04 Chili con Charme – Aggression und (Ver-)Führung ... - BerufSZiel
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LEBENSSZIEL<br />
10<br />
Das Bier, die Brathendl, die Riesenbrezen, die lockere Atmosphäre <strong>und</strong><br />
das Nebeneinandersitzen schweißten uns zusammen. Am nächsten Tag<br />
haben wir dann miteinander verhandelt. Offensichtlich vertrugen die<br />
Jungs kein Bier in rauen Mengen <strong>–</strong> denn sie waren völlig fertig. Ich habe<br />
kein Wort über den Vorabend verloren, sondern Ihnen ganz dezent Aspirin<br />
zugeschoben, Ihnen ein klassisches Katerfrühstück angeboten. Den<br />
Auftrag habe ich gewonnen.<br />
Ein Dirndl steht Männern ja nicht zur <strong>Ver</strong>fügung. Was können sie denn<br />
unternehmen, um eine männliche Circe zu werden? Ganz viel. Alex,<br />
einer meiner Fre<strong>und</strong>e, der unter anderem Imagefilme für Firmen produziert,<br />
lud das Team eines seiner Lieblingsk<strong>und</strong>en zu einer Schokoladenprobe<br />
ein. Die Gruppe, die größtenteils aus weiblichen Naschkatzen<br />
bestand, war begeistert <strong>und</strong> biss auch anschließend an, als es um die<br />
<strong>Ver</strong>gabe neuer Projekte ging. Und einen anderen K<strong>und</strong>en machte er zum<br />
treuen Fan, als er für ihn <strong>und</strong> seinen Sohn noch Karten für ein ausverkauftes<br />
Champions-League-Spiel herbeizauberte.<br />
Und was raten Sie Young Professionals, wie sie ihre K<strong>und</strong>en becircen<br />
können? <strong>Ver</strong>suchen Sie einfach, sich in die Haut Ihres Gegenübers hinein<br />
zu versetzen! Widmen Sie Ihrem Gegenüber Aufmerksamkeit,<br />
schaffen Sie nur für ihn eine besondere Atmosphäre, sodass er sich<br />
wahrgenommen <strong>und</strong> wertgeschätzt fühlt. Wenn Sie einen K<strong>und</strong>en mit<br />
dessen Lieblingsspeise, Lieblingszigarre oder einer lokalen Besonderheit<br />
überraschen können, wird er sich vermutlich geschmeichelt <strong>und</strong><br />
besonders herzlich willkommen fühlen. Ein idealer Nährboden für fruchtbare<br />
<strong>Ver</strong>handlungen!<br />
Der Fragebogen im Internet www.becircend.de<br />
Genuss Macht Spiele<br />
Jens Weidner: „Die Peperoni-Strategie. So setzen Sie Ihre natürliche<br />
<strong>Aggression</strong> konstruktiv ein“, Campus <strong>Ver</strong>lag 2005, ISBN 3-593-37788-8,<br />
€ 19,90.<br />
Susanne Westphal: „Einfach becircend. Die Typologie weiblichen<br />
Erfolgs“, Kabel by Piper 20<strong>04</strong>, ISBN 3-822-50647-8, € 18,90.<br />
Wolfgang Schivelbusch: „Das Paradies, der Geschmack <strong>und</strong> die <strong>Ver</strong>nunft“,<br />
Fischer Taschenbuch <strong>Ver</strong>lag 1992, ISBN 3-596-24413-7, € 11,90.<br />
<strong>–</strong> Politik <strong>und</strong> Wirtschaft jeder Epoche spiegeln sich auf oft erstaunliche<br />
Weise in den Geschmäckern <strong>und</strong> Genüssen wider. Nicht nur die Liebe<br />
geht durch den Magen. Wünschen Sie eine Tasse Kaffee oder heiße<br />
Schokolade? Kaffee weckt den Geist <strong>und</strong> wurde damit zum Genussmittel<br />
des aufstrebenden Bürgertums, der (Ur-)Großväter des heutigen Managements.<br />
Die heiße Schokolade war das Getränk des müßig- <strong>und</strong> untergehenden<br />
Adels. Kulturgeschichten aus der Werkstatt von Wolfgang Schivelbusch<br />
versprechen immer Genuss.<br />
Michael Dobbs: „House of Cards“, Harper Collins 1998, ISBN 0-006-<br />
17690-9, € 5,99. <strong>–</strong> Der britische Premierminister tauscht das Kokain in<br />
der Schnupfdose eines ihm gefährlich gewordenen PR-Mitarbeiters aus<br />
gegen das Rattengift aus dem Gartenschuppen seines Landsitzes. Und er<br />
schreckt auch sonst vor nichts zurück. Natürlich nur in der Fiktion des<br />
ehemaligen Politikberaters Michael Dobbs. Eine böse, schwarzhumorige<br />
Geschichte vom Aufstieg des „Chief Whip“ Francis Urquhart zum Premierminister.<br />
