2022, Mitte August an der Kinoshita Trophy in
Kyoto teilgenommen. Dort belegte er mit
211,47 Punkten den dritten Platz hinter Kao
Miura und Shun Sato. Im KP kosteten ihn Stürze
nach dem 4S und dem 3A wertvolle Punkte,
in der Kür erlaubte er sich mit Ausnahme der
Akrobatischer Eiskunstlauf
Ultimate Figure Skating in Cergy-Pontoise
Bei dem Wettbewerb
für akrobatischen
Eiskunstlauf „Ultimate
Figure Skating“ Anfang
August in Cergy-Pontoise
bei Paris haben die Teilnehmer
allerlei spektakuläre Elemente
wie verschieden Salti gezeigt. Diese
integrierten sie in Programme mit Musik.
Schlusspirouette keine größeren Fehler. „Eigentlich
war ich nur ein wenig aufgeregt und
hatte keine Sorgen, aber nachdem ich meinen
Axel im Einlaufen verpatzt hatte, geriet ich in
Panik“, sagte Kagiyama dem Webmagazin Nikkan
Sports. Dennoch beendete er seine Auftritte
mit einem Lächeln. „Ich war sehr glücklich
(dass ich mit Miura und Sato teilnehmen konnte).
Das hat mich für meinen ersten Wettkampf
sehr ermutigt. Letztes Jahr konnte ich wegen
meiner Verletzung leider nicht mit ihnen antreten,
aber diese Saison bin ich in guter Verfassung.
Deshalb will ich alles geben, um es mit
ihnen aufnehmen zu können.“
Friends on Ice in Yokohama
Am 24. August fand die Generalprobe der von
Olympiasiegerin Shizuka Arakawa produzierten
Show Friends on Ice statt, die in der KOSÉ
Shin Yokohama Arena aufgeführt wurde. Neben
den Medienvertretern erhielt auch eine
begrenzte Anzahl von Zuschauern Zutritt, um
einen etwas verfrühten Blick auf das Spektakel
zu erhaschen. Eröffnet wurde die Vorstellung
mit einer spannenden Nummer zu „Paint it
Black, Queen of Kings“, bei der alle Läuferinnen
und Läufer in stilvollen Kostümen das Eis
zu einem futuristischen Lichtspiel betraten.
Der Höhepunkt des Events war die äußerst
kunstvolle Gruppennummer zu „Poeta“, bei
der Daisuke Takahashi, Kana Muramoto, Andrew
Poje und Stéphane Lambiel die Eisbahn
in eine Leinwand der Gefühle verwandelten.
Nicht weniger Aufsehen erregte allerdings
auch das neue Programm von Team KanaDai
(Muramoto und Takahashi), das sich in afrika-
nische Stoffe hüllte und eine extravagante
Choreografie zu „Birds, Makeba“ zeigte. Das
Programm wurde in Zusammenarbeit mit
Shae-Lynn Bourne ins Leben gerufen und
zeichnete sich durch ein Wechselspiel aus
Solo- und Eistanzelementen aus. Arakawa betonte,
dass sie mit der Show das Ziel verfolgt
habe, nach der langen Pandemie endlich einen
Hoffnungsschimmer in den grauen Alltag
der Menschen zu bringen. „Das Publikum
kann endlich jubeln und das tun, wonach ihm
zumute ist. Diese Show hat kein festes Thema,
aber sie ist ein Ereignis, bei dem unglaublich
viele Emotionen zusammenkommen.“
Sumiyoshi knackt
200 Punkte-Marke
Beim den Tokioter Sommerwettkampf (19. bis
27. August) setzte sich Rion Sumiyoshi mit einer
starken Kür gegen ihre Mitstreiterinnen
Rinka Watanabe und Wakaba Higuchi durch
(206,11 Punkte). Sie stand nicht nur die
2A-3T-Kombination zu Beginn, sondern landete
auch die 3S-2T-2R-Kombi mit scheinbarer
Leichtigkeit. Nur der stark unterrotierte 4T
wollte nicht gelingen. Für die 20-Jährige war
es ein neuer Meilenstein, denn sie knackte
zum ersten Mal die 200-Punkte-Marke. „Ich
weiß jetzt, dass ich 200 Punkte erreichen
kann, wenn ich mich anstrenge. Damit will ich
noch selbstbewusster werden“, erklärte sie
im anschließenden Interview. Dennoch sei
der missglückte 4T ein Wermutstropfen. Beim
Training könne sie ihn sicher landen, aber sobald
sie zur Musik laufe, sinke ihre Erfolgsquote,
die bei etwa 50 Prozent liege. mlbm
Eine Jury kürte den Franzosen Jérémie Ebba vor Evgeni Baranov
(Russland) und Simon Guillois, ebenfalls aus Frankreich,
zum Sieger. Luca Undank aus dem Raum Dortmund kam auf
Rang fünf, außerdem trat Lena Ruzic aus Kassel an. Keiner
der 13 Starter – darunter drei Frauen – aus sechs Ländern ist
international von ISU-Wettbewerben bekannt. Einige waren
„gelernte“ Eiskunstläufer, andere aber kamen aus anderen
Sportarten wie Turnen. Das Preisgericht bewertete die Elemente
und vergab Punkte, wie im aktuellen Wertungssystem.
Organisiert hatte das Ganze der gebürtige Ukrainer und ehemalige
Eistänzer Alexander Liubchenko, der seit vielen Jahren
in Frankreich lebt und akrobatischen Eiskunstlauf als Disziplin
etablieren möchte. Der zweimalige Olympia-Dritte Philippe
Candeloro moderierte.
tat