28.12.2012 Aufrufe

04 Chili con Charme – Aggression und (Ver-)Führung ... - BerufSZiel

04 Chili con Charme – Aggression und (Ver-)Führung ... - BerufSZiel

04 Chili con Charme – Aggression und (Ver-)Führung ... - BerufSZiel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

JUNIOR-MBA<br />

In den USA gibt es MBA-Programme, die keine besondere Vorbildung<br />

erfordern: Junior-MBAs <strong>–</strong> in der Regel irrelevant für europäische<br />

Interessenten. Spannender ist die Frage, welche Vorbildung der<br />

MBA-Anbieter eines anspruchsvollen Programms von Bewerbern verlangt.<br />

In der Branche hieß es, eine Schweizer Hochschule habe<br />

ihren US-amerikanischen MBA-Kooperationspartner verloren, weil<br />

man zu großzügig mit der Aufnahme von Menschen gewesen sei, die<br />

zwar Geld <strong>und</strong> Berufserfahrung mitbrachten, nicht aber ein abgeschlossenes<br />

Hochschulstudium. RELEVANZ: „Was wird ein Personalverantwortlicher<br />

von Bewerbern denken, die sich ohne vorherigen<br />

Hochschulabschluss die drei Buchstaben auf die Visitenkarte drucken<br />

lassen?“ (eine Branchenbeobachterin) LOTSEN-QUALITÄT: Daher<br />

nicht zu empfehlen.<br />

RANKINGS<br />

Mit über 100 MBA-Anbietern ist der MBA-Markt bereits in Deutschland<br />

unübersichtlich, der Weltmarkt für diesen Bildungsweg schreit<br />

erst recht nach systematischer Bewertung. In der Form eines Rankings<br />

wird diese beispielsweise von der Financial Times <strong>–</strong> inklusive<br />

ihrer deutschen Ausgabe <strong>–</strong> schon zum siebten Mal offeriert. Für die<br />

aktuelle Rangliste der „100 führenden Wirtschaftsschulen“ wurden<br />

127 Einrichtungen ins Auge gefasst: 7900 <strong>–</strong> gleich 35 Prozent <strong>–</strong> der<br />

befragten MBA-Absolventen beantworteten einen Fragebogen, der<br />

unter anderem Kriterien zur Kaufkraft <strong>und</strong> Karriereentwicklung enthielt.<br />

Bewertet wurden die MBA-Anbieter zum Beispiel auch im Hinblick<br />

auf die Internationalität ihres Lehrkörpers <strong>und</strong> die Forschungsleistungen<br />

der jeweiligen Institution.<br />

RELEVANZ: MBA-Anbieter kritisieren hier zu Lande, dass Rankings<br />

zu stark am angelsächsichen Raum orientiert seien. Hilfreich wäre<br />

es, wenn das Datenmaterial zu den Rankings vollständig offen<br />

gelegt würde. LOTSEN-QUALITÄT: Im Zweifel werden die persönlichen<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Karriereinteressen, ohne Zweifel auch das<br />

Portemonnaie, die Wahl einer Business-Schule eher bestimmen<br />

müssen als ihr Rang in einem Ranking.<br />

EXECUTIVE MBA<br />

Während der klassische MBA als Vollzeitstudium angelegt ist, bietet<br />

der Executive MBA die Möglichkeit, neben einer Berufstätigkeit<br />

Managementwissen zu erwerben. Dazu müssen Nachwuchsführungskräfte<br />

in der Regel zwei bis drei Jahre einen Teil ihrer Freizeit opfern.<br />

RELEVANZ: Einerseits bleibt den Unternehmen die Arbeitskraft des<br />

MBA-Kandidaten erhalten... LOTSEN-QUALITÄT: … andererseits lassen<br />

sie sich das oft auch etwas kosten (R MBA-Studium finanzieren).<br />

34<br />

COACHING ZONE I einerseits von finanziellen Aufwendungen wie Studiengebühren, -material <strong>und</strong> Reisekosten. Andererseits<br />

stellt sich die Frage nach dem Preis: Wie viel (Frei-)Zeit kostet die Weiterbildung? Wie viel Zeit können Sie neben Job <strong>und</strong> Familie für<br />

das Studium aufbringen? Auf welche Freizeitaktivitäten können Sie während Ihrer Lernphasen verzichten, auf<br />

welche nicht? Wenn Sie vor der Weiterbildung Antworten auf diese Fragen finden, sparen Sie während des Studiums<br />

wertvolle Energie <strong>und</strong> vermeiden Diskussionen mit dem Partner. Es lohnt sich, in der eigenen Zukunft zu forschen<br />