Nicht zur Karriereplanung empfohlen.<br />
Sun Tsu: „Die Kunst des Krieges“, Droemer Knaur 2001, ISBN 3-426-<br />
66645-6, € 9,90. <strong>–</strong> Regeln dazu, wie man (militärische) Macht gewinnt<br />
beziehungsweise sie behält. <strong>Ver</strong>fasst von einem chinesischen General in<br />
vorchristlicher Zeit, bildet es noch heute die Gr<strong>und</strong>lage allzu vieler Strategiebücher<br />
für das Management. Immerhin: Ein Fingerzeig auf die Zeitlosigkeit<br />
strategischen <strong>Ver</strong>haltens.<br />
Jeffrey Steingarten: „Der Mann, der alles isst. Aufzeichnungen eines<br />
Gourmets“, Roger & Bernhard (nur) bei Zweitausendeins, ISBN 3-807-<br />
70089-7, € 17,90. <strong>–</strong> Eine Weltreise durch die ganz große Küche vieler<br />
Länder. Wer sich an Steingartens kulinarischen Erzählungen<br />
orientiert, läuft nicht Gefahr, als Sklave konventioneller<br />
Catering-Kochkunst zu enden.<br />
COACHING ZONE I „bei uns“ sein, wenn wir sehr genau auf unsere innere Stimme hören. Wenn wir den Kontakt<br />
zu unserem „Ich“ verlieren, dann besteht die Gefahr zynisch zu werden, oder „abgefuckt“, wie meine Kinder sagen würden. Wer<br />
fürs Business „über Leichen“ geht, killt die eigene Seele gleich mit. Was dagegen schützt: Bei Entscheidungen,<br />
in Gesprächen, bei Projekten die eigenen Werte dagegensetzen. Bin ich das, halte ich das aus,<br />
halte ich das für richtig? Ich finde, auch im harten Business geht es darum, mich nicht zu verlieren. Bei<br />
aller Professionalität. Übrigens: Wenn ich mein Handy anschalte, blinkt mir diese Begrüßung entgegen:<br />
„Be you!“ Es erinnert mich daran, meine Werte nicht zu vernachlässigen. Zur Nachahmung empfohlen:<br />
Be you, too. Viel Erfolg!<br />
Asgodom live<br />
Geschönte Zahlen? Nach Angaben des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes, die im Frühjahr 2005 veröffentlicht wurden, machen<br />
sich Frauenköpfe in <strong>Führung</strong>spositionen rar. Beim Mikrozensus im<br />
März 20<strong>04</strong> wurde unter den abhängig Beschäftigten ein Frauenanteil<br />
von 47 Prozent ermittelt, unter den <strong>Führung</strong>skräften waren Frauen<br />
aber nur mit 33 Prozent präsent. Unter den von den Statistikern als<br />
„Top-<strong>Führung</strong>skräfte“ bezeichneten Erwerbstätigen <strong>–</strong> deutschlandweit<br />
819 000 Personen in leitenden Funktionen <strong>–</strong> fanden sich 21 Prozent<br />
Frauen. <strong>–</strong> Fraglich ist jedoch, ob mit der Zahl „819 000“ nicht allzu<br />
viele Menschen als „Top-<strong>Führung</strong>skraft“ in der Statistik auftauchen.<br />
Peperoni-Rezept zum Becircen<br />
100 g Radieschen waschen, putzen, in feine Stifte hobeln, mit 200 g Joghurt verrühren. Mit<br />
Salz, Pfeffer, Paprika, Zucker, etwas Limettensaft <strong>und</strong> Limettenschale abschmecken. Zugedeckt<br />
beiseite stellen. Zwölf große grüne milde Peperoni putzen, einmal quer halbieren, entkernen,<br />
abbrausen <strong>und</strong> trocken tupfen. 100 g Bärlauch abbrausen, trocken schütteln <strong>und</strong> fein<br />
hacken, mit 250 g mildem Schafskäse <strong>und</strong> 50 ml Milch verrühren <strong>und</strong> mit Salz, Pfeffer, übrigem<br />
Limettensaft <strong>und</strong> restlicher Limettenschale würzen. Die Käse-Masse in einen Spritzbeutel<br />
mit großer Lochtülle füllen <strong>und</strong> in die Peperonihälften spritzen. Ein Ei in einem tiefen Teller<br />
verquirlen. Peperoni erst in Mehl, dann in Ei, zuletzt im Paniermehl wenden, das Ganze<br />
wiederholen. Peperoni in reichlich heißem Öl 5 Minuten r<strong>und</strong>herum braten. Auf Küchenpapier<br />
abtropfen lassen <strong>und</strong> mit der Joghurt-Sauce servieren, dazu Fladenbrot reichen. Viel Erfolg!<br />
Sabine Asgodom, Management-Trainerin <strong>und</strong> Coach, Asgodom live, München. www.asgodom.de<br />
Photocase.de, Olaf Meyer