HOTELmagazin offline 03-2023

TIROL
6
Wir waren dort!
HOTEL
DAS UNABHÄNGIGE REISE
MAGAZIN
Wo Gond
Für viele bedeutet Kitzbühel Winterurlaub,
Skifahren und Jetset. Für die meisten Bewohner
der Gamsstadt und so manchem
Besucher sind jedoch die übrigen drei
Jahreszeiten die schönsten des Jahres.
Besonders dann, wenn man am Fuße
der berühmten Streif im Hotel Kaiserhof
absteigt.
Text: Helmut Zauner
Fotos: H.Zauner, Hotel Kaiserhof
Der gelernte Österreicher kennt den Blick auf den
Hahnenkamm aus der alljährlichen Sportübertragung:
Hausbergkante, Traverse und Zielhang auf
der linken Seite, wo sich die Abfahrer mit über 130
Kilometer pro Stund dem Ziel der Streif entgegenstürzen
und auf der rechten Seite der Ganslernhang,
der zu den schwersten im Slalomzirkus zählt. Auch wenn es
Sommer ist, die Strecke sieht furchteinflößend aus. Den Mutigsten hat
Kitzbühel ein Denkmal gesetzt. Alle Sieger wurden jeweils auf einer
Gondel verewigt. Ich fahre mit dem Auto die Hahnenkammstraße hinauf,
überquere die Bahntrasse und schon bin ich da. Etwas entsetzt
blicke ich mich beim Aussteigen um: Gleich drei Baustellen rund um
das Hotel zähle ich. Das kann ja was werden. Wie mir später der Hoteldirektor
verriet, waren letztes Jahr insgesamt 29 Kräne in der Stadt.
Viel weniger dürften es heuer auch nicht sein.
An der Rezeption werde ich bereits erwartet. Der Check-in ist rasch
erledigt und mein Gepäck samt mir befinden sich schon auf dem Weg
in den dritten Stock. Das Zimmer war anfangs nicht leicht zu finden.
Dazu muss man aber wissen, dass das 50 Jahre alte Haus immer wieder
erweitert wurde, dabei aber nie seinen Charme verlor.
Rückzugsort mit Aus- und Einblick
Schon beim Betreten des Zimmers fällt der erste Blick durchs Fenster
auf den Hausberg - das Kitzbühler Horn und darunter auf die Stadt.
Der zweite Blick gehört der Hahenkammbahn, deren Talstation sich
keine 50 Meter unter dem Hotel befindet. Im ersten Moment hat man
das Gefühl, die Gondeln schweben durchs Zimmer; letztendlich ziehen
sie aber doch über das Grundstück Richtung Berg. Eine nicht alltägliche
Situation, die sich beim letzten Zubau von 22 Zimmer als gar
nicht so einfach darstellte. Gingen doch die Auflagen der Behörden
um ein Vielfaches über das Übliche hinaus. Wenn Sie also unter einer
Seilbahn wohnen und Ihr Haus vergrößern wollen, wenden Sie sich
vertrauensvoll an die Verantwortlichen des Kaiserhofes, da gibt es sicher
den einen oder anderen Tipp.
Alle Hahnenkammsieger sind auf den Gondeln verewigt.
Nr. 3-23 SEPTEMBER I HOTELMAGAZIN OFFLINE