<strong>und</strong> Lebensentwürfe zu planen. Das motiviert schon früh für den Alltag. Es gehört zu einem gebildeten<br />

Menschen, sich <strong>Ver</strong>änderungen anzupassen <strong>und</strong> seine Perspektiven <strong>–</strong> wenn nötig <strong>–</strong> neu auszurichten. Dafür<br />

wünschen Sie sich vielleicht hellseherische Fähigkeiten. Ich wünsche Ihnen viel Glück <strong>und</strong> gutes Gelingen!<br />

Coach Academy<br />

D. Amariucai / STOCK4B<br />

Für Wirtschaftswissenschaftler kann es mitunter inhaltlich zu Red<strong>und</strong>anzen kommen.<br />

Sie können aber wiederum von der Stärkung ihrer internationalen Kompetenzen profitieren,<br />

vor allem wenn sie ihren MBA im Ausland absolvieren. Nicht zu unterschätzen<br />

sind auch die persönlichen Netzwerke, die MBA-Studenten mit ihren Kommilitonen<br />

knüpfen.<br />

Welches ist der richtige Zeitpunkt dafür? Man sollte den MBA nicht zu früh, aber<br />

auch nicht zu spät machen. Meiner Ansicht nach ist der beste Zeitpunkt nach ein<br />

bis zwei Berufsjahren. Dann kann der Teilnehmer bereits selbst Input aus der Praxis<br />

beitragen. Denn beim MBA-Studium lernt man ja nicht nur aus Büchern oder Vorlesungen,<br />

sondern auch viel von den anderen Studenten, indem man sich fachlich<br />

austauscht. Wer nur Abschlüsse sammelt, ohne überhaupt bisher das Arbeitsleben<br />

kennen gelernt zu haben, handelt eher kontraproduktiv.<br />

Steigt man mit einem MBA auf der Visitenkarte tatsächlich schneller auf der Karriereleiter<br />

auf? Wenn jemand das MBA-Studium nur wegen der Karriere absolviert,<br />

halte ich das für sehr fragwürdig. Vielmehr sollte der MBA ein persönliches Ziel verfolgen<br />

<strong>–</strong> sei es, inhaltlich etwas dazuzulernen, seine Batterien intellektuell aufzufrischen<br />

oder neue Leute kennen zu lernen. Der MBA zeigt den Unternehmen, dass<br />

man etwas Besonderes geleistet hat <strong>–</strong> er ist aber keineswegs unabdingbare Voraussetzung<br />

für eine schnelle Karriere. Gern gesehen ist er in allen Unternehmen<br />

mit einem internationalen Umfeld. Mittelständischen Unternehmen ist der MBA<br />

manchmal eher etwas „unheimlich“.<br />

Birgit Beckmann, Beraterin im Büro Egon Zehnder International in Hamburg.<br />

... der Absolvent:<br />

„Ich bin nicht ganz repräsentativ für einen MBA-Teilnehmer, weil ich bereits Wirtschaftswissenschaften<br />

studiert habe. Mein Ziel war es also nicht, mir im MBA-Studium<br />

fehlendes BWL-Wissen anzueignen, sondern ich wollte mir ein starkes Netzwerk<br />

aufbauen. Außerdem habe ich die Zeit bewusst dazu genutzt, andere Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Geschäftsideen kennen zu lernen <strong>und</strong> mir zu überlegen, in welche<br />

Richtung meine Karriere weitergehen soll.<br />

Der Anstoß für den MBA kam von meinem Arbeitgeber: Um aufzusteigen, benötigt<br />

man zwei Studienabschlüsse oder einen Doktortitel. Ich habe mich für die französische<br />

Business School INSEAD entschieden, weil die Schule einen starken Fokus<br />

auf Europa <strong>und</strong> Asien legt, zwei Regionen, in denen ich später aktiv sein will. Ich<br />

war vier Monate lang in Fontainebleau <strong>und</strong> sechs Monate in Singapur. INSEAD hat<br />

einen extrem guten Ruf <strong>und</strong> gute Professoren <strong>–</strong> was sich natürlich auch am Preis<br />

bemerkbar macht. Im Nachhinein würde ich mich aber immer wieder für einen MBA-<br />

Abschluss dieser Art entscheiden <strong>–</strong> auch wenn ich mich vielleicht mit der Entscheidung<br />

schwerer getan hätte, wenn mich mein Arbeitgeber nicht ein wenig getrieben<br />

hätte.“<br />

«<br />

Dominik Stein, 28 Jahre, MBA-Absolvent des INSEAD. Heute arbeitet er bei<br />

McKinsey.<br />

Cordula Schaub arbeitet als Business Coach <strong>und</strong> unterrichtet an der Coach Academy in Stuttgart. www.coachacademy.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!