HOTELmagazin offline 03-2023
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KROATIEN<br />
Auf den Spuren der<br />
Blick auf Omis und die Flussmündung der Cetina.<br />
Omiš war ein berüchtigtes Piratennest und Hochburg der<br />
gefährlichsten ihrer Sorte in der ganzen Adria. Mittlerweile<br />
hat sich das Städtchen unweit von Split zu einem<br />
touristischen Highlight entwickelt. Seine Lage an der<br />
Flussmündung der Cetina und den umliegenden Gebirgen<br />
macht es zu einer einzigartigen Sehenswürdigkeit.<br />
Text & Fotos: Helmut Zauner<br />
Vor mehr als 600 Jahren<br />
war Omiš eine berüchtigte<br />
Piratenstadt. Bis 1444<br />
gelang es weder dem Vatikan,<br />
den Venezianern,<br />
noch den Städten Split<br />
und Dubrovnik die Stadt einzunehmen.<br />
Erst die erste Türkeninvasion besiegelte den<br />
Niedergang der Herrschaft von Omiš durch<br />
die Eroberung des verbündeten Hinterlandes.<br />
Vor diesem geschichtlichen Hintergrund<br />
findet jedes Jahr im Stadthafen ein<br />
grandioses Schauspiel einer Piratenschlacht<br />
statt, das Touristen aus aller Welt anzieht.<br />
Aus dieser Zeit stammen auch die Festungen<br />
„Starigrad“ und „Peovica“, die ein absolutes<br />
Muss für Besucher sind. Sie befinden<br />
sich hoch über der Stadt entlang der<br />
Schlucht des Flusses Cetina. Mit 100 km ist<br />
er der längste Fluss Dalmatiens und beeindruckt<br />
durch seine imposante Mündung in<br />
Omiš. Die Stadt ist von majestätischen Klippen<br />
umgeben, die eine spektakuläre Kulisse<br />
bieten und ein Paradies für Naturliebhaber<br />
Nr. 3-23 SEPTEMBER I HOTELMAGAZIN OFFLINE<br />
und Abenteuersuchende sind. Geboten werden<br />
Wandern, Klettern, Rafting, Canyoning<br />
und die berühmte Zip-Line über den Fluss<br />
Cetina.<br />
Omis und sein Hinterland<br />
Die Geschichte von Omiš reicht bis in die<br />
Antike zurück und ist geprägt von einer<br />
reichen Seefahrertradition. All das lässt<br />
sich in den engen, malerischen Gassen der<br />
Altstadt erkunden. Die beste Zeit dazu sind<br />
natürlich Vor- und Nachsaison. Im Juli und<br />
August möchte ich mir das Gedränge zwischen<br />
den zahlreichen Restaurants, Bars<br />
und Souvenirläden nicht antun. Ich habe<br />
mich zunächst für eine Bootstour auf der<br />
Cetina entschieden. Für 10 Euro geht es mit<br />
Niederländern und Engländern gemeinsam<br />
im Touristenboot gemütlich flussaufwärts<br />
durch eine naturbelassene Flusslandschaft.<br />
Immer begleitet von den umliegenden Bergen.<br />
Nach ca. 45 Minuten ist der Fluss bereits<br />
so seicht, dass es nicht mehr weitergeht.<br />
Wie es der Zufall will, befindet sich genau<br />
an dieser Stelle ein Restaurant. 30 Minuten<br />
Aufenthalt lassen gerade Zeit für einen<br />
Kaffee, ehe es wieder zurückgeht. Da dieses<br />
Gebiet unter Naturschutz steht, kann man<br />
sogar das eine oder andere Tier am und im<br />
Wasser entdecken.<br />
Moderne Piraterie<br />
Im Gegensatz zum heutigen Massentourismus<br />
hatten die alten Piraten das große<br />
Glück, frischen Fisch auf den Teller zu bekommen.<br />
Bei dem Ansturm, den Omiš Jahr<br />
für Jahr zu bewältigen hat, wundert es nicht,<br />
dass die Qualität in manchem Lokal der<br />
Altstadt zu wünschen übrig lässt. Vielleicht<br />
war es nur ein Einzelfall, aber so schlecht<br />
zubereiteten Fisch hatte ich noch nie in Kroatien<br />
gegessen. Das nächste Mal entscheide<br />
ich mich für ein Abendessen meines Hotels<br />
Villa Dvor. Die dortige Terrasse im dritten<br />
Stock bot mir ein besonderes Flair, mit einigen<br />
köstlichen Gläsern Graševina und einem<br />
herrlichen Blick auf die gesamte Stadt<br />
bis hinüber zur Insel Brac.<br />
www.visitomis.hr