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04 Chili con Charme – Aggression und (Ver-)Führung ... - BerufSZiel

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Austausch<br />

Mitarbeiter, die ihr Wissen nicht teilen, Teams, die sich nicht austauschen <strong>–</strong> der Alptraum eines<br />

jeden Unternehmens. Die Wissenschaft lebt vom Austausch zwischen jungen <strong>und</strong> erfahrenen Forschern<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern, aber auch zwischen Fachleuten <strong>und</strong> Laien. Einstein-Kenner Renn plädiert<br />

deshalb: „Forscher sollten sich nicht verkriechen, sondern sich anderen Formen der Wissensvermittlung<br />

öffnen, mit Journalisten sprechen <strong>und</strong> vielleicht auch an Schulen unterrichten, um<br />

Kindern zu zeigen, was Technik bedeuten kann.“ Das gilt natürlich ebenso für die Praxis in<br />

Unternehmen. Tauschen Sie sich aus! Gehen Sie auf Kongresse, halten Sie Vorträge zu den<br />

Themen, die Ihnen täglich bei Ihrer Arbeit begegnen. Treffen Sie sich auch mit Menschen zum<br />

Austausch, die gar nichts mit Ihrem Fachgebiet zu tun haben. So bekommt man oft die besten<br />

Anregungen <strong>–</strong> so wie Einstein: In der „Akademie Olympia“ debattierte er im Kreis von „Wissenschaftsamateuren“<br />

statt in akademischen Zirkeln <strong>und</strong> bekam von seinen „fachfremden“ Fre<strong>und</strong>en<br />

immer wichtige Anregungen <strong>und</strong> Ideen.<br />

Netzwerke<br />

Ein gutes Netzwerk kann uns im entscheidenden Moment weiterbringen oder <strong>–</strong> gerade in Krisenzeiten<br />

<strong>–</strong> auffangen. Neben organisierten, mehr oder weniger exklusiven Netzwerken wie den Rotariern<br />

oder dem BPW (Business Professional Women) für Frauen, gibt es private Netzwerke aus Ex-Kommilitonen<br />

aus Uni-Tagen oder dem Ruderclub. Was Sie immer beachten sollten: Ein Netzwerk ist keine<br />

Einbahnstraße, es geht immer in beide Richtungen. Sie müssen also die Balance zwischen Geben<br />

<strong>und</strong> Nehmen finden. Geben Sie erst einmal, ohne sofort nach dem RoI (Return of Investment) zu<br />

fragen. Der ergibt sich dann meist von selbst. Achten Sie darauf, dass Sie neben den Kontakten<br />

aus Ihren beruflichen <strong>und</strong> privaten Netzwerken auch über ein, zwei wirklich gute Fre<strong>und</strong>e verfügen,<br />

denen Sie vertrauen können. Sie brauchen nämlich Menschen, die Ihnen gegenüber absolut ehrlich<br />

<strong>und</strong> offen sind. Und der Meister? Einstein hatte Zeit seines Lebens gute Fre<strong>und</strong>e, mit denen er<br />

feiern, aber auch diskutieren konnte.<br />

Neugierde<br />

„Schon Kinder müssen eine Kulturtechnik des Fragens lernen. Es geht weniger um das Wissen als<br />

um die Motivation, warum man etwas lernt“, erklärt Jürgen Renn. Und wir müssten uns so etwas<br />

wie kindliche Neugier bewahren, sollten nicht aufhören, Fragen zu stellen, auch etwas in Frage zu<br />

stellen. So wie Einstein: „Wenn ich mich frage, woher es kommt, dass gerade ich die Relativitätstheorie<br />

gef<strong>und</strong>en habe, so scheint es an folgendem Umstand zu liegen: Der Erwachsene denkt<br />

nicht über die Raum-Zeit-Probleme nach. Alles, was drüber nachzudenken ist, hat er nach seiner<br />

Meinung bereits in seiner frühen Kindheit getan. Ich dagegen habe mich so langsam entwickelt,<br />

dass ich erst anfing, mich über Raum <strong>und</strong> Zeit zu w<strong>und</strong>ern, als ich bereits erwachsen war. Naturgemäß<br />

bin ich dann tiefer in die Problematik eingedrungen als ein gewöhnliches Kind.“<br />

Förderung<br />

Young Professionals sollten in Unternehmen genau beobachten, wie sie gefördert<br />

<strong>und</strong> welche Aufgaben ihnen gestellt werden. Gibt es Mentorenprogramme<br />

im Unternehmen, finden regelmäßig Schulungen <strong>und</strong> Trainings statt, wird vielleicht<br />

ein MBA finanziert? Im Gegenzug sollte es allerdings auch selbstverständlich<br />

sein, dass Sie sich fragen: „Was kann ich für mein Unternehmen<br />

tun? Wie helfe ich jüngeren Kollegen weiter?“ Schließlich musste sich auch<br />

Einstein einige Zeit als Privatlehrer <strong>und</strong> Dozent verdingen, bevor er sich ab<br />

1914 an der Preußischen Akademie der Wissenschaften nur noch seinen<br />

Forschungen widmen durfte.<br />

zu fordern <strong>und</strong> zu fördern. Nutzen Sie Ihren Ideenreichtum, Gleichgesinnte zu finden, deren Begabungen Sie respektieren <strong>und</strong> wertschätzen.<br />

Diese Gleichgesinnten können Ihnen auch helfen, Ihre eigenen Fähigkeiten zu ergänzen oder gar zu vervollständigen. Ihr Mut <strong>und</strong><br />

Ihre Ausdauer lassen sich nur schwer in ein Nine-to-Five Job-Korsett zwingen, eigentlich empfinden Sie die Trennung<br />

zwischen Beruf <strong>und</strong> Privatheit als Konstrukt? Reflektieren Sie doch einmal Ihre Lebensweise <strong>–</strong> wahrscheinlich<br />

finden Sie dadurch Ihre eigene Definition einer Work-Life-Balance: Wenn es für Sie keine Erfüllung ist, einfach<br />

mal die Arbeit Arbeit sein zu lassen, bietet es sich doch geradezu an, dass Sie sich auch in Ihrer Freizeit weiter<br />

mit „Wissenswertem“ beschäftigen. Fragen <strong>und</strong> forschen bedeutet für Sie eben schlichtweg die Freiheit des eigenen<br />

Geistes. Genießen Sie diese Erkenntnis <strong>–</strong> am besten gemeinsam mit Menschen, denen es ähnlich geht.<br />

Dr. Johanna Dahm beschäftigt sich im eigenen Beratungsunternehmen <strong>und</strong> als Hochschuldozentin mit dem Thema Schlüsselkompetenzen. www.skylight.de<br />

Andrea Dingeldein<br />

